Sebastian Knüpfer
Sebastian Knüpfer, auch Knüpffer, (getauft am 6.[1] September 1633 in Asch; † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Johann Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging er nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Schertzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der Arzt Johann Caspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. In der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit der er drei Söhne und zwei Töchter hatte.
In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meisten Werke Knüpfers sind nie gedruckt worden. Er schrieb Motetten, Geistliche Konzerte, Kantaten und Messen. Er komponierte für die Kaiserkrönung Leopolds I. 1658 und für den Aachener Frieden von 1668. 1663 erschien eine Sammlung von Madrigalen und Kanzonetten im Druck.
Seit Beginn des späten 20. Jahrhunderts gibt es einige CD-Aufnahmen mit Werken Knüpfers, so mit dem Johann-Rosenmüller-Ensemble unter Leitung von Arno Paduch (Auswahl „Geistliche Konzerte“), dem King’s Consort (Auswahl „Geistliche Werke“), Weser-Renaissance unter der Leitung von Manfred Cordes (Auswahl „Geistliche Werke“), Cantus Cölln (Thomaskantoren vor Bach) sowie dem Kammerchor Bad Homburg (Geistliche Konzerte „Dies est laetitiae“ und „Machet die Thore weit“).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Philipp Spitta: Knüpfer, Sebastian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 332 f.
- Stephen Rose (Hrsg.): Leipzig Church Music from the Sherard Collection: Eight Compositions by Sebastian Knüpfer, Johann Schelle, and Johann Kuhnau. Yale University Collegium Musicum series 2, Vol. 20 (A–R Editions, Madison WI 2014)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Sebastian Knüpfer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Sebastian Knüpfer in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Druckschriften von und über Sebastian Knüpfer im VD 17.
- Noten und Audiodateien von Sebastian Knüpfer im International Music Score Library Project
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bei Kirchenbuch in der Allgemeinen Deutschen Biographie wird irrtümlich der 7. angegeben.
Personendaten | |
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NAME | Knüpfer, Sebastian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist und Kirchenmusiker |
GEBURTSDATUM | getauft 6. September 1633 |
GEBURTSORT | Asch |
STERBEDATUM | 10. Oktober 1676 |
STERBEORT | Leipzig |