Luiza Gega

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Luiza Gega

Nation Albanien Albanien
Geburtstag 5. November 1988 (36 Jahre)
Geburtsort Bulqiza, Albanien
Größe 159 cm
Karriere
Disziplin 800 Meter, 1500 Meter,
3000 Meter, 3000 Meter Hindernis
Bestleistung 2:01,31 min, 4:02,63 min,
8:44,46 min, 9:10,04 min
Verein SK Tirana[1]
Trainer Taulant Stërmasi
Medaillenspiegel
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europaspiele 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Mittelmeerspiele 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Universiade 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo der EAA Europameisterschaften
Silber Amsterdam 2016 3000 m Hindernis
Gold München 2022 3000 m Hindernis
Logo der Europäischen Olympischen Komitees Europaspiele
Silber 2015 Baku 800 m
Gold 2015 Baku 1500 m
Gold 2023 Chorzów 3000 m Hindernis
Logo der Mittelmeerspiele Mittelmeerspiele
Silber Mersin 2013 1500 m
Gold Tarragona 2018 3000 m Hindernis
Gold Oran 2022 3000 m Hindernis
Logo der FISU Universiade
Bronze Kasan 2013 1500 m
letzte Änderung: 20. August 2022

Luiza Gega (* 5. November 1988 in Bulqiza,[2][3] Albanien) ist eine albanische Leichtathletin, die sich auf Mittelstrecken spezialisiert hat.[4] Sie ist die albanische Rekordhalterin über 800, 1500, 3000, 5000 Meter sowie 3000 Meter Hindernis und die Rekordhalterin bei den Europameisterschaften über 3000 Meter Hindernis, bei denen sie 2022 Gold gewann. Ihr zweiter Platz bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam war der erste Medaillengewinn Albaniens bei Europameisterschaften.[5][Anmerkung 1]

Mit einer Größe von 1,59 m ist Luiza Gega eher klein für den Hürdenlauf.[6] Sie startet für den SK Tirana[7] und ist Angehörige der albanischen Streitkräfte als Lance Corporal der Militärpolizei.[8]

Gega ist in Durrës aufgewachsen.[9] Als sie 14 Jahre alt war, hat sie mit Leichtathletik begonnen; einem Nachbar, der Trainer war, war das schnelle Mädchen aufgefallen.[10] Sie besuchte eine Sportmittelschule und studierte anschließend Sport an der Universität Tirana. Dort traf sie den Trainer Taulant Stermasi,[3][10] der sie bis zu ihrem größten Erfolg trainierte.[11] Seit 2012 bricht sie einen nationalen Rekord nach dem anderen, von denen gewisse über 30 Jahre alt waren.[3] Sie ist Mitglied der albanischen Streitkräfte.[12] Von 2009 bis 2016 lebte sie in Tirana; dort wurde aber ihre einzige Trainingsmöglichkeit, die Tartanbahn im Qemal-Stafa-Stadion, im Frühsommer 2016 abgebrochen. Mangels guter Trainingsmöglichkeiten in der Hauptstadt werde sie vielleicht nach Elbasan umziehen müssen, erklärte sie gegenüber Medien.[5] Für die Wettkämpfe im Sommer 2016 bereitete sie sich in Korça vor.[13]

Gega bei den Weltmeisterschaften 2015 in Peking

Bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam gewann sie über 3000 Meter Hindernis mit albanischem Rekord in 9:28,52 min die Silbermedaille.

Bei den Olympischen Spielen in Rio trug Luiza Gega die Fahne Albaniens bei der Eröffnungs- und Schlussfeier.[5][14] Zuerst war geplant, dass sie im 1500-Meter-Lauf antritt.[5] Sie startete dann aber nur im 3000-Meter-Hindernislauf, in dem sie nach eigenen Angaben aber kämpfen musste, um das Rennen überhaupt beenden zu können, weil sie seit den Europameisterschaften ein Problem mit einer Sehne hatte.[15]

In der Hallensaison 2017 verbesserte Gega ihre eigenen Hallenrekorde und erbrachte die Qualifikationsnorm für die Halleneuropameisterschaften in Belgrad. Über 1500 Meter gelangte sie dort bis ins Finale und belegte den fünften Platz.[16] Ebenfalls den fünften Platz und einen neuen Landesrekord erzielte sie am Diamond-League-Meeting in Oslo im Juni 2017 über 3000 Meter Hindernis.[17]

Bei den Mittelmeerspielen 2018 in Tarragona konnte Gega im Hindernislauf nicht nur den Sieg verzeichnen, sondern erzielte mit einer Zeit von 9:27,73 min auch eine neue Mittelmeerspiele-Bestleistung.[18] Ende Mai bei der Golden Gala in Rom gelang ihr eine neue persönliche Bestleistung im Hindernislauf.[19] Bei den Europameisterschaften in Berlin im August wurde sie in einem schnellen Rennen mit einer guten Zeit Vierte. An der Team-Europameisterschaft 2019 in Skopje dominierte sie die Rennen über 5000 Meter mit einem neuen Landesrekord und über 3000 Meter Hindernis mit einer Saisonbestleistung. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Doha trat sie in 3000 Meter Hindernis an. Erstmals bei Weltmeisterschaften gelang die Qualifikation für das Finale; in diesem Rennen erzielte sie erneut einen neuen Landesrekord und lief erstmals unter 9:20 Minuten.[20] Bei den Olympischen Spielen 2020 im Sommer 2021 in Tokio gelang ihr über 3000 Meter Hindernis mit einer Saisonbestleistung der Finaleinzug, in dem sie auf den 13. Rang lief.[21] Noch nie erreichte ein albanischer Leichtathlet bei Olympischen Spielen einen Finallauf.[22] Wie bereits bei den Spielen in Rio de Janeiro im Jahr 2016 bei der Eröffnungs- und Schlussfeier war sie in Tokio während der Eröffnungsfeier, gemeinsam mit dem Gewichtheber Briken Calja, die Fahnenträgerin ihrer Nation.

Nach dem Sieg über 3000 Meter bei den Balkan-Hallenmeisterschaften 2022 ist Gega die erste Athletin (inklusive Männer), die an diesem Wettbewerb acht Goldmedaillen erringen konnte.[23] Bis 2024 hatte sie auch bei den Balkan-Meisterschaften schon acht Goldmedaillen geholt (2015: 1500 m; 2022: 5000 m (Wettbewerbsrekord), 3000 m Hindernis (WR); 2023: 3000, 5000 m und 3000 m Hindernis; 2024: 1500 und 3000 m).

Im Juni 2022 lief sie beim Leichtathletiksportfest im niederländischen Hengelo den Hindernislauf erstmals unter 9:19 Minuten,[24] konnte sich aber kurz darauf nochmals deutlich steigern: Bei den Mittelmeerspielen in Oran erzielte sie Anfang Juli die beste je von einer Frau an diesem Wettbewerb gelaufene Zeit und einen neuen Landesrekord. Bei den Weltmeisterschaften 2022 in Eugene (USA) erreichte sie in einem schnellen Rennen mit einem neuen Landesrekord den fünften Rang. Einen Monat später gewann sie die Goldmedaille bei den Europameisterschaften in München über ihre Paradestrecke mit Meisterschaftsrekord von 9:11,31 Minuten.

Bei der Team-Europameisterschaft 2023 im Rahmen der Europaspiele im polnischen Chorzów siegte sie mit einem Wettbewerbsrekord über 3000 Meter Hindernis. Dank eines zusätzlichen Siegs über 5000 Meter ist sie mit elf Siegen und zwei zweiten Plätzen die erfolgreichste Athletin des Wettbewerbs.[25]

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris verliefen weniger erfolgreich. Mit einer Zeit von 9:27,41 Minuten im Vorlauf (Rang 27) verpasste sie die Qualifikation für den Final.[26]

Wichtige Wettbewerbe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Startet für Albanien Albanien
2011 Halleneuropameisterschaften Frankreich Paris 17. (VL) 800 m 2:08,75 min
Universiade China Volksrepublik Shenzhen 07. (HF) 800 m 2:04,13 min
Weltmeisterschaften Korea Sud Daegu 28. (VL) 800 m 2:03,21 min
2012 Hallenweltmeisterschaften Turkei Istanbul 13. (VL) 1500 m 4:13,45 min
Europameisterschaften Finnland Helsinki 13. (VL) 1500 m 4:12,54 min
2013 Halleneuropameisterschaften Schweden Göteborg  – 800 m disqualifiziert
Mittelmeerspiele Turkei Mersin 04. 800 m 2:01,96 min
02. 1500 m 4:05,63 min
Universiade Russland Kasan 03. 1500 m 4:08,71 min
Weltmeisterschaften Russland Moskau 19. (HF) 1500 m 4:08,79 min
2014 Hallenweltmeisterschaften Polen Sopot 06. 1500 m 4:08,24 min
Europameisterschaften Schweiz Zürich 11. (VL) 1500 m 4:12,25 min
2015 Europaspiele[Anmerkung 2] Aserbaidschan Baku 02. 800 m 2:02,36 min
01. 1500 m 4:11,58 min
Weltmeisterschaften China Volksrepublik Peking 21. (VL) 1500 m 4:09,36 min
2016 Hallenweltmeisterschaften Vereinigte Staaten Portland 16. (VL) 1500 m 4:16,12 min
Europameisterschaften Niederlande Amsterdam 02. 3000 m Hindernis 9:28,52 min
Olympische Spiele Brasilien Rio de Janeiro 48. (VL) 3000 m Hindernis 9:58,49 min
2017 Halleneuropameisterschaften Serbien Belgrad 05. (F) 1500 m 4:11,64 min
Weltmeisterschaften Vereinigtes Konigreich London  – 3000 m Hindernis nicht gestartet
2018 Hallenweltmeisterschaften Vereinigtes Konigreich Birmingham 17. (HF) 1500 m 4:10,65 min
Mittelmeerspiele Spanien Tarragona 01. 3000 m Hindernis 9:27,73 min
Europameisterschaften Deutschland Berlin 04. 3000 m Hindernis 9:24,78 min
2019 Team-Europameisterschaft Nordmazedonien Skopje 01. 3000 m Hindernis 9:25,80 min
01. 5000 m 15:36,62 min
Weltmeisterschaften Katar Doha 09. 3000 m Hindernis 9:19,93 min
2021 Olympische Spiele Japan Tokio 13. 3000 m Hindernis 9:34,10 min
2022 Hallenweltmeisterschaften Serbien Belgrad 13. 3000 m 8:53,14 min
Mittelmeerspiele Algerien Algerien 01. 3000 m Hindernis 9:14,29 min
Weltmeisterschaften Vereinigte Staaten Eugene 05. 3000 m Hindernis 9:10,04 min
Europameisterschaften Deutschland Deutschland 01. 3000 m Hindernis 9:11,31 min

(EM-Rekord)

2023 Europaspiele[Anmerkung 3] Polen Krakau 01. (3. Division) 5000 m 15:32,39 min
01. 3000 m Hindernis 9:17,31 min
Weltmeisterschaften Ungarn Budapest 08. 3000 m Hindernis 9:10,27 min
2024 Europameisterschaften Italien Rom 05. 3000 m Hindernis 9:22,92 min
Olympische Spiele Frankreich Paris 27. (VL) 3000 m Hindernis 9:27,41 min

Persönliche Bestleistungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Bestleistungen sind albanische Rekorde[1]

Freiluftwettkämpfe

Halle

  • 800 Meter – 2:02,27 min (Piräus 2013)
  • 1500 Meter – 4:06,66 min (Istanbul 2017)
  • 3000 Meter – 8:44,46 min (Karlsruhe 2020)
Commons: Luiza Gega – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Mirela Manjani, die in Albanien geboren wurde, gewann erst Edelmetall, nachdem sie die griechische Staatsbürgerschaft angenommen hatte.
  2. Die Europaspiele waren zugleich die 3. Liga der Team-Europameisterschaft 2015
  3. Die Europaspiele waren zugleich die 3. Liga der Team-Europameisterschaft 2023

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Rekordet Kombëtare. (PDF) Albanian Athletics Federation, 2014, archiviert vom Original am 14. September 2016; abgerufen am 12. Juli 2016 (albanisch).
  2. Luiza Gega mori vëmendjen në Tokio, historia e patreguar e 33-vjeçares nga Bulqiza! Si u dashurua me trajnerin që e shndërroi në kampione! In: Bulqiza Info. 11. August 2021, abgerufen am 22. August 2022 (albanisch).
  3. a b c Flamur-mbajtësja e Brazilit. In: top-channel.tv. 21. Mai 2016, archiviert vom Original am 12. Juli 2016; abgerufen am 12. Juli 2016 (albanisch).
  4. Luiza Gega in der Datenbank von World Athletics (englisch)
  5. a b c d Luiza Gega claims Albania’s first European medal ahead of Olympics debut. In: Tirana Times. 11. Juli 2016, abgerufen am 12. Juli 2016 (englisch).
  6. Luiza Gega in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  7. Atletika. In: K.S. Tirana. Abgerufen am 6. März 2022 (albanisch).
  8. Lance Corporal Luiza Gega, the Europian Athlete of the month. Albanisches Verteidigungsministerium, 18. Februar 2020, abgerufen am 6. März 2022 (englisch).
  9. Atletja durrsake Luiza Gega fiton medalje argjendi në kampionatin Europian. In: Lajme Durrës. 10. Juli 2016, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Juli 2016 (albanisch).@1@2Vorlage:Toter Link/durreslajm.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. a b Jonida Halili: Atletikë, jeta dhe karriera e rekordmenes Luiza Gega. In: Objektiv. 29. Mai 2013, abgerufen am 12. Juli 2016 (albanisch).
  11. Intervista/ Luiza kampione! Gega fiton në kampionatin europian të atletikës. In: Top Channel. 21. August 2022, abgerufen am 21. August 2022 (albanisch).
  12. Mimi Kodheli. In: Facebook. 10. Juli 2016, abgerufen am 12. Juli 2016 (albanisch).
  13. Trajneri i Luiza Gegës shpërthen ndaj Qeverisë: Dhatë 1 mln euro të eliminuarëve, asnjë qindarkë për medalistët. In: GazetaExpress. 10. Juli 2016, archiviert vom Original am 12. Juli 2016; abgerufen am 22. August 2022 (albanisch).
  14. Rio 2016 Closing Ceremony – Flag Bearers. (PDF) IOC, 21. August 2016, abgerufen am 22. August 2016 (englisch).
  15. Luiza Gega pas eliminimit: Më besoni, kisha dhimbje! Luftova vetëm për mos të lënë garën. In: BalkanWeb.com. 13. August 2016, abgerufen am 14. August 2016 (albanisch): „Ashtu siç dihej, dhimbjet nga dëmtimi i tendinës kanë qënë të padurueshme për Gegën. Ajo thotë se gjatë gjithë garës ka pasur dhimbje he se ka luftuar vetëm për të mos e lënë atë.“
  16. European Athletics Indoor Championships – Belgrade 2017. In: european-athletics.org. Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).
  17. Luiza Gega, rekord kombëtar në 3000 metra me pengesa. In: Gazeta Monitor. 16. Juni 2017, abgerufen am 12. August 2018 (albanisch).
  18. Athletics Videos: Luiza Gega takes the gold medal in 3000m SC in Mediterranean Games 2018 auf YouTube, abgerufen am 5. August 2018 (englisch).
  19. Atletja Luiza Gega theu rekordin kombëtar në Romë. In: proinformacion.com. 2. Juni 2018, abgerufen am 12. August 2018 (albanisch).
  20. Rekord kombëtar në Botërorin e Atletikës: Luiza Gega befason në Doha. In: Lapsi.al. 1. Oktober 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019 (albanisch).
  21. Athletics – Women's 3000m Steeplechase – Final Results. In: olympics.com. The Tokyo Organising Committee of the Olympic and Paralympic Games, 4. August 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2021; abgerufen am 4. August 2021 (englisch).
  22. Luiza Gega kualifikohet në finalen e 3000 m në Tokyo 2020. In: Exit. 1. August 2021, abgerufen am 4. August 2021 (albanisch).
  23. Top News – Luiza Gega dhe Smajlaj/ Shkëlqejnë sërish në kampionatin Ballkanik. In: Top Channel. 6. März 2022, abgerufen am 6. März 2022 (albanisch).
  24. Laufend neue News. In: laufen.de. 7. Juni 2022, abgerufen am 18. Juni 2022 (Lea Meyer unterbietet die Norm für die Weltmeisterschaften in Eugene): „Auf Rang zwei lief Luiza Gega, die in 9:15,48 Minuten einen albanischen Rekord aufstellte.“
  25. Ireland and Hungary are the winners of the 3rd and 2nd Divisions of the European Athletics Team Championships Silesia 2023. In: European Games 2023. 22. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023 (englisch): „The Albanian Luiza Gega, who won the 3000 m hurdles and also the second competition record (9:17.31), turned out to be the star. Thus, she became the best player in the history of the European Team Championships, with 11 wins and 2 second places.“
  26. Women's 3000m Steeplechase Round 1. In: Paris 2024 Olympics. 4. August 2024, abgerufen am 7. August 2024 (englisch).