Vektorpotential
Das Vektorpotential ist im Bereich der Vektoranalysis ein Vektorfeld, dessen Rotation ein gegebenes Vektorfeld erzeugt.
Formal lautet die Definition eines Vektorpotentials für ein festes Vektorfeld mit dem Nabla-Operator
Der Zusammenhang ist analog zum Skalarpotential und seinem Gradientenfeld.[1]
Historisch war das magnetische Vektorpotential der Anlass, das Vektorpotential zu beschreiben. Es wurde eingeführt, um in der klassischen Elektrodynamik Berechnungen mit der magnetischen Flussdichte und der elektromagnetischen Induktion zu vereinfachen.[2]
Berechnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sei ein zweifach stetig differenzierbares, quellfreies Vektorfeld, das für mindestens so schnell abfällt wie . Dann ist durch
- ,
ein Vektorpotential von definiert[1].
Dies ist ein Spezialfall des Helmholtz-Theorems.
Uneindeutigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Vektorpotential eines quellfreien Vektorfeldes ist nicht eindeutig definiert. Ist ein Vektorpotential von , so ist auch
ein Vektorpotential von für beliebige, stetig differenzierbare Skalarfelder . Dies folgt aus der Rotationsfreiheit von Gradientenfeldern. In der Physik wird diese Eigenschaft des Vektorpotentials unter dem Thema Eichtransformation behandelt.[1]
Eigenschaften des erzeugten Feldes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenn ein Vektorfeld durch ein Vektorpotential erzeugt werden kann, muss es ein quellfreies Vektorfeld sein.
Dies liegt daran, dass die Divergenz einer Rotation immer Null ist.
Anwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Vektorpotential wird vor allem in der Physik angewendet. Beispiele dafür sind
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Wolfgang Nolting: Grundkurs Theoretische Physik 3 (= Springer-Lehrbuch). Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-37904-8, S. 188–190, doi:10.1007/978-3-642-37905-5.
- ↑ A. C. T. Wu, Chen Ning Yang: EVOLUTION OF THE CONCEPT OF THE VECTOR POTENTIAL IN THE DESCRIPTION OF FUNDAMENTAL INTERACTIONS. In: International Journal of Modern Physics A. Band 21, Nr. 16, 30. Juni 2006, ISSN 0217-751X, S. 3235–3277, doi:10.1142/S0217751X06033143.