Eurener Straße
Eurener Straße | |
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Straße in Trier | |
Basisdaten | |
Ort | Trier |
Ortsteil | Euren, Trier-West |
Anschlussstraßen | Hornstraße, Gneisenaustraße, Blücherstraße, Tempelweg, Im Speyer, Im Pi-Park, Schalkenbachstraße, Ludwig-Steinbach-Straße, Greilerstraße, Burgmühlenstraße, Reulandstraße, Im Spilles, Eisenbahnstraße. |
Die Eurener Straße ist die wichtigste Straße in den Trierer Stadtteilen Euren und Trier-West. Sie verläuft vom Westbahnhof zur Ecke Im Spilles/Eisenbahnstraße. An der Straße befinden sich unter anderem die ehemalige preußische „Kaserne Gneisenau“ und das frühere Kreiswehrersatzamt Trier sowie mehrere Geschäfte und Gewerbebetriebe.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Straße ist nach dem gleichnamigen Trierer Stadtteil Euren benannt, der 1930 eingemeindet wurde. Dessen Ortsname leitet sich von „villa ura“ ab und wurde um 1045 erstmals erwähnt. Vermutlich nimmt der Name Bezug auf den Ur, den Vorfahren des Hausrindes. Es kann sich aber auch um einen vorrömischen Bachnamen handeln. Die genaue Herkunft ist ungeklärt.[1]
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutende historische Kulturdenkmäler befinden sich unter anderem an den Hausnummern 33 (1902–05, 1921/22, 1940), 55–57 (Baujahr 1908–1912), 59, 197 (Baujahr 1825) und 199 (Baujahr 1794). Hinter der Hausnummer 33 verbergen sich die ersten Städtischen Elektrizitätswerke der Stadt Trier, die von der RWE betrieben werden. Hinter den Hausnummern 55–57 verbirgt sich das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk Trier, das inzwischen zeitweilig als Kulturzentrum genutzt wird und in absehbarer Zeit einer neuen Nutzung zugeführt werden soll.[2][3][4] Teile der ehemaligen Lokrichthalle wurden Ende 2021 abgerissen; nachdem der Denkmalschutz wegen Baufälligkeit des Gebäudes aufgehoben worden war.[5]
Ein Bildstock mit Pietàrelief aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts steht an der Ecke Eurener Straße/Im Spilles. An der Einfahrt zur sogenannten Direktorenvilla des Eisenbahnausbesserungswerks steht ein Wegekreuz aus dem Jahr 1820. Die Kaserne Gneisenau (Gneisenaustraße 30, 31, 33/34/35/36/37, 37 a, 38/39/40, 41/43, Eurener Straße 6/8, Trierweilerweg 13a/13b/13 c, 13 d/13 e/13 f, 49/49 a/49 b, 51/51 a/51 b) entstand um 1900 zu preußischer Zeit. Von ehemals 15 Gebäuden sind die meisten erhalten, darunter sechs Mannschaftsgebäude, die beiden Exerzierhäuser, Kammer- und Küchengebäude, Eingangs- und Kommandogebäude und Offizierscasino. Es sind verschiedene Putzbauten mit Neurenaissancemotiven. Die Mannschaftsunterkünfte haben Eckrisaliten.[6][7]
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Bildstock (18. Jh.) mit Pietàrelief
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Speyerkreuz (1820)
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Elektrizitätswerk
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Sogenannte „Direktorenvilla“
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Ehemalige Lokrichthalle
Gewerbliche Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Teilen der Gewerbebrachen in der Eurener Straße entstand der sogenannte Pi-Park, in dem sich neben Unternehmen von jungen Gründern auch Bordelle befinden.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Ulrike Weber (Bearb.): Stadt Trier. Stadterweiterung und Stadtteile. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 17.2). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-275-9.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreisfreie Stadt Trier. Koblenz 2010 (gdke-rlp.de [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 7. September 2015]).
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (Erstausgabe: 1961).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (Erstausgabe: 1961).
- ↑ Eintrag zu Ehemaliges Ausbesserungswerk – Eingangsgebäude in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 11. März 2016.
- ↑ Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- ↑ Christiane Wolff: Das Herz von Trier-West soll wieder schlagen. ( vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today) Trierischer Volksfreund, 19. August 2011, abgerufen am 7. September 2015.
- ↑ Verein Trierisch - Lokrichthalle des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks in Trier-West. In: verein-trierisch.de. 1. Januar 1970, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2022; abgerufen am 18. Mai 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Es gibt Einträge zum Kulturgut: Denkmalzone ehemalige Gneisenaukaserne (Sucheingabe Gneisenaukaserne) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier..
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreisfreie Stadt Trier. ( vom 11. Januar 2024 im Internet Archive) Mainz 2022[Version 2024 liegt vor.], S. 18 (PDF; 4,9 MB).
- ↑ Prostitution im Pi-Park. ( vom 31. August 2015 im Webarchiv archive.today) Trierischer Volksfreund, am 23. November 2009, abgerufen am 7. September 2015.
Koordinaten: 49° 44′ 50,3″ N, 6° 37′ 1,2″ O