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Silhouette

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Silhouette (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Silhouette die Silhouetten
Genitiv der Silhouette der Silhouetten
Dativ der Silhouette den Silhouetten
Akkusativ die Silhouette die Silhouetten
[1a] Silhouette eines Gitarristen
[1b] Silhouette eines Vogelschwarms bei Sonnenuntergang

Worttrennung:

Sil·hou·et·te, Plural: Sil·hou·et·ten

Aussprache:

IPA: [ziˈlʊ̯ɛtə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Silhouette (Info)
Reime: -ɛtə

Bedeutungen:

[1]
[a] eine sich (dunkel) vom Hintergrund abhebende Kontur
[b] Bildende Kunst; Malerei, Optik, Fotografie: Kontur, Umriss einer Fläche; eine von einer klaren Kontur umschlossene Fläche, die sich kontrastreich vom Hintergrund abhebt
[2] Mode: Linie des Umrisses; Form der Konturen

Herkunft:

seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung aus dem Französischen silhouette → fr „Schattenriss, Scherenschnitt“; der französische Begriff geht auf Étienne de Silhouette zurück, einen französischen Generalkontrolleur und Minister, der die Wände seines Schlosses mit selbstgemachten Scherenschnitten verzierte; die damals entstandenen Scherenschnitte und Schattenrisse wurden (scherzhaft) so benannt, da sie als kostengünstige Variante von gemalten Porträts - das heißt Porträts à la Silhouette, nach der sprichwörtlichen Sparsamkeit von Silhouette - galten; später kam es zu einer Bedeutungsverallgemeinerung von „Umrisszeichnung“ zu „Umriss“[1][2][3]

Synonyme:

[1] Schattenriss
[2] Umrisslinie

Sinnverwandte Wörter:

[1a] Kontur, Scherenschnitt, Umriss
[1b] Schattenbild, Schattenriss, Umrisszeichnung
[2] Schnitt

Beispiele:

[1a] Man konnte nur die Silhouette des Mannes erkennen.
[1a] „So, wie er da als Silhouette an der Reling lehnte, schien sein Profil nur aus einer großen, knolligen Nase und einer langen, tief nach unten reichenden Kinnlade zu bestehen.“[4]
[1a] „Die Ebene entfaltet sich groß, in schwachem Blau beginnt in der Ferne die Silhouette der Bergränder aufzusteigen.“[5]
[1a] „Dr. Böttcher hat zuerst verblüfft auf die Gestalten geblickt, deren Silhouetten sich im Türrahmen des Kellereinganges scharf abzeichnen, stellt sich mit einem Ruck auf die Beine und geht auf sie zu.“[6]
[1a] „Sie wandten sich nicht um, wenngleich Fremde gekommen waren, und die Silhouetten ihrer Gesichter hoben sich scharf gegen das warme Licht von draußen ab.“[7]
[1b] „Unmittelbar an der Elbe gelegen, wollte er so gar nicht in die barocke Silhouette von Schloß, Katholischer Hofkirche, Brühlscher Terrasse und Semperoper passen.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1a] die Silhouette eines Berges, die Silhouette einer Stadt
[1b] eine Silhouette anfertigen
[1] sich als Silhouette gegen etwas abheben, sich als Silhouette gegen etwas abzeichnen
[2] ein Kostüm, ein Mantel mit gerader, neuer, schmaler Silhouette

Wortbildungen:

[1b] silhouettieren

Übersetzungen

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[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1545
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Silhouette
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Silhouette
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSilhouette
[1, 2] Duden online „Silhouette

Quellen:

  1. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 848
  2. vergleiche Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, Seite 469-470.
  3. vergleiche Wikipedia-Artikel „Schattenriss
  4. Norman Mailer: Die Nackten und die Toten. Deutscher Bücherbund, Stuttgart/Hamburg ohne Jahr, Seite 19.
  5. Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1993, Seite 144. ISBN 3-462-01844-2. Erstveröffentlichung 1928, als Buch 1929.
  6. Heinz Rein: Finale Berlin. Roman. Ullstein, ohne Ortsangabe 2017, ISBN 978-3-548-28730-0, Seite 659. Originalausgabe 1947.
  7. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 156. Isländisch 1943-1946.
  8. Kerstin Eckstein: Ein Stück Orient an der Elbe. Yenidze und die Geschichte der Zigarette. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 3, 1993, Seite 19-24, Zitat Seite 20.