Gute Laune inklusive – solche Autos gibt es wirklich. Einfach einsteigen, genießen und im Alltag wie am Wochenende seinen Spaß haben. Dabei spielen Marke und Größe nur eine untergeordnete Rolle. FOCUS online hat drei Gebrauchtwagen herausgesucht, mit denen sie für wenig Geld lange Spaß haben können - einen schnellen BMW, einen Mikro-Roadster und einen Offroader.
1. Schnell und stark - BMW 1er (E87)
Der Einser der Baureihe E87 (2004 - 2013) begeisterte nicht alle BMW-Fans, denn der Golf-Konkurrent war Mitte der 2000er Jahre kein echter Beau. Er war als Drei- oder Fünftürer zu bekommen. Beim Antrieb konnten und können sich die Geister der Fahrdynamiker jedoch kaum scheiden, denn während die Konkurrenz mit vier oder in Ausnahmefälle fünf Brennkammern unterwegs war, bot der BMW in seiner Topversion ohne M-Signet einen bulligen Reihensechszylinder und hatte in der Kombination mit einem Hinterradantrieb ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.
Sechszylinder-Taschenrakete von BMW
Kompakte Abmessungen wie VW Golf, Opel Astra oder Ford Focus und dann stimmungsvolle 195 kW / 265 PS, die sich nicht nur sonor brabbelnd anhörten, sondern auch beeindruckende Fahrleistungen boten - das ist Spaß pur. Dazu eine präzise Servolenkung, ein ausgewogenes Gewichtsverhältnis und eine knackige Sechsgang-Handschaltung. Manchmal braucht es nicht viel, um hinter dem Steuer glücklich zu sein.
Mit einer Laufleistung von rund 150.000 Kilometern gibt es das bayerische Fun-Paket bereits für unter 10.000 Euro – zumeist gepaart mit einer aufgewerteten Serienausstattung und entsprechenden Komfortdetails wie beheizten Sportsitzen, Klimaautomatik, Xenonlicht und ein paar sportlichen Dreingaben innen wie außen. Wer in dieser günstigen Spaßliga kauft, sollte jedoch auf eine solide Fahrzeughistorie achten. Ein ausgefülltes Service-Scheckheft und keine mäßig instandgesetzten Vorschäden, dann steht der Freude am kompakten Fahren nichts mehr im Wege.
2. Sonnenanbeter im Mikro-Format -Daihatsu Copen
Der Copen ist ein echter Spaßmacher – offen wie geschlossen und hat in den frühen Baujagren bisweilen sogar noch das Lenkrad auf der rechten Seite. Ebenfalls Mitte der 2000er Jahre kam Daihatsu auf die Idee, sein eigentlich japanisches Kei-Car auch nach Europa zu bringen, um den Kunden Lust auf Daihatsu zu machen. Der Copen ist winzig und seine beiden Insassen sitzen nur knapp über der Fahrbahn, wenn die 64 kW / 87 Turbo-PS für mächtig gute Laune sorgen.
Wichtig zu wissen: Der Nippon-Roadster bietet sehr wenig Platz, jedoch eine ordentliche Ausstattung mit Klimaanlage, Ledersitzen und elektrischen Fensterhebern. Bei schlechtem Wetter einfach das Hardtop schließen und weiterfahren – klappt daher auch bestens im Winter.
Solide und meist wenig gefahren
Der Daihatsu Copen ist solide verarbeitet und hat ein ordentliches Qualitätsniveau, das mit einem Klassiker wie dem Mazda MX-5 locker mithalten kann. Zumeist als Zweitwagen eingesetzt, halten sich die Laufleistungen ebenso in Grenzen wie die Anzahl der Vorbesitzer. Besser die 1,3-Liter-Version nehmen als den Rechtslenker-Einsteiger mit gerade einmal 50 kW / 68 PS. So ist der Daihatsu Copen mit Laufleistungen von unter 100.000 Kilometern bereits unter 10.000 Euro zu bekommen. Wenn das kein Spaßmacher-Schnäppchen ist.
3. Jeep Cherokee / KJ
Lust auf einen echten Geländewagen – und zwar keinen langweiligen Crossover aus europäischer oder asiatischer Massenhaltung, sondern einen puristischen Allradler mit jeder Menge Charme, den nicht jeder fährt? Eine Bestbesetzung ist der Jeep Cherokee, der Anfang der 2000er Jahre für Aufsehen sorgte. Wahlweise als 2,5 oder 2,8 Liter großer Commonrail-Diesel, der es einem heute bisweilen jedoch schwer macht, in manche Innenstadt zu kommen. Doch den Jeep Cherokee gibt es auch mit einen 3,7 Liter großen V6-Motor, der insbesondere in den USA als Volumenmodell von sich reden machte. 150 kW / 204 PS sind nicht viel, aber mehr als ausreichend, um gut motorisiert über asphaltierte Straße und lockere Pisten zu fahren.
Als Benziner durstig, aber sicher vor Diesel-Fahrverboten
Für den harten Geländeeinsatz gibt es nicht nur eine zuschaltbare Untersetzung, sondern auch abseits von Stollenreifen viel Zubehör. Aber Achtung: Nicht mehr taufrische Jeeps können natürlich im Gelände hart rangenommen worden sein. Ein sorgfältiger Technik- und Rost-Check ist Pflicht . Gerade wenn am Allradsystem etwas leckt oder defekt ist, wird die Reparatur teuer.
Einen sparsameren Verbrauch und mehr Drehmoment bietet der Jeep Cherokee als 2.8 CRD mit 130 kW / 177 PS, der auf die bisweilen hakelige Handschaltung verzichtete und so für mehr Reisekomfort sorgte. Das Ursprungsmodell machte optisch mit seinem am Heck befestigten Ersatzrad noch mehr auf Offroader als nach der mäßigen Modellpflege. Eine Komfortausstattung bietet insbesondere die edlen Limited-Versionen, die mit Laufleistungen von unter 200.000 Kilometern ebenfalls bereits ab rund 6000 Euro zu bekommen sind.
Von Patrick Solberg