Ennio Antonelli
Ennio Kardinal Antonelli (* 18. November 1936 in Todi, Provinz Perugia, Italien) ist ein emeritierter Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche. Zuvor war er von 2001 bis 2008 Erzbischof von Florenz.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ennio Antonelli studierte in Assisi, Rom und Perugia die Fächer Katholische Theologie, Philosophie und Literaturwissenschaften. In Rom erwarb er die Lehrbefugnis in Katholischer Theologie, in Perugia promovierte er in Literaturwissenschaften und in Philosophie. Er empfing 1960 das Sakrament der Priesterweihe durch Erzbischof Ilario Alcini. Anschließend arbeitete er als Professor und Regens am Priesterseminar von Perugia sowie als Dozent für Kunstgeschichte in Assisi.
1982 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Gubbio. Die Bischofsweihe spendete ihm Decio Lucio Grandoni, Bischof von Orvieto-Todi; Mitkonsekratoren waren Santo Bartolomeo Quadri, damaliger Erzbischof von Terni e Narni, und Antonio Fustella, Bischof von Saluzzo. 1988 erfolgte die Ernennung zum Erzbischof von Perugia-Città della Pieve. 1995 verzichtete er auf seinen Bischofssitz und wurde Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz[1].
Am 21. März 2001 wurde Ennio Antonelli von Johannes Paul II. zum Erzbischof von Florenz ernannt[2] und am 21. Oktober 2003 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Sant’Andrea delle Fratte in das Kardinalskollegium aufgenommen.
Antonelli war Teilnehmer am Konklave 2005, in dem Papst Benedikt XVI. gewählt wurde. Am 7. Juni 2008 ernannte ihn dieser als Nachfolger von Alfonso López Trujillo zum Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Familie.[3] Gleichzeitig bat ihn der Papst das Erzbistum Florenz als Apostolischer Administrator weiterzuleiten, was er bis zum 26. Oktober 2008, dem Tag des Amtsantritts des neuen Florentiner Erzbischofs Giuseppe Betori, tat.
Am 26. Juni 2012 nahm Papst Benedikt XVI. das von Ennio Antonelli aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch vom Amt des Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Familie an.[4] Nach dem Rücktritt Benedikts XVI. nahm Kardinal Antonelli am Konklave 2013 teil, in dem Papst Franziskus gewählt wurde.
Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kardinal Antonelli war Mitglied folgender Einheiten der Römischen Kurie:
- Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse (seit 2012[5], bestätigt 2013[6])
- Päpstlicher Rat für die Laien (seit 2003)[7]
- Päpstlicher Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs (seit 2011)[8]
- Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel (seit 2003)[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Ennio Antonelli auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Ennio Antonelli auf gcatholic.org, abgerufen am 1. Juli 2023. (englisch)
- Biografische Notiz zu Kardinal Antonelli In: Presseamt des Heiligen Stuhls: Documentation – The College of Cardinals, abgerufen am 23. März 2023 (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Conferma del Segretario Generale della Conferenza Episcopale Italiana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 25. Mai 2000, abgerufen am 9. Januar 2016 (italienisch).
- ↑ Rinuncia dell’Arcivescovo di Firenze (Italia) e Nomina del Successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 21. März 2001, abgerufen am 9. Januar 2016 (italienisch).
- ↑ Nomina del Presidente del Pontificio Consiglio per la Famiglia. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 7. Juni 2008, abgerufen am 9. Januar 2016 (italienisch).
- ↑ Rinuncia del Presidente del Pontificio Consiglio per la Famiglia e Nomina del Successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 26. Juni 2012, abgerufen am 9. Januar 2016 (italienisch).
- ↑ Nomina di Membri della Congregazione delle Cause dei Santi. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 15. September 2012, abgerufen am 9. Januar 2016 (italienisch).
- ↑ Conferme nella Congregazione delle Cause dei Santi. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 19. Dezember 2013, abgerufen am 9. Januar 2016 (italienisch).
- ↑ a b Nomina di Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 24. November 2003, abgerufen am 9. Januar 2016 (italienisch).
- ↑ Nomina di Membri e di Consultori del Pontificio Consiglio della Pastorale per i Migranti e gli Itineranti. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 29. Januar 2011, abgerufen am 9. Januar 2016 (italienisch).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Cesare Pagani (it) | Bischof von Gubbio 1982–1988 | Pietro Bottaccioli |
Cesare Pagani | Erzbischof von Perugia-Città della Pieve 1988–1995 | Giuseppe Chiaretti |
Silvano Kardinal Piovanelli | Erzbischof von Florenz 2001–2008 | Giuseppe Kardinal Betori |
Alfonso Kardinal López Trujillo | Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie 2008–2012 | Vincenzo Paglia |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Antonelli, Ennio |
ALTERNATIVNAMEN | Antonelli, Ennio Kardinal (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Geistlicher, Kurienkardinal und Erzbischof von Florenz |
GEBURTSDATUM | 18. November 1936 |
GEBURTSORT | Todi, Provinz Perugia, Italien |
- Kardinal (21. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Umbrien)
- Erzbischof von Florenz
- Erzbischof von Perugia
- Bischof von Gubbio
- Italiener
- Geboren 1936
- Mann