Tapo (Bobonaro)
Tapo | ||
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Daten | ||
Fläche | 9,44 km²[1] | |
Einwohnerzahl | 738 (2022)[2] | |
Chefe de Suco | Xavier Cardoso Barreto (Wahl 2016) | |
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | |
Oe-po | 469 | |
Tapo Tas | 155 | |
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Tapo (Bunak für heilige Axt)[3] ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Bobonaro (Gemeinde Bobonaro).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tapo | ||
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Orte | Position[4] | Höhe |
Oe-po | 9° 4′ 1″ S, 125° 15′ 36″ O | 1315 m |
Tapo | 9° 3′ 14″ S, 125° 16′ 14″ O | 1258 m |
Tapohat eine Fläche von 9,44 km².[1] Der Suco liegt im Westen des Verwaltungsamts Bobonaro. Nördlich liegt der Suco Oeleo, nordöstlich Ai-Assa und südlich Leber. Im Westen liegt das Verwaltungsamt Maliana mit seinen Sucos Saburai und Ritabou. In Tapo entspringt der Fluss Ilsa, der quer durch den Suco nach Osten fließt, einen Teil der Grenze zu Ai-Assa bildet und schließlich in den Masi mündet. Die Flüsse gehören zum System des Loumea.
Im Westen erhebt sich der Berg Datoi (Abendudatoi, Foho Dathoi), dessen Gipfel in Oeleo liegt.[5]
Der Ort Tapo liegt im Nordwesten des Sucos auf einer Höhe von 1258 m über dem Meer. Im Ort gibt es eine Grundschule, die Escola Primaria Tapo.[6] Der einzige größere Ort neben Tapo ist Oe-po (Oepo) im Südwesten des Sucos.[7]
Im Suco befinden sich die zwei Aldeias Oe-po und Tapo Tas.[8]
Einwohner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Suco leben 738 Einwohner (2022), davon sind 350 Männer und 388 Frauen. Im Suco gibt es 168 Haushalte.[2] Über 95 % der Einwohner geben Bunak als ihre Muttersprache an. Eine kleine Minderheit spricht Kemak.[9]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehemalige Einwohner Tapos gründeten erst vor einigen Generationen den tiefergelegenen Suco Tapo/Memo. Zwischen den beiden Sucos bestehen noch heute rituelle Beziehungen.[3]
Die Nachbarn Tapo, Oeleo und Leber haben eine langwährenden Konflikt hinter sich. Über Jahrzehnte kämpften die Männer der Gemeinden gegeneinander um Land und Grenzverläufe. Im Bürgerkrieg 1975 kam es zu Gewaltausbrüche zwischen ihnen. Tapo und Oeleo galten als Hochburgen der UDT und waren loyal zur portugiesischen Kolonialverwaltung. Leber galt als Zentrum der pro-indonesischen APODETI. Einwohner aus Tapo beschuldigen FRETILIN-Anhänger, sie hätten 1975 hunderte UDT-Anhänger nach Cova Lima und Westtimor vertrieben. Auch in Leber wurden im August 1975 von der FRETILIN, unterstützt von Einwohnern aus Tapo und Oeleo, hunderte Häuser niedergebrannt und die Bewohner mussten in die Berge fliehen.
Am 3. November 18975 starb Maria Tapó bei der Verteidigung ihres Heimatdorfes im Kampf gegen die Indonesier. Sie gilt als erste weibliche Kämpferin, die in dem Konflikt ums Leben kam. Ihr zu Ehren wird der Nationale Tag der Frau an ihrem Todestag begangen.[10]
Während der indonesischen Besatzungszeit (1975–1999) teilten sich die Dörfer zunächst in Unterstützer und Gegner der Indonesier. In Leber war eine Spezialeinheit der Streitkräfte Indonesiens stationiert, während in Tapo und Oeleo die FRETILIN nun Unterstützung fand. 1976/77 griff die Indonesische Armee immer wieder in den bewaffneten Konflikt ein. In Tapo und Oeleo wurden von den Indonesiern Zivilisten getötet und in Tapo hunderte Häuser zerstört. Im Mai 1981 wurden Männer aus Tapo gezwungen, sich an der Aktion „Zaun aus Beinen“ zu beteiligen, bei der Tausende Zivilisten die Insel durchstreiften, um Guerillakämpfer der FALINTIL aufzuspüren. 1999 wurden Jugendliche aus dem Ort von den indonesischen Besatzern gefangen genommen und im Militärposten in Maliana gefoltert. Danach zwang man sie zum Dienst in der Wanra Dadarus Merah Putih. Andere Rekruten sollen sich freiwillig der pro-indonesischen Miliz angeschlossen haben. Infolge der indonesischen Operation Donner nach dem Unabhängigkeitsreferendum 1999 flohen viele Einwohner nach Westtimor, wo sie in Camps unterkamen, bis sie zurückkehren konnten.
2003 wurde ein Treffen von Vertretern aus den drei Sucos organisiert. Das Zusammentragen der Geschehnisse machte ihnen klar, dass die politischen Bündnisse quer durch die Gemeinden gingen und alle drei unter den Konflikten litten. Dadurch soll eine friedliche Zukunft möglich werden.[11]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Justino Viegas Amaral zum Chefe de Suco gewählt.[12] Bei den Wahlen 2009 gewann Xavier Cardoso Barreto[13] und wurde 2016 in seinem Amt bestätigt.[14]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Domingas dos Santos (* 1959), Politikerin
- Maria Tapó († 1975), Unabhängigkeitskämpferin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Tapo (tetum; PDF; 8,5 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Tapo (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Bobonaro (tetum)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ a b Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor ( vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 173, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011
- ↑ Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 ( vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- ↑ Peak Visor: Mount Abendudatoi, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 ( vom 8. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 535 kB)
- ↑ Timor-Leste GIS-Portal ( vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- ↑ Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 ( vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- ↑ Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Tapo (tetum; PDF; 8,5 MB)
- ↑ Präsident Osttimors: MENSAJEN HUSI S.E. PREZIDENTE REPÚBLIKA DR. FRANCISCO GUTERRES LÚ OLO BA LORON NASIONÁL FETO TIMOR-LESTE, 3. November 2021, abgerufen am 3. November 2021.
- ↑ „Part 10: Acolhimento and victim support“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados ( vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados ( vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 17. Juni 2020.