Peru
Peru | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Lima |
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Regierungsform | Präsidentielles Regierungssystem |
Währung Kurs (23.02.2023)[1] | Nuevo Sol 1 EUR = 4,027 PEN 10 PEN = 2,483 EUR |
Fläche | 1.285.216 km² |
Einwohnerzahl | 33.726.000 (2023) |
Amtssprache | Spanisch, Aymara, Quechua |
Religion | Römisch Katholisch 90 % |
Strom/Stecker | 220 V, 60 Hz; A/B/Eurostecker |
Telefonvorwahl | +51 |
Domain | .pe |
Zeitzone | MEZ-6h |
Peru ist das drittgrößte Land Südamerikas und liegt im Westen des Kontinents am Pazifik.
Geprägt wird das Land durch eine große landschaftliche Vielfalt: zwischen den schneebedeckten Anden, die Höhen von über 6.000 Metern erreichen, der lieblichen Pazifikküste, dem schwülheißen Amazonasgebiet im Osten und dem kargen Altiplano-Hochland im Südosten findet fast jeder Naturliebhaber seine Nische.
Ebenfalls ist Peru ein beliebtes Ziel von Kulturreisenden. Die weltberühmten archäologischen Stätten, die kolonialen Zentren der Städte und die lebendige synkretistische Volkskultur mit ihren bunten Festen ziehen besonders seit dem Ende des Guerillakampfs in den 1990er Jahren zahlreiche Menschen aus aller Welt an.
Regionen
[Bearbeiten]Städte
[Bearbeiten]- Arequipa - die weiße Stadt, nahe dem Colca Canyon.
- Cusco - frühere Hauptstadt der Inkas.
- Iquitos - Im tropischen Regenwald am Amazonas.
- Lima - die Hauptstadt.
- Nazca- Dorf nahe der berühmten Nazca-Linien.
- Puno - Stadt am Titicaca-See.
- Trujillo - die erste Hauptstadt von Peru, auch von der Moche-Kultur & Chimu-Kultur.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- Camisea
- Caraz
- Huaraz
- Galera. Der höchstgelegene Bahnhof Amerikas.
- Inka-Pfad. Ein "Pilgerweg" zur heiligen Stätte der Inkas, dem Machu Picchu, der heute durch viele Touristen von Cusco aus bewandert wird.
- Salkantay Trek. Alternative zum Inka-Pfad nach Machu Picchu - 71 Kilometer bei einer maximalen Höhe von 4.630 Metern.
- Machu Picchu. Heilige Stätte der Inkas, die bis heute sehr gut erhalten ist.
- Colca Canon. Vierttiefster Canyon der Welt.
- Titicaca-See. Der höchste schiffbare See der Welt, auf welchem sich die schwimmenden Inseln befinden. Hierbei handelt es sich um große, aus Schilf geflochtene Inseln, auf welchen ein Stamm von Ureinwohnern der Anden seit Beginn der Inkazeit lebt.
- Nazca Linien. In den Wüstensand gekratzte Zeichnungen, die teilweise über 100 m groß sind. Sie wurden durch das Nazca Volk (Prä-Inkas) angefertigt und können nur aus der Luft oder von einem Aussichtsturm begutachtet werden. Der Zweck der Linien ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es gibt Theorien, die von Kunstwerken für die Götter über Kalender bis zu Landebahnen für Ausserirdische gehen. Die derzeit wahrscheinlichste Erklärung ist jedoch, dass es sich um rituelle Zeichnungen handelt. Dabei stellen die Linien eine Art Landkarte dar, die auf die Berge und Flüsse verweisen, von denen das für diese extremst trockene Gegend so wichtige Wasser kommt. Die Tierfiguren sind gemäß den aktuellen Theorien Prozessionswege, sie sind ohne Verzweigungen, aus einer durchgezogenen Linie gestaltet. Durch das Laufen dieser Wege sollen die rituellen Kräfte der dargestellten Tiere auf den Menschen übergehen und gleichzeitig die Götter milde gestimmt werden.
- Vinicunca. Ein Gebirge in etwa 5.000 Metern Höhe, dessen Besonderheit die Beschaffenheit seines Gesteins ist. Durch Schichten von unter anderem Eisen- und Kupferoxid, sowie Schwefel und Granit erstrahlen bei gutem Wetter die Berge in verschiedenen Farben. Daher werden sie auch oftmals als Rainbow Mountains bezeichnet.
- Huacachina. In der Nähe der Stadt Ica, 307 km südlich von Lima, liegt die Oase Huacachina umgeben von riesigen Sanddünen. Die Hotels der Stadt sind sowohl bei Rucksacktouristen als auch bei vielen Peruanern, die dort ihre Flitterwochen verbringen, sehr beliebt. Ein guter Ort um einige Tage auszuspannen. Hauptaktivitäten für Touristen ist das Besteigen der Dünen, Sand-Boarding und Achterbahn-artige Wüstentouren auf Sand-Buggies.
- Paracas. Halbinsel und Islas Ballestas, Perus größtes Naturschutzgebiet.
Hintergrund
[Bearbeiten]Geographie
[Bearbeiten]Das Land grenzt im Norden an Ecuador und Kolumbien, im Osten an Brasilien und Bolivien, im Süden an Chile und im Westen an den Südpazifik.
Die Gebirgskette der Anden teilt das Land in eine scharf abgegrenzte Ost- und Westhälfte. Während die Westhälfte trockenes Klima hat und weitgehend vom kalten Humboldtstrom geprägt ist (es ist etwa 10 °C kühler als sonst auf diesem Breitengrad üblich), ist die Osthälfte mit Ausnahme des äußersten Südostens (dem Altiplano) vom Amazonas beeinflusst. Der Amazonasraum nimmt den größten Teil des Landes ein, ist jedoch nur dünn besiedelt. Auch die meisten touristischen Attraktionen befinden sich in der Westhälfte oder in den Anden selbst.
Die höchsten Andengipfel liegen in der Cordillera Blanca in der Nördlichen Sierra. Der Huascarán (6.768 m) ist der höchste Berg Perus.
Geschichte
[Bearbeiten]Schon seit etwa 3200 v.Chr. sind Hochkulturen, die Pyramiden und andere Bauwerke hinterließen, nachgewiesen worden. So war es kein Zufall, dass hier um 1200 mit dem Inka-Reich einer der mächtigsten Staaten des präkolumbinischen Amerika entstand. Das Reich expandierte bis 1500 nach Süden und bis in den Norden des heutigen Argentinien und im Norden bis Kolumbien.
Ab 1532 wurde das Inka-Reich jedoch in kurzer Zeit von den Spaniern in der Konquista eingenommen. Diese machten Lima zur Hauptstadt ihres ersten Vizekönigreichs, das sich über ganz Südamerika erstreckte, und im 18. Jahrhundert schrittweise aufgeteilt wurde. Gleichzeitig entstand 1780 eine erste Unabhängigkeitsbewegung, die jedoch scheiterte. Erst 1821 eroberte der argentinische Freiheitskämpfer José de San Martín auch Peru und ermöglichte damit die Unabhängigkeit des Landes.
Lange umstritten war die Grenzregion zu Chile und Bolivien. Die Feindseligkeiten entluden sich im Salpeterkrieg um 1870, bei dem Peru Bolivien unterstützte, den Sieg Chiles aber nicht verhindern konnte. Nach weiteren Grenzstreitigkeiten musste Peru zeitweise die Region um Tacna und Tarapacá nach dem Friedensvertrag 1883 an Chile abtreten, konnte Tacna aber 1929 wieder zurückerhalten.
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war Peru wie viele andere Staaten Südamerikas von großer Instabilität und stetigem Wechsel zwischen rechts- und linksgerichteten Regierungen geprägt. In den 80er Jahren trat zudem die Guerillaorganisation Sendero Luminoso auf den Plan, die bis 1993 Terrorakte auch an der Zivilbevölkerung verübte. In der Regierungszeit von Alberto Fujimori (1990-2000) konnte sich das Land wirtschaftlich stabilisieren und die Guerillaaktivität mit sehr harten, umstrittenen Maßnahmen eingedämmt werden, doch Fujimori verstrickte sich in zahlreiche Korruptionsskandale, so dass er 2000 kurz nach seiner laut der Opposition manipulierten Wiederwahl nach Protesten fluchtartig das Land verließ. Er wurde 2007 verhaftet und wegen Amtsmissbrauch und Menschenrechtsverletzungen zu einer Haftstrafe verurteilt.
Fujimoris Nachfolger Alejandro Toledo und Alan García konnten die Demokratie weiter festigen, auch wenn sie ebenfalls in verschiedene Skandale verwickelt waren. Sie brachten das Land jedoch auf einen wirtschaftlichen Wachstumspfad. Die Armutsquote konnte in nur wenigen Jahren zwischen 2003 und 2007 halbiert werden.
Anreise
[Bearbeiten]Einreisebestimmungen
[Bearbeiten]Alle Europäer, außer Albaner und Bosnier, benötigen kein Visum. Der Reisepass muss noch mindestens sechs Monate gültig sein. Bei der Einreise gibt es einen Stempel in den Paß, welcher bis zu 90 Tage Gültigkeit hat. Diese kann dann einmal im Land verlängert werden. Danach muss das Land verlassen werden. Aber nach einem nur kurzen Aufenthalt im Ausland bekommt man bei der Einreise wieder einen 90 Tage gültigen Stempel.
Flugzeug
[Bearbeiten]Peru wird von vielen großen Städten Europas, Amerikas und Asien, aber nicht aus Deutschland, angeflogen. Der wichtigste Flughafen des Landes ist der Jorge Chavez Airport in Lima. Weitere wichtige Flughäfen gibt es in Arequipa, Cajamarca, Cusco, Chiclayo, Iquitos, Pisco, Pucallpa, Tacna und Trujillo. Seit kurzem gibt es nun auch regelmäßige Flüge von Arequipa nach Arica, Chile. Andere Internationale Verbindungen gibt es sonst nur von Lima.
Von Europa aus erreicht man Lima zum Beispiel mit der niederländischen Fluglinie KLM von Amsterdam, mit LAN oder mit der spanischen Iberia jeweils von Madrid. Die Kosten für ein Flugticket betragen meist ca. 1000 €, die Flugzeit beträgt ca. 20 Stunden. Andere Möglichkeiten sind Flüge über die USA, São Paulo mit LAN/TAM oder über Caracas/Venezuela sowie Bogotá/Kolumbien. Die Lufthansa fliegt regelmäßig nach Cararas und Bogotá. Anschlussflüge sind jeweils Avianca (Star Alliance Mitglied).
Ein Vorteil, neben dem Nachteil der Kontrollen, bei der Reise über die USA ist, dass der Reisende 2x32 kg an Gepäck mitnehmen kann. Die Iberia verlangt 2022 für jedes eingecheckte Gepäck extra. Die Air France/KLM erlaubt weiterhin nur 20 kg kostenlos.
Bahn
[Bearbeiten]Derzeit gibt es keine Bahnverbindungen ins Ausland.
Bus
[Bearbeiten]Nahezu alle größeren Städte in Peru werden von Fernbussen angesteuert. Im Land gibt es viele Busgesellschaften, bei Touristen beliebt sind aufgrund der modernen Busflotte vor allem Tepsa, Oltursa oder Cruz del Sur. Die Busse mit ihren "cama" oder "semi-cama" Sitzen lassen in der Regel auch einen guten Schlaf zu. Tickets kann man nahezu immer direkt am Busterminal oder über die Unterkunft einen Tag im Voraus buchen. Für einen ersten Preisvergleich ist auch die kommerzielle Seite https://www.redbus.pe/en/ sehr hilfreich. Solch eine Übersichtsseite gibt es in anderen Backpackerländern nur sehr selten.
Auto/Motorrad/Fahrrad
[Bearbeiten]Durch das Land führt die Panamericana - ein Verbund von Fernstraßen, der von Alaska bis Feuerland reicht. Ferner ist von Interesse die Transoceánica, die von Lima aus über Cusco Richtung Brasilien verläuft und dabei das Andenhochland (spanisch: altiplano) überquert.
Ecuador
[Bearbeiten]- Küstennah ist der Übergang bei Huaquillas (ECU) und Zarumilla (PER) über die 1 Puente de la Paz (3° 29′ 50″ S 80° 13′ 49″ W). Die Abfertigung ist auf beiden Seiten je einen Kilometer vorher. Es gibt zwischen den Orten auch eine Fußgängerbrücke. Auf dieser erhält man keine Ein- und Ausreisestempel.
- 23 km südlich Zapotillo (ECU) ist die 2 Puente Internacional (4° 28′ 37″ S 80° 23′ 46″ W). Diese wiederum 70 km nördlich Sullana (PER).
- 3 Puente Internacional Macará (4° 23′ 34″ S 79° 57′ 51″ W), 1,5 km vom gleichnamigen Ort (ECU).
- Abgelegen, nicht weit von Zumba (ECU), ist die 4 Puente Integración, 173 km nördlich Chamaya auf der Route 5N.
Bolivien
[Bearbeiten]- Von der bolivianischen Stadt La Paz (86 km) kann man im Süden des Titicacasees am Übergang in 5 Desaguadero (16° 33′ 56″ S 69° 2′ 30″ W) Richtung Puno (PER, 146 km) einreisen.
- Die wohl szenischste Route ist der Übergang in 6 Tito Yupanqui (16° 11′ 47″ S 68° 57′ 33″ W) im Titicacasee. Aus La Paz zunächst nach San Pablo De Tiquina, wo man übersetzt. Die nächste größere Ortschaft in Peru ist Puno.
- Nördlich um den See gibt es Minibusse zwischen Juliaca (PER) und Puerto Acosta (BOL), 150 km Strecke. Da der 7 Grenzposten 10 km vor Puerto Acosta (15° 29′ 30″ S 69° 18′ 44″ W) fast nur von Einheimischen im kleinen Grenzverkehr genutzt wird, ist er nicht immer besetzt, was hinsichtlich Ein-/Ausreisevermerk zu Problemen führt.
Brasilien
[Bearbeiten]- Die 8 Puente de la Integración de Acre (10° 56′ 29″ S 69° 34′ 38″ W) (port.: Ponte da Integração) führt über den Rio Acre an der Grenze zwischen Peru und Brasilien, über welche die Carretera Transoceánica führt. Sie liegt in der Nähe des Dreiländerecks Peru-Brasilien-Bolivien. Die Grenzorte sind Iñapari (PER), Assis Brasil und San Pedro de Bolpebra (BOL).
- Aus dem brasilianischen 1 Santa Rosa do Purus (9° 25′ 58″ S 70° 29′ 34″ W) kann man per Boot nach Peru übersetzen. Problem dabei, dass man von brasilianischer Seite zwei Tage im Boot unterwegs ist, um den Ort zu erreichen oder mit Kleinmaschinen hinfliegen muss. Auch auf peruanischer Seite ist keine Straße.
Chile
[Bearbeiten]Siehe den Abschnitt im Landesartikel Chile.
Schiff
[Bearbeiten]Der wichtigste Hafen für Kreuzfahrtschiffe ist Callao (bei Lima), manche steuern auch die Häfen von Salaverry (Trujillo) und Chimbote (Ancash) im Norden, bzw. San Martin (Ica) und Matarani (Arequipa) im Süden des Landes an.
Auf dem Titicaca-See bestan eine Bootsverbindung eine Verbindung nach Bolivien.
Im Dreiländereck Peru-Kolumbien-Brasilien kann man die Landgrenze in 1 Tabatinga (BRA) / Laetitia (KOL) (4° 15′ 9″ S 69° 56′ 17″ W) überqueren. Nach Peru, das Grenzdorf auf einer Insel ist Santa Rosa de Yavarí, muss man per Boot übersetzten. Diesen Ort kann man per Boot über den Amazonas aus Iquitos bzw. Manaus (BRA) per Schiff erreichen. In Kolumbien gibt es keine Landverbindung, nur Flüge.
Mobilität
[Bearbeiten]In Peru ist es üblich, mit Bussen zu reisen. Man hat hierbei häufig die Auswahl zwischen drei verschiedenen Klassen, wobei die Teuerste in der Regel diejenige ist, mit welcher Touristen bevorzugt reisen. Für nicht-Nachtreisen ist es empfehlenswert, die billigste Kategorie zu nehmen, da man hier sehr gut mit Einheimischen ins Gespräch kommen kann und so etwas über "echtes" peruanisches Leben erfährt. Auf bestimmten Streckenabschnitten kann man auch den Zug nehmen, was allerdings im Hinblick auf Sicherheit und Komfort nicht zu empfehlen ist. Kürzere Überlandstrecken sowie Fahrten innerhalb der Städte können mit einem sogenannten Collectivo gemacht werde. Es handelt sich hierbei um einen Kleinbus (manchmal auch ein normales Auto) einer Privatpeson, welcher ein bestimmtes Ziel anfährt und zwar erst sobald genügend Personen im Bus sitzen. Die etwas teurere Alternative ist das Taxi. Innerhalb von Städten (ausgenommen Lima) kostet die Fahrt in der Regel drei Sol. Wichtig ist dass man immer vor Beginn der Fahrt den Preis ausmacht. Tipp: Sollte jemand mehr als drei Sol verlangen, so schüttelt man den Kopf und macht Anstalten auf einen anderen Taxifahrer zu zugehen, der Taxifahrer wird dann umgehend den "echten" Preis sagen.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Seit der Privatisierung der Staatsbahn und teilweisen Übernahme durch ausländische Kapitalgesellschaften hat es seit 1992 immer wieder Stillegungen und Pleiten gegeben. Andrerseits wurden gerade touristische Strecken wiederbelebt. Es gibt auch gewöhnliche Züge zu günstigen Preisen. PeruRail hält die Konzession für den Passgagierdienst auf den Normalspurstrecken des „südlichen” Netzes.
- Touristenzüge
- 2017 wieder in Betrieb genommen: Puno (am Titicaca-See) - Juliaca - Cusco - Arequipa. Die Waggons des Luxuszuges “Belmond Andean Explorer” wurden in Australien gekauft.
- Die berühmte Andenbahn der Peru Rail betreibt von Puno aus einen Touristenzug nach Cusco, von wo aus ein Triebwagen nach Machu Picchu führt. Die Konkurrenz Inca Rail betreibt seit Mai 2019 wieder Züge auf den Schmalspurstrecken der Ferrocarril Santa Ana nach Machu Picchu. Gefahren wird von Cusco, Poroy über Ollantaytambo nach Aguas Calientes, auch bekannt als “Machupicchu pueblo”. Fahrzeit etwas unter vier Stunden.
Sprache
[Bearbeiten]Die Amtssprachen sind Spanisch und Quechua. Spanisch wird von ca. 70 Prozent der Bevölkerung gesprochen, Quechua von ungefähr 24 Prozent. Quechua und das etwas weniger verbreite Aymara sind indigene Sprachen, von denen heute etwa 43-60 in Peru gesprochen werden. In nahezu allen für den Besucher bedeutenden Gegenden kann auf Spanisch kommuniziert werden; auch die meisten Indigenen verfügen zumindest über Grundkenntnisse. Englisch wird fast ausschließlich in den Tourismuszentren verstanden.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Geld
[Bearbeiten]Die Währung ist der Peruanische Sol (PEN).
- 1,00 € ist ca. 4,05 PEN (Stand: Apr 2022)
Handeln
[Bearbeiten]Es ist üblich auf Märkten (nicht Lebensmittel) und in kleinen Läden zu handeln. Tut man dies nicht, zahlt man zusätzlich zum „Ausländerzuschlag“ noch einen Betrag den die Händler aus verhandlungstechnischen Gründen dazu addiert haben. Der Markt in Cuzco ist überaus touristisch, sodass dort sogar um den Preis bei Früchten und Lebensmitteln gehandelt werden muss - 100% Touristenaufschlag sind nicht selten.
Küche
[Bearbeiten]Die Küche in Peru variiert von Region zu Region. In Küstenregionen ist Ceviche zu empfehlen (roher Fisch bzw. Meeresfrüchte) mit Limettensaft, roten Zwiebeln und Petersilie mariniert (durch die Schärfe der Limetten wird der Fisch sozusagen gekocht). Serviert wird es mit Süßkartoffeln und Maiskolben. Natürlich kann man in Peru auch "normales" Essen bekommen, das Rindfleisch ist sehr gut, saftig und meistens sehr schmackhaft zubereitet, auch Hühnerfleisch ist sehr verbreitet, z. B. aji de gallina, oder einfach pollo a la plancha (gebratenes Hühnerfilet). Reis und Kartoffeln zu einem klassisch peruanischen Essen sind Pflicht. Zum Fleisch werden oft kleingehackte rote Zwiebeln mit Limettensaft serviert, was sehr gut schmeckt. Die Vorspeisen bestehen auch oft aus Kartoffeln und sind ebenfalls sehr zu empfehlen: papa a la huancaina (gekochte Kartoffeln, Ei und Oliven mit einer Art Paprikasauce übergossen), Causa (zermatschte Kartoffeln vermischt mit Limettensaft, gefüllt mit Thunfisch und Zwiebeln), papa rellena (zermatschte Kartoffeln gefüllt mit Fleisch oder Thunfisch, im Ofen gebacken). Auch palta rellena (gefüllte Avocado mit Hühnerfleisch oder Shrimps und Gemüse), oder tallarines verdes (grüne Nudeln, mit einer Art Spinatsauce) findet man oft. Es gibt kaum richtige Butter, sondern nur Margarine, dafür kann man Weißbrot mit Olivenöl und Salz oder Brot mit frischer Avocado (palta) sehr empfehlen.
In den Amazonasregionen z. B. in Iquitos, kann man fast überall auch die sog. „Suri“ (eine leckere Madensorte), „Lagarto“ (Kaiman), oder den „Paiche“ essen. Diese sind dort ortstypische Speisen.
Zu Trinken gibt es hauptsächlich gaseosas, was man bei uns als Limonaden bezeichnen würde (also Cola, Fanta, etc.), Limonade gibt es auch, das ist einfach ein Zitronensaft mit Wasser und Zucker. Eine besondere „gaseosa“ ist Inka Cola, ein leuchtend gelbes ungewöhnliches Getränk. Milch zu trinken, ist nicht zu empfehlen, es gibt (zumindest in den Städten) nur Haltbarmilch, teilweise sogar in Dosen (verdickte Milch die man mit Wasser verdünnen muss). Traumhaft sind die frischen Fruchtsäfte, die man vor allem auf Märkten bekommt. Wasser gibt es nur in Flaschen und es schmeckt oft nach Chlor.
Mate de Coca (Getrocknete Cocablätter die mit heißem Wasser übergossen wurden) ist sehr empfehlenswert und kann überall getrunken werden.
Obst gibt es in Hülle und Fülle, Äpfel und Erdbeeren findet man kaum, dafür Ananas, Cherimoyas, Papayas und sonstige Früchte.
Pisco Sour wird aus Pisco hergestellt, einem Traubenschnaps wahrscheinlich ursprünglich aus der Gegend der Stadt Pisco. Er wird gemixt mit Limonen und geschlagenem Eiweiß.
Ein landestypisches Speiseeis, was wirklich sehr gut schmeckt, ist die Geschmackssorte Lucuma Pouteria lucuma
Nachtleben
[Bearbeiten]Peruaner gehen gern aus, vor allem tanzen! In den meisten Discos wird Salsa und Merengue getanzt, man findet auch manche, wo "normale" Musik gespielt wird. Getrunken wird meistens Bier (z. B. Cusquena oder Pilsen Callao).
In Lima ist das Viertel Barranco zu empfehlen, dort gibt es unzählige Lokale und Discos und man muss dort unbedingt über die puente de los respiros gehen, der Wunsch den man hat, wenn man das erste Mal über diese Brücke geht, geht in Erfüllung!
Kinos gibt es nur in den großen Städten.
Die "Hauptstadt der Inka", Cusco, bietet zahlreiche kleine Diskotheken, in denen sich sowohl Einheimische als auch Touristen aus vielen verschiedenen Ländern (hauptsächlich Rucksack- und Individualtouristen, die meist mehrere Monate unterwegs sind) tummeln. Auch hier wird gerne Bier (z. B. Aguila) und das Nationalgetränk Pisco Sour (eine Art einfacher Cocktail) getrunken. Viele Diskotheken sind im ersten Stock größerer Häuser untergebracht, sodass oft mehrere Diskotheken im selben Haus sind. Der Eintritt ist meist frei. Vor diesen Häusern stehen oft Taxis bereit, um das müde Nachtvolk sicher ins Hotel zurück zu bringen. Die Musik in den Bars und Diskotheken umfasst eine bunte Mischung aus lateinamerikanischen Klängen, Pop und Jazz. In Cusco gibt es relativ häufig Erdbeben, die aber durch das "Getrampel" der Tanzenden auf den Holzfußböden manchmal gar nicht bemerkt werden. Wenn man noch nicht lang vor Ort ist, sollte man jedoch am ersten Abend anstrengende Tätigkeiten wie tanzen vermeiden, um es seinem Körper zu ermöglichen, sich an die hohe Lage der Stadt zu gewöhnen. Es wird empfohlen, am ersten Abend früh zu Bett zu gehen und sich zu schonen.
Unterkunft
[Bearbeiten]Lernen und Studieren
[Bearbeiten]Um Spanisch zu Lernen bietet sich an vor Ort eine Sprachschule zu besuchen. In zahlreichen Städten finden sich entsprechende Einrichtungen.
Feiertage
[Bearbeiten]Termin | Name | Bedeutung |
---|---|---|
1. Januar | Año Nuevo | Neujahr |
Februar/März | Carneval | (jeden Sonntag) |
ab 29. März 2024 | La Pascua | Ostern Gründonnerstag (Jueves Santo, 28. März 2024) bis Ostermontag (1. April 2024) |
1. Mai | Dia de los Trabajadores | Tag der Arbeit |
30. Mai 2024 | Dia del Corpus | Fronleichnam |
14. Juni | Dia de los Campesinos | Tag der Bauern |
29. Juni | El Día de San Pedro y San Pablo | St. Peter und Paul |
28. Juli | Fiestas Patrias en el Perú Independencia del Perú | Unabhängigkeitstag |
29. Juli | Fiestas Patrias en el Perú Fuerzas Armadas y Policía Nacional del Perú | Nationalfeiertag |
15. August | Virgen de la Asunción | Mariä Himmelfahrt |
30. August | Santa Rosa de Lima | Tag der Heiligen Rosa von Lima |
8. Oktober | Combate Naval de Angamos | Tag der Marine |
9. Oktober | Dia de la Dignidad Nacional | Tag der Nationalen Würde |
1. November | Día de todos los santos | Allerheiligen |
2. November | Día de los Fieles Difuntos | Allerheiligen |
8. Dezember | Virgen de la Concepción | Fest der Unbefleckten Empfängnis |
25. Dezember | Navidad | Weihnachten |
31. Dezember | Noche Vieja |
Sicherheit
[Bearbeiten]Gesundheit
[Bearbeiten]Hilfe | |
Notrufnummer(n) | 911, 105 (Polizei), 116 (Feuerwehr), 111, 117 (Rettungsdienst), 106 (Rettungsdienst) |
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Für Peru sind keine Schutzimpfungen vorgeschrieben. Es sollte jedoch Impfschutz zumindest gegenüber Tetanus und Tollwut bestehen. Unterhalb, d. h. in den küstennahen Regionen kann es zu Malariainfektionen kommen. Allerdings sollte beachtet werden, dass manche Länder bei Einreise aus Peru einen Impfnachweis verlangen. So verlangt z. B. Brasilien den Nachweis einer Gelbfieberimpfung. (Stand: 2006)
Klima und Reisezeit
[Bearbeiten]In Peru ist trotz der äquatornahen Lage ein deutlicher Jahreszeitenwechsel zu spüren, dabei ist es Winter während des europäischen Sommers. Die Regenzeit dauert von Ende November bis Anfang April.
Die Küstenregion hat ein trockenes, aber sehr wolkiges und nebliges Klima. Im Winterhalbjahr (Mai bis Oktober) gibt es nur wenige Sonnentage, insbesondere in der zentralen Region, und es bleibt trotz des tropischen Breitengrades meist unter 20 °C tagsüber. Der Sommer und Frühherbst ist dagegen sehr trocken und angenehm warm. Die Wassertemperaturen liegen wegen des kalten Humboldtstroms deutlich niedriger als man für die Tropen erwarten könnte, sie erreichen nur im Sommer badetaugliche Werte.
Im Altiplano im Südosten regnet es im Winterhalbjahr fast überhaupt nicht, im Sommer dagegen sehr häufig. Die Temperaturen schwanken zwischen Tag und Nacht stark (15°-25°C).
Das Klima der Amazonasebene dagegen ist gleichmäßig das ganze Jahr über heiß und feucht, die Regenzeiten weichen zum Teil von denen im Rest des Landes ab. In Iquitos dauert die „Trockenzeit“ nur von Juni bis September und auch in diesen Monaten regnet es häufig.
Regeln und Respekt
[Bearbeiten]Post und Telekommunikation
[Bearbeiten]Post
[Bearbeiten]- Preise für Briefe und Päckchen findet man unter “tarifas” bei Servicios Postales del Perú.
Internet
[Bearbeiten]- Gerade in Lima gibt es in Einkaufszentren und vor allem in den Vierteln Miraflores und San Isidro WLAN-Hotspots. Ansonsten ist Internet zu Hause 2021 noch nicht so verbreitet wie in Europa, so dass Internet-Cafés zu finden sind. Sie kosten 3-4 Sol/Stunde.
Mobilfunk
[Bearbeiten]Anfang 2021 hatte Movistar (Telefonica Peru) die beste Abdeckung, aber auch die höchsten Preise für Datenpakete. Fast ebenso gut ist Claro (America Movil). Entel heiß früher Nextel. Ein weiterer Anbieter ist Bitel (Viettel), die auch ein Glasfasernetz betreiben.
Prepaid-Karten heißen “chips prepago.” Beim Kauf ist der Ausweis vorzulegen. Guthaben nachkaufen (“recarga”) kann man in vielen Läden. Kauft man (Stand 2021) Datenpakete so ist diesen gemeinsam, dass kleinere Mengen oft nur sehr kurze Gültigkeiten von 7 oder 10 Tagen haben. Manche Angebote erlauben Vielnutzern bestimmter datenintensiver Seiten Freimengen. Will man Datennutzung für einen Monat sollte man 30 Sol veranschlagen. Je nach Anbieter bekommt man dafür 3,5-7 Gb.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Straßenbezeichnungen und Hausnummern
[Bearbeiten]Bei Straßennamen sind folgende Abkürzungen üblich: “Jr.” für jirón, „Straße“. “Av.” oder “Avda.” für avenida. “Ctra.” ist carretera „Hauptstraße“. “Cdra.” ist cuadra, Block, die meisten Orte sind rechtwinklig angelegt. “Of.” für oficina innerhalb eines Gebäudes. Wie auch in Spanien haben viele Häuser außerhalb des eigentlichen Stadtkerns keine Nummer, was durch “s/n“ (sin número) kenntlich gemacht wird. Manche Hausnummern mit Bindestich, z. B. “102-105” entsprechen der mitteleuropäischen Praxis „von bis“.
Auslandsvertretungen
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Für Reisen auf eigene Faust ist der "Reise Know How" Peru/Bolivien ein wertvoller Ratgeber und der „Footprint“ Peru (englisch) ebenfalls. Ein weiteres Buch ist natürlich der Lonelyplanet, welches jetzt auch in Deutsch erhältlich ist. Alle genannten Bücher werden regelmäßig aktualisiert.
- Busch, Oskar E.; Peru: die schönsten Wanderungen und Trekkingrouten: 62 Ein- und Mehrtagstouren in den Anden; München ²2019 (Bergverlag Rother)
- Dyson, Steph; Peru; München, Aktualisierte Neuauflage 2020/2021 (DK); ISBN 9783734202506
- ISBN 978-1502322098. : Peru - privat erkunden.
- Nickoleit, Katharina; Peru; Verlagshaus Würzburg GmbH 2018 [Bildband]
- Geschichte
- Hahn, Michael; Peru: Geschichte und Politik seit 1821; Stuttgart 2021 (Kohlhammer)
- Ruiz Torres, Guillermo; Basisarbeit. Mobilisierung. Revolutionäre Bewegungen: der Fall des "Leuchtenden Pfades" - Peru 1980-2000; Berlin 2019; Diss. Freie Universität
- Wiehl, Stefanie; Genozidale Gewalt?: der peruanische Staatsterror 1980-1994; Bielefeld 2020
Weblinks
[Bearbeiten]Peru – in den Nachrichten
- Willkommen in Peru (Commission for the Promotion of Peru)