Tourismus in Nordkorea
Tourismus in Nordkorea wird von verschiedenen staatseigenen Reiseveranstaltern wie zum Beispiel der Korea International Travel Company (KITC), Korean International Sports Travel Company (KISTC), Korean International Taekwondo Tourism Company (KITTC) und der Korean International Youth Travel Company (KIYTC) angeboten bzw. organisiert. Generell wird der Tourismus in Nordkorea von staatlicher Seite sehr streng kontrolliert. Jährlich besuchen ca. 4.000 bis 6.000 Touristen aus westlichen Staaten das Land,[1] darunter rund 300 Deutsche.[2][3] Die Zahl der Touristen aus China liegt deutlich höher, Schätzungen zufolge zwischen 120.000 und über 200.000 im Jahr.[4][5] Laut dem Auswärtigen Amt ist Nordkorea das für Ausländer am schwersten zugängliche Land der Welt.[6]
Das Auswärtige Amt rät von Reisen nach Nordkorea dringend ab.[7]
Ablauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Touristen müssen ihre Reise nach Nordkorea als Pauschalreise buchen. Die Dauer der Reise beträgt ein bis zwei Wochen, kostet ca. 2000 Euro (pro Person) und beginnt in Peking.[3] Eine Reise nach Nordkorea ist mit einigen Abstrichen verbunden. So dürfen Touristen dem Veranstalter zwar die Orte, die man besuchen möchte, mitteilen, letztendlich entscheidet jedoch der Veranstalter, wohin man reisen darf.[3] Das Hotel sowie die Restaurants werden vor der Reise vom Veranstalter bestimmt.[3] Außerdem wird man während des gesamten Aufenthalts von zwei Reiseleitern, die fließend die Sprache der Reisegruppe beherrschen, und einem Fahrer begleitet.[3] Schätzungsweise 15 Orte dürfen von den Touristen besucht werden, die meiste Zeit des Urlaubs verbringt man jedoch in der Hauptstadt Pjöngjang. Selbstständiges Reisen, also ohne die Begleiter, ist zwar nicht offiziell verboten, kann unter Umständen aber gefährlich werden und ist nur dann möglich, wenn es dem oder den Touristen gelingt, sich der Bewachung der Begleiter zu entziehen.
Die Begleiter versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass Touristen mit Zivilisten in Kontakt kommen. Das Fotografieren von militärischen Anlagen, Bahnhöfen, Flughäfen, Hafenanlagen, also im Prinzip aller sicherheitsrelevanten Bereiche, ist verboten. Außerdem dürfen Motive, die dem Image des Staates schaden könnten, nicht fotografiert werden; dazu gehören zum Beispiel arme Stadtteile.[6] Telefonieren ist im Hotel erlaubt, mobiles Netz gibt es dagegen nicht. Sämtliche Ausgaben in Nordkorea müssen in Euro, US-Dollar oder in Yuan und in bar getätigt werden.[6] Das Mitbringen von westlichen Symbolen wie einer deutschen Zeitung oder einer Bibel sollte unterlassen werden, da es im schlimmsten Fall zu einer Ausweisung aus dem Land führen kann.[3] Ungern gehört werden auch kritische Fragen oder Bemerkungen zum politischen System in Nordkorea.[3]
Reiseverbote nach ausländischem Recht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit September 2017 dürfen Bürger der Vereinigten Staaten nach einem Beschluss von US-Präsident Donald Trump nicht mehr nach Nordkorea reisen. Ausgenommen sind US-Bürger, die zusätzlich einen ausländischen, für Nordkorea gültigen Reisepass besitzen.[8][9][10]
Die Einreise ist zudem auch untersagt für südkoreanische Staatsangehörige.[11][12]
Destinationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rundreisen haben meist die Hauptstadt Pjöngjang als Basis. Ziele von dort sind die Demilitarisierte Zone bei Kaesŏng, die Touristenregion Kŭmgang-san (Diamantenberge) und gelegentlich Wŏnsan oder das Museum für Völkerfreundschaft in den Myohyang-Bergen. Andere Städte und der Berg Paektusan werden wegen der schlechten Infrastruktur selten besucht. Ein weiteres touristisches Zentrum ist das Skigebiet Masik-Ryong.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- DPR Korea Tour – Regierungswebsite zum Tourismus in Nordkorea
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Despite warnings, more Western tourists are traveling to North Korea auf latimes.com (englisch)
- ↑ Reiseanbieter aus Hannover hält an Nordkorea-Trips fest auf welt.de
- ↑ a b c d e f g Berliner organisieren Reisen nach Nordkorea beim Tagesspiegel
- ↑ How do Westerners come to live and work in North Korea? In: BBC News. 4. Juli 2019 (bbc.com [abgerufen am 24. April 2023]).
- ↑ Steven Borowiec: Despite warnings, more Western tourists are traveling to North Korea. 14. September 2014, abgerufen am 24. April 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c Korea (Demokratische Volksrepublik, Nordkorea): Reise- und Sicherheitshinweise auf der Website des Auswärtigen Amtes
- ↑ Auswärtiges Amt: Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea): Reise- und Sicherheitshinweise. Abgerufen am 11. Dezember 2023.
- ↑ USA verbieten Reisen nach Nordkorea. tagesschau vom 21. Juli 2017.
- ↑ Nicola Smith: Trump administration bans US travel to North Korea following the death of Otto Warmbier. The Daily Telegraph vom 21. Juli 2017.
- ↑ Yeganeh Torbati: U.S. bans travel to North Korea from September 1, says Americans should leave. In: Reuters. 2. August 2017, abgerufen am 12. November 2017 (englisch).
- ↑ Fragen & Antworten zur Nordkorea Reise - China Hansa Travel. Abgerufen am 11. Dezember 2023.
- ↑ Fragen & Antworten zur Nordkorea Reise - China Hansa Travel. Abgerufen am 11. Dezember 2023.