
Genosse Sachzwang
Nach Trumps Zollschock bekräftigen die Koalitionäre bei Maybrit Illner: Die deutsche Wettbewerbs- ist neben der Verteidigungsfähigkeit oberstes Ziel. SPD-Chef Lars Klingbeil gibt sich als maximal pragmatischer Juniorpartner.
Ehrlich und entschlossen präsentierten Manuela Schwesig und Carsten Linnemann den viel gescholtenen Koalitionsvertrag: Das ließ Zuversicht keimen. Eine Liebesheirat wird diese Regierung wohl nicht – aber zu einer Vernunftehe könnte es reichen.
Maybrit Illner wurde am 12. Januar 1965 als Maybrit Klose in Ost-Berlin geboren. Die deutsche Journalistin, Fernsehmoderatorin und Autorin ist für ihre langjährige Tätigkeit beim ZDF bekannt.
Beginn der Karriere beim Fernsehen
Nach ihrem Journalistikstudium begann Illner ihre Karriere als Sportjournalistin im Fernsehen der DDR. Weitere Stationen auf ihrem Weg zur bekannten Moderatorin waren die Auslandsredaktion und verschiedene Sendereihen des Deutschen Fernsehfunks.
Der Wechsel zum ZDF
1992, nur wenige Jahre nach Beginn ihrer Karriere beim Fernsehen, wechselte Maybrit Illner zum Zweiten Deutschen Fernsehen und wurde Teil des Moderatorenteams des ZDF-Morgenmagazins. Die Leitung des Morgenmagazins wurde ihr 1998 vollständig übertragen. Ab Oktober 1999 übernahm sie die Leitung der Sendung „Berlin Mitte“, deren Titel einige Jahre später in „Maybrit Illner“ geändert wurde. Für ihre fernsehjournalistische Tätigkeit erhielt Illner bereits mehrere Auszeichnungen.
Nach Trumps Zollschock bekräftigen die Koalitionäre bei Maybrit Illner: Die deutsche Wettbewerbs- ist neben der Verteidigungsfähigkeit oberstes Ziel. SPD-Chef Lars Klingbeil gibt sich als maximal pragmatischer Juniorpartner.
So einfach ließ sie Merz nicht davonkommen: Maybrit Illners gnadenloses Nachfragen zum Wortbruch war eine Sternstunde gegen das Weglächeln.
Bei Illner geht es um das Telefonat zwischen Trump und Putin – und es herrscht Einigkeit, dass der US-Präsident von Russland manipuliert wird. Sigmar Gabriel meint sogar zu wissen, warum die Finnen lieber für ihr Land kämpfen würden als die Deutschen.
Die Grünen lassen auch bei Maybrit Illner die Union weiter zappeln – zumindest gibt es keine rhetorischen Zuspitzungen. CDU-Politiker Linnemann muss im Fernsehen aber erklären, ob die Abkehr von der Schwarzen Null eine Mogelpackung sei.
Sondieren zwischen Trump und Putin: Eine Sendung zur Einstimmung auf die Gespräche zwischen Union und SPD. Einzig Jens Spahn trübte die traute Einigkeit.
Am Donnerstag kommt es zur letzten TV-Debatte in diesem Bundestagswahlkampf – allerdings ohne Scholz und Merz. Zuletzt gab es Kritik am Format der TV-Duelle.
Erst stürzen sich alle auf Carsten Linnemann, dann grillt Maybrit Illner ihren Studiogast Robert Habeck: Der „historische Tag“ im Parlament sitzt allen noch in den Knochen.
Bei „Maybrit Illner“ wollte man eigentlich über Deutschlands Reaktion auf die ersten Amtshandlungen von Donald Trump diskutieren. Doch Jens Spahn und Wolfgang Schmidt waren auf etwas anderes aus.
„Hart aber fair“ diskutiert den deutschen Umgang mit Trump. Ein Gast empfiehlt Schmeicheleien, aber Karl Lauterbach will sich nicht lächerlich machen. Für Disruption sorgt überraschenderweise nicht der AfD-Vertreter.
Besorgt diskutiert eine Talkrunde über Donald Trumps Pläne nach dem Amtsantritt. Dabei gibt es neben Warnern auch beschwichtigende Stimmen – ganz wie in den USA. Und einer kann „woke“ nicht definieren.
Auf bestürzende Weise rezeptlos gegen die extremen Ränder: Angela Merkel war bei Maybrit Illner zugegen, als sei sie nie weg gewesen.
Statt die Chance zu nutzen, endlich über Inhalte zu sprechen, bleibt Illners Talkrunde wieder im Gespräch über personelle Rochaden hängen. Einig scheint man sich nur darin: Für Nochkanzler Scholz steht das Schachmatt kurz bevor.
Die Talkshows läuten den Wahlkampf ein. Während Friedrich Merz zu allem „Wachstum“ sagt, wird Saskia Esken in die Mangel genommen. Und als die meisten schon schlafen, macht ein lächelndes Schweigen Robert Habeck zum Kanzlerkandidaten.
Welcher Wahn bricht sich hier Bahn? Der Kanzler wirbt bei Maybrit Illner für eine Geschlossenheitspsychologie zur Rettung der vermasselten Wirtschaft, tanzt aber selbst aus der Reihe.
Bloß keinen Liebesentzug durch die Grünen: Ist Hendrik Wüst die überaus geschmeidige Verkörperung dessen, was im AfD-Sprech das Kartellsystem heißt? Bei Maybrit Illner sah es so aus.
Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht sich bei Maybrit Illner harten Vorwürfen ausgesetzt: Sie habe die Union mit einem falschen Angebot gelockt. Doch deshalb verließ sie nicht gleich das Studio.
Während bei Maybrit Illner nicht viel Spannendes passiert, berichten die amerikanischen Medien über eine nie dagewesene Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen: Der Countdown läuft für Trump und gegen Biden.
Sahra Wagenknecht legte vor, ihre Ko-Parteivorsitzende Amira Mohamed Ali bei „Maybrit Illner“ nach: Mit der AfD teilt das BSW die Auffassung, der Ukrainekrieg müsse enden – auch zu Putins Bedingungen. Und es gibt weitere Überschneidungen.
Schön erklären reicht nicht: Bei Maybrit Illner liefern sich Friedrich Merz und Robert Habeck ein Rededuell, bei dem der CDU-Vorsitzende ein Handlungsdefizit beim Wirtschaftsminister ausfindig macht. Eine brachiale Vorführung
Ob die Politik noch zusammenführen könnte, sollte das Thema sein. Doch weil Caren Miosga Bissigkeit vermissen lässt, reden Ricarda Lang und Armin Laschet einfach über das, was ihnen passt.
Bei Maybrit Illner verurteilt man einhellig den Antisemitismus bei propalästinensischen Protesten. Das ist löblich, aber wenig aufschlussreich.
Militärische Stärke und Diplomatie sind keine Gegensätze: Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil mühte sich bei Maybrit Illner, der Einfrier-Vokabel Rolf Mützenichs doch noch etwas abzugewinnen.
Zwei Vertreter der sogenannten etablierten Parteien, zwei Vertreterinnen sogenannter Populisten oder von etwas Schlimmerem: Geballte Talkshow-Erfahrung traf im ZDF aufeinander. Und produzierte vor allem Geschnatter.
Bei Maybrit Illner spricht sich auch Friedrich Merz für Neuwahlen aus, erhebt also Anspruch auf die Kanzlerschaft. Was genau er will, sagt er aber nicht. Nur was die anderen nicht können.
Der Migrationsdruck auf den Gesellschaftskessel steigt. Bei Maybrit Illner wird deutlich: Der Verweis auf europäische Regelungen und mittelfristige Verbesserungen hilft nicht weiter, um vor die Welle rechtspopulistischer Wahlsiege zu kommen.
Bei Maybrit Illner wünscht sich Finanzminister Christian Lindner mehr Toleranz für Dissens, nachdem lange zu wenige Unterschiede sichtbar waren. Dann bemüht er sich erfolglos, den Eindruck einer Chaos-Regierung zu zerstreuen.
Die Influencerin Leonie Plaar behauptet, die Unschuldsvermutung sei „nur ein juristischer Begriff“, während die Politikwissenschaftlerin Düzen Tekkal darauf beharrt, dass Sprache und Lebenswirklichkeit zwei Paar Schuhe sind.
Die Repräsentationslücke wird geschlossen, der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland sitzt mal wieder in einer Talkshow. Bei Maybrit Illner plädiert er – mitten im Krieg – für ein starkes Russland.
Weissage uns die militärische Zukunft: Während Sigmar Gabriel wie ein Wahrsager aus entrückter Sphäre agierte, gab es bei Maybrit Illner entsetzliche Nachrichten zur erwarteten ukrainischen Offensive.
Mutet die Ampelkoalition sich zu viel zu, wenn sie in der Flüchtlingspolitik Einigkeit zeigen will? Stephan Weil entzog sich diesem Dilemma bei „Maybrit Illner“ pragmatisch und empfahl sich als Stellvertreter des Bundeskanzlers.
Die blockierte Kommunikation der „Letzten Generation“: Bei Maybrit Illner wurde Luisa Neubauer mit den Falschen in einen Topf geworfen. Ein philosophisches Buch geriet zum Stein des Anstoßes.
Maybrit Illner diskutiert mit ihren Gästen über die geplante Frühjahrsoffensive der Ukraine und die Bedeutung deutscher Munitionslieferungen. Auffällig dabei ist, was alles unbeantwortet bleibt oder Spekulationen auslöst.
Seit ChatGPT wird über die Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz debattiert und werden Regeln gefordert. Erwächst da ein Werkzeug, das wir nicht mehr kontrollieren können? Das fragen sich auch die Gäste von Maybrit Illner.
Wer von FDP, SPD und Grünen musste denn nun Federn lassen im Koalitionsausschuss? Bei Maybrit Illner konnten die Probleme in der Ampel tiefenpsychologisch aufgearbeitet werden. Am Ende des Tages aber ist ja sowieso der Bürger schuld!
Boris Palmer hatte die Streichhölzer im Hotel gelassen. Im Gespräch über die Flüchtlingspolitik bei Maybrit Illner wurde nicht gezündelt und kaum gestritten.
Kann er kommunizieren oder kann er es nicht? Kritische Nachfragen erlebt Olaf Scholz als Bedrohung seiner Psychohygiene. Da bleibt er lieber ganz bei sich. Bei Maybrit Illner war der Kanzler in Einzelsitzung zu Gast.