Thülsfelder Talsperre

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Thülsfelder Talsperre
Auslaufbauwerk mit Teilansicht des Sees
Auslaufbauwerk mit Teilansicht des Sees
Auslaufbauwerk mit Teilansicht des Sees
Lage Landkreis Cloppenburg
Zuflüsse Soeste
Größere Orte in der Nähe Cloppenburg, Friesoythe
Thülsfelder Talsperre (Niedersachsen)
Thülsfelder Talsperre (Niedersachsen)
Koordinaten 52° 55′ 10″ N, 7° 56′ 29″ OKoordinaten: 52° 55′ 10″ N, 7° 56′ 29″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1924–1927
Höhe über Gewässersohle 11,18 m
Kronenlänge 3100 m oder 5043 m
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche 1,7 km²
Speicherraum 10,8 Mio. m³
Einzugsgebiet 133 km²
Besonderheiten

Naturschutzgebiet „Talsperre Thülsfeld

Die Thülsfelder Talsperre ist ein Stausee zwischen Cloppenburg und Friesoythe im Oldenburger Münsterland in Niedersachsen. Sie grenzt an die Gemeinden Friesoythe, Garrel und Molbergen und wurde zwischen 1924 und 1927 errichtet, um die Uferregionen der Soeste vor Überschwemmungen zu schützen. Mit einem Stauinhalt von 10,8 Millionen Kubikmetern zählt sie zu den „großen Talsperren“ und ist nach der Talsperre Brohm der nördlichste Stausee Deutschlands.

Entstehung und Nutzung

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Die Talsperre entstand durch einen Beschluss des Oldenburger Landtags von 1923, da die Soeste bei starkem Regen oder Schneeschmelze das Wasser in ihrem schmalen Flussbett nicht abführen konnte. Das führte im Bereich Friesoythe regelmäßig zu Überschwemmungen. Die Bauarbeiten für die einzige Talsperre im niedersächsischen Flachland, die zunächst dem Hochwasserschutz diente, begannen im Jahre 1924. Sie entstand bei Thülsfeld an einer natürlichen Geestenge. Der dabei errichtete 3,1 km lange Staudamm hat eine 70 m breite Sohle und eine Höhe von 9 m. Bei Vollstau beträgt die Wassertiefe 5 m.

Heute dient die Talsperre auch der Niedrigwasseraufhöhung der Soeste sowie des Küstenkanals, der Naherholung, der Sportfischerei und dem Naturschutz. Als Hochwasserschutzraum werden 3,52 Mio. m³ vorgehalten. Der Stausee ist ein typischer Flachlandsee, der ausgedehnte Flachwasserzonen hat. Diese sind ein wertvoller Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Die Anlage wird vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Cloppenburg, betrieben. Auch gibt es einen „Zweckverband Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre“[1] in Cloppenburg.

Die Heideflächen westlich der Thülsfelder Talsperre stellen gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) geschützte Lebensräume mit europäischer Bedeutung dar. Sie sind zusammen mit dem Stausee und den See umgebene Wälder vom Land Niedersachsen 1999 als zu schützende Lebensräume an die EU gemeldet worden.[2] Das Gebiet ist seit 1937[3] als Naturschutzgebiet „Talsperre Thülsfeld“ ausgewiesen.

Die Talsperre wurde von Juni 2002 bis 2006 saniert. Das Auslaufbauwerk im Abschlussdamm und das Betriebsgebäude wurden erneuert. Auch der Damm wurde verstärkt. Bis zur Fertigstellung war der Stauinhalt auf die Hälfte begrenzt. Auf Grund von Baumängeln wurde im Februar 2009 der größte Teil der Talsperre entleert.[4]

Freizeitaktivitäten

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Zur Freizeiterholung sind an der Talsperre unter anderem mehrere Campingplätze und ein Golfplatz sowie seit 2005 auch ein Kletterwald vorhanden. Angeboten werden auch Silvesterläufe und ein Triathlon. Weiterhin gibt es zwei von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bewachte Sandstrände,[5] sowie eine weitere Badestelle im nördlichen Bereich der Talsperre.[6] Boote und Wasserfahrzeuge sind auf dem Gewässer mit wenigen Ausnahmen nicht gestattet.[7]

2012 gab es über 301.000 Übernachtungen rund um die Talsperre, wovon über 130.000 auf das Feriengebiet in Dwergte entfielen. Zudem wurden im Jahr 2007 über 1,5 Millionen Tagesgäste gezählt, mit denen ein Umsatz von 36,9 Millionen Euro erzielt wurde.[8]

Die Talsperre ist über Bedarfshaltestellen von zwei Buslinien an den ÖPNV angebunden.

Panoramaaufnahmen

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Nordufer der Thülsfelder Talsperre mit Auslaufbauwerk
Nordufer der Thülsfelder Talsperre
Blick in Richtung Süden über den Stausee
Commons: Thülsfelder Talsperre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre im Oldenburger Münsterland. Abgerufen am 4. März 2024.
  2. Landkreis Cloppenburg: Pressemitteilung (Memento vom 20. Oktober 2007 im Internet Archive). 23. Januar 2006
  3. Region Thülsfelder Talsperre (Memento vom 4. März 2018 im Internet Archive)
  4. Land & Forst: Hochwasserschutz – Thülsfelder Talsperre liegt trocken. 11. März 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.landundforst.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Wasserrettungsdienst - DLRG Ortsgruppe Garrel e. V. In: garrel.dlrg.de. DLRG-Ortsgruppe Garrel e. V., abgerufen am 30. Dezember 2016.
  6. Strände an der Thülsfelder Talsperre - in Friesoythe-Thülsfeld und 49681 Garrel-Petersfeld. Abgerufen am 4. März 2024.
  7. Naturschutzgebiet Talsperre Thülsfeld | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Abgerufen am 4. März 2024.
  8. Oldenburgische Volkszeitung, Angelika Hauke: 29. März 2008, S. 16