Vollmühle Unterbruch
Vollmühle Unterbruch
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Die Vollmühle Unterbruch | ||
Lage und Geschichte
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Koordinaten | 51° 4′ 16″ N, 6° 6′ 47″ O
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Standort | Deutschland | |
Gewässer | Wurm | |
Erbaut | 1419 | |
Stillgelegt | 1983 | |
Zustand | denkmalgeschütztes Objekt | |
Technik | ||
Nutzung | Walk-, Korn-, Öl-, Knochen- und Lohmühle
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Mahlwerk | ein Mahlgang, eine Ölpresse | |
Antrieb | ein Wasserrad | |
Wasserrad | unterschlächtig |
Die Vollmühle Unterbruch war eine Wassermühle mit einem unterschlächtigen Wasserrad am Alte Bach der Wurm, in der Stadt Heinsberg im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg im Regierungsbezirk Köln.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vollmühle Unterbruch hatte ihren Standort an der linken Seite am Alte Bach der Wurm, an der Wassenberger Straße 1, im Heinsberger Stadtteil Unterbruch. Das Grundstück, auf dem das Mühlengebäude steht, hat eine Höhe von ca. 37 m über NN[1]. Mit der Wurmregulierung in den 1960er Jahren entstand das neue Flussbett der Wurm etwa 30 m von der Mühle entfernt. Vorher war es der Alte Bach der Wurm, ein künstlicher Abzweig von der Wurm, der die Mühle mit Wasser versorgte.
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wurm versorgte auf einer Flusslänge von 53 km zahlreiche Mühlen mit Wasser. Die Quelle der Wurm liegt südlich von Aachen bei 265 m über NN,[1] die Mündung in die Rur ist bei der Ortschaft Kempen in der Stadt Heinsberg bei 32 m über NN.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste dokumentierte Geschichte zur Vollmühle Unterbruch bezieht sich auf das Jahr 1419. In dem Jahr verkaufte Johann II. von Leon, Herr zu Heinsberg, und seine Gattin Margaretha von Gennep an Gerhard von der Huet, für 1400 Gulden eine Kornrente von 100 Malter Roggen, von denen 40 Malter aus der Pacht der Vollmühle kamen. Die Nutzung der Mühle war sehr vielfältig. Sie wurde im Laufe ihrer Geschichte als Walk-, Korn-, Öl-, Knochen- und Lohmühle sowie zur Häckselschneiderei genutzt. Für die Orte Unter- und Oberbruch bestand zeitweise ein Mühlenzwang. Im 17. Jahrhundert war das Dorf Unterbruch, in der Franzosenzeit die Stadt Heinsberg der Betreiber der Mühle. Die heutigen Gebäude wurden 1827 errichtet. Mit der Wurmregulierung in den 1960er Jahren verschwand auch das Wasserrad der Vollmühle von der Bildfläche. Bis 1983 wurde in der denkmalgeschützten Mühle über Elektroantrieb der Mahlbetrieb weiter geführt.
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Die Wurm mit Holzbrücke an der Vollmühle Unterbruch
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Stummer Zeuge aus alter Zeit
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Gedenkkreuz an der Vollmühle Unterbruch
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Die Vollmühle Unterbruch auf der Uraufnahme von 1846
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Die Vollmühle Unterbruch auf der Neuaufnahme von 1892
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Die Vollmühle Unterbruch auf der Tranchotkarte 1805/1807
Denkmaleintrag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vollmühle von 1828 (Ankersplinte am Wohnhaus), dreiflügelige Backstein - Hofanlage, giebelständiges zweigeschossiges Wohnhaus in zwei zu sieben Achsen
- Wegekreuz vor dem Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, Steinsockel, Kreuz und Korpus, gusseisern, Eintrag in die Denkmalliste am 8. Juli 1985
- Denkmalliste Heinsberg Nr. 87
→ Siehe auch Liste der Mühlen an der Wurm
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, Seiten 294–295.
- Hubert Berens: Die Mühlen der Stadt Heinsberg Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1985, Seite 23–35
- H. Tichelbäcker: Der Heinsberger Mühlenkanal Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg 1962, Seite 128–135 und 1963, Seite 142–144
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vollmühle Unterbruch, Eintrag auf milldatabase.org
- Einzelsiedlung Vollmühle Unterbruch, in: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital., abgerufen am 28. März 2023