die Welt ist klein/ist ein Dorf (Äußerung, die man tut, wenn man irgendwo an einem entfernten Ort zufällig einen Bekannten trifft oder jemandem begegnet, mit dem man gemeinsame Bekannte hat)
hier, da ist die Welt mit Brettern zugenagelt/vernagelt (umgangssprachlich: 1. hier, da kommt man nicht weiter, endet der Weg o. Ä.. 2. hier ist ein sehr abgelegener, langweiliger Ort; nach einer Lügengeschichte in der „Ethnographia Mundi“ [1608] des Erzählers Johannes Olorinus Variscus [eigentlich: Johann Sommer; 1559–1622], in der berichtet wird, dass jemand bis ans Ende der Welt gelangt sei und gesehen habe, dass die Welt „mit Brettern daselbst sei unterschlagen“ [= abgeteilt].)
deswegen/davon geht die Welt nicht unter (umgangssprachlich: das ist nicht so schlimm)
Gesamtheit der Menschen
Grammatik
ohne Plural
Beispiele
die [ganze] Welt hielt den Atem an
die halbe Welt hat (umgangssprachlich übertreibend; sehr viele haben) nach dir gefragt
vor der Welt (vor der Öffentlichkeit)
die ganze Welt (umgangssprachlich übertreibend; alles) um sich herum vergessen
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
alle Welt (umgangssprachlich: jedermann, alle: alle Welt weiß das; sich vor aller Welt blamieren)
die Welt ist schlecht
nobel/vornehm geht die Welt zugrunde (umgangssprachlich spöttisch: Ausspruch bei großer Verschwendung)
so etwas hat die Welt noch nicht gesehen! (umgangssprachlich: so etwas hat es noch nicht gegeben!)
ich könnte [vor Freude] die ganze Welt umarmen!
größere Gruppe von Menschen, Lebewesen, die durch bestimmte Gemeinsamkeiten verbunden sind, besonders gesellschaftliche Schicht, Gruppe
Gebrauch
gehoben veraltend
Grammatik
mit adjektivischem Attribut (ohne Plural)
Beispiele
die gelehrte Welt
die vornehme Welt
die gefiederte Welt (die Vögel)
(gesamtes) Leben, Dasein, (gesamte) Verhältnisse [auf der Erde]
Beispiele
die reale Welt
die antike Welt
unsere Welt
die Welt des Mittelalters
die Welt von morgen
die Welt, in der wir leben
imaginäre Welten
die Welt verändern
jemandem eine heile Welt vorgaukeln
das ist der Lauf der Welt
mit offenen Augen durch die Welt gehen
verkehrte Welt (Verkehrung der normalen Verhältnisse, des normalen Laufs der Dinge)
das Dümmste, Beste in der Welt (umgangssprachlich; überhaupt)
mit sich und der Welt zufrieden sein
um nichts in der Welt/nicht um alles in der Welt (um keinen Preis, auf keinen Fall) würde ich das hergeben
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
die Welt nicht mehr verstehen (nicht verstehen, dass so etwas geschehen bzw. dass es so etwas geben kann; nach Meister Antons Schlusswort in F. Hebbels „Maria Magdalena“)
etwas aus der Welt schaffen (etwas bereinigen, endgültig beseitigen)
jemanden in die Welt setzen (umgangssprachlich: jemanden zeugen bzw. gebären: Kinder in die Welt setzen)
etwas in die Welt setzen (umgangssprachlich: etwas in Umlauf bringen: ein Gerücht in die Welt setzen)
um alles in der Welt (umgangssprachlich: Bekräftigungsformel)
in aller Welt (umgangssprachlich; in Fragesätzen zum Ausdruck der Verwunderung, der Beunruhigung, des Unwillens: … denn überhaupt: wie in aller Welt war das [nur] möglich?)
nicht von dieser Welt sein (völlig weltfremd sein; nach Johannes 8, 23)
zur Welt kommen (geboren werden)
jemanden zur Welt bringen (jemanden gebären: ein Kind zur Welt bringen)
in sich geschlossener [Lebens]bereich; Sphäre
Beispiele
die Welt der Religion, der Kunst, des Zirkus, der Arbeit, des Sports, der Mythen, des Märchens, der Erscheinungen, der Ideen
die Welt des Kindes, der Erwachsenen
die [religiöse] Welt des Islams
die arabische, die zivilisierte, kapitalistische Welt (die arabischen, zivilisierten, kapitalistischen Länder)
die freie Welt (Politik; die Länder mit einem freiheitlichen politischen System)