Donald Trumps Wahlsieg weckt bei vielen Hoffnungen auf ein Ende des Ukraine-Kriegs. Polens Premier Donald Tusk hält Verhandlungen bereits im Winter für möglich.
Polens Premierminister Donald Tusk, einer der stärksten europäischen Unterstützer Kiews, stellte zuletzt die Möglichkeit in den Raum, dass Friedensverhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs noch diesen Winter beginnen könnten. Dies sagte er vor Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Warschau, wo Polen sich auf die Übernahme seiner sechsmonatigen EU-Ratspräsidentschaft vorbereitet.
Hoffnungen auf Trump
Der „Telegraph“ berichtet, dass die Hoffnungen auf Verhandlungen durch den Wahlsieg von Donald Trump am 5. November gestärkt wurden. Trump hatte versprochen, den Krieg bald zu beenden.
„Unsere EU-Präsidentschaft wird mitverantwortlich dafür sein, wie die politische Landschaft aussehen wird, möglicherweise auch während der Verhandlungen, die im Winter dieses Jahres beginnen könnten“, sagte Tusk. „Ich möchte, dass Polen die Nation ist, die bei diesen Entscheidungen präsent ist und den Ton angibt, um unsere Sicherheit und die Interessen Polens zu sichern.“
„Ukraine will diesen Krieg mehr als jeder andere beenden“
Laut dem „Telegraph“ sagte Selenskyj: „Die Ukraine will diesen Krieg mehr als jeder andere beenden. Kein Zweifel, eine diplomatische Lösung würde mehr Leben retten. Wir streben sie an.“ Europäische Staats- und Regierungschefs befürchten jedoch, dass Trump die Ukraine zu einem ungerechten Friedensabkommen zwingen könnte und sie von Verhandlungen ausschließen könnte, die die Sicherheitsarchitektur des Kontinents neu gestalten würden.
Trump hat bereits betont, dass die USA die Ukraine nicht unbegrenzt unterstützen werden. Selenskyj stellte daher auch die Möglichkeit in den Raum, Russland vorübergehend Territorium zu überlassen, wenn die Ukraine im Gegenzug unter den Schutz der Nato gestellt wird.
Kreml will seine Kriegsziele erreichen
In Paris betonte Selenskyj zuletzt während eines Treffens mit Trump und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dass er nicht glaube, dass Wladimir Putin den Krieg beenden will. Er forderte Sicherheitsgarantien des Westens, bevor ein Waffenstillstand vereinbart wird. Macron wird am Donnerstag Polen besuchen und Tusk über die Gespräche in Paris informieren.
Der Kreml betonte immer wieder, der Krieg werde fortgesetzt, bis die Ziele des russischen Präsidenten erreicht seien, entweder durch Gewalt oder Verhandlungen.