Genesis – Trespass
Besetzung:
Peter Gabriel – lead vocals, flute, accordion, tambourine, bass drum
Anthony Phillips – acoustic 12-string guitar, lead electric guitar, dulcimer, voices
Anthony Banks – organ, piano, mellotron, guitar, voices
Michael Rutherford – acoustic 12-string guitar, electric bass, nylon, cello, voices
John Mayhew – drums, percussion, voices
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1970
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. Looking For Someone (7:06)
2. White Mountain (6:44)
3. Visions Of Angels (6:52)
4. Stagnation (8:50)
5. The Dusk (4:13)
6. The Knife (8:56)
Gesamtspieldauer: 42:40
Das zweite Genesis Album „Trespass“ ist eigentlich das erste Genesis-Album. Nicht zeitlich gesehen, sondern von der Musik her. Waren auf dem ersten Album noch quasi Pop-Lieder der ausgehenden 60er Jahre zu hören, so gibt es auf „Trespass“ zum ersten Mal progressiven Rock für den Hörer – und diesen gleich auf allerhöchstem Niveau.
Phil Collins ist zu dieser Zeit noch nicht Mitglied der Band, er sollte erst auf dem nächsten Album „Nursery Crime“ mit von der Partie sein. Genau wie Steve Hackett, der dort dann Anthony Phillips an der Gitarre ersetzen sollte.
Die Musik ist auf „Trespass“ allerdings bereits jene, die auch auf den nächsten vier Alben zu hören sein wird, bei denen Peter Gabriel noch Teil der Band war. Deshalb auch der obige Einwurf vom „ersten“ richtigen Genesis-Album. Denn was man hier zu hören bekommt ist Progressive Rock vom Allerfeinsten. Wunderschöne Melodien, ausgedehnte Solo-Passagen, Rhythmus- und Tempowechsel, Spannung vom ersten bis zum letzten Takt. Und diese progressive Rock-Musik kann hier sogar, wie beim letzten Titel „The Knife“, auch mal etwas „härter“ klingen.
Das Album schäumt über vor tollen Ideen, überraschenden Wendungen und eben diesen Harmonien, dieser Melodiösität, die die Genesis-Platten Anfang der 70er Jahre zu einem Erlebnis werden lassen. Die Texte sind zumeist sehr mystisch und passen sich in ihrer Akzentuierung der Musik an – oder umgekehrt. Eine Besonderheit, die man heute in der Musik kaum noch hört. Wenn es jedoch auf „Trespass“ bei einem der Songs textlich „spannend“ wird, dann legt auch die Musik die entsprechenden Takte vor. Da hat sich wirklich jemand Gedanken gemacht. Das wirkt alles sehr ausgereift und wohlüberlegt, ohne sich dabei konstruiert anzuhören.
Fazit: Wem die nächsten Alben von Genesis bis „The Lamb Lies Down On Broadway“ gefallen, der kann auch hier ohne Bedenken zugreifen. Auch wenn auf „Trespass“ noch nicht die „klassische“ Besetzung am Werk ist, ist diese Platte ein wahres Füllhorn toller progressiver Musik, mit allen Zutaten, die dafür notwendig sind. Einfach richtig gute Musik. Dreizehn Punkte.
Anspieltipps: White Mountain, The Dusk, The Knife
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