Din 197022013

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DEUTSCHE NORM Februar 2013

DIN 19702
D
ICS 93.160 Ersatz für 
DIN 19702:2010-06

Massivbauwerke im Wasserbau –
Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit
Solid structures in hydraulic engineering –
Bearing capacity, serviceability and durability
Ouvrages hydrauliques massifs –
Force portante, solidité à l’usage et durabilité

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   G Gesamtumfang 26 Seiten
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  e Normenausschuss Wasserwesen (NAW) im DIN
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 Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag
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   N a 1934012
DIN 19702:2013-02

Inhalt
Seite

Vorwort .......................................................
....................................................................................................................
.........................................................................................................3
............................................3
1 Anwendungsbereich ......................................................
...................................................................................................................
.......................................................................4
..........4
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................
......................................................................................................................4
4
3 Begriffe ......................................................
..................................................................................................................
.............................................................................................6
.................................6
4 Berechnungsgrundlagen ..........................................................
......................................................................................................................
............................................................6
6
4.1 Baugrund ...................................................
................................................................................................................
.............................................................................................6
................................6
4.2 Einwirkungen ......................................................
...................................................................................................................
...................................................................................7
......................7
5 Nachweis der
d er Tragfähigkeit
T ragfähigkeit ....................................................................................
...............................................................................................................
........................... 13
5.1 Allgemeines zu den Nachweisen
Nachw eisen ......................................................................................................
...................................................................................................... 13
5.2 Bemessungssituationen .............................................................................................................
....................................................................................................................
....... 14
5.3 Grundsätze der Nachweise .......................................................
................................................................................................................
......................................................... 15
5.4 Nachweise für bestehende Wasserbauwerke .........................................................
..................................................................................
......................... 18
6 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit ...........................................................
...............................................................................................
.................................... 18
6.1 Allgemeines ......................................................................................................................
.........................................................................................................................................
................... 18
6.2 Begrenzung der
d er Rissbreiten
Rissbreit en von Stahlbeton ..........................................................
...................................................................................
......................... 19
6.3 Begrenzung der Verformungen ..........................................................
.........................................................................................................
............................................... 19
7 Dauerhaftigkeit von
v on Betonbauteilen .................................................................................................
................................................................................................. 19
7.1 Allgemeines ......................................................................................................................
.........................................................................................................................................
................... 19
7.2 Expositionsklassen und Mindestanforderungen ............................................................................ 19
7.3 Betondeckung und Bewehrung ..........................................................
.........................................................................................................
............................................... 20
7.4 Betontemperatur .................................................................................................................................
................................................................................................................................. 20
7.5 Anforderungen an Festbeton ............................................................................................................
............................................................................................................ 20
7.6 Arbeitsfugen ...............................................................................................................................
........................................................................................................................................
......... 20
8 Bauausführung, Bauüberwachung .............................................................................................
...................................................................................................
...... 21
   5
   1
  : 9 Inbetriebnahme .......................................................................................................
...................................................................................................................................
............................ 22
   5
   1
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  - 10 Bauwerksüberwachung und -unterhaltung ..................................................................................... 23
   0
   1
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   3
   1 Anhang A (informativ) Erkundungen und Auswertungen (der Baugrund- und
   0
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   1
Grundwasserverhältnisse) .........................................................................................................
.................................................................................................................
........ 24
   0
   0
   9
   3
Literaturhinweise ...................................................
................................................................................................................
..........................................................................................
............................. 26
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Bild 1 — Systemskizze für Wasserdruck im Inneren von Bauteilen ............................................................ 9
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Bild 2 — Belastungsfigur für Schalungsdruck
Schalung sdruck ...................................................................
.............................................................................................
.......................... 22
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   G Tabellen
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  r Tabelle 1 — Teilsicherheitsbeiwerte
Teilsicherh eitsbeiwerte für die Einwirkungen
Einwirku ngen auf Tragwerke Tragw erke im Grenzzustand Grenzzustan d der
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Tragfähigkeit (Versagen des Tragwerks)
Tragw erks) ...........................................................
...............................................................................................
.................................... 16
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   ö Tabelle 2 — Faktor w für
 f ür Gleichung
Gleichun g (6) ......................................................................................
.......................................................................................................
................. 17
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DIN 19702:2013-02

Vorwort
Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 119-02-05 AA „Standsicherheit von Wasserbauten“ des
Normenausschusses Wasserwesen (NAW) im Deutschen Institut für Normung e. V. erarbeitet.

Die Berechnungsgrundlagen, insbesondere die Einwirkungen, sowie die Hinweise zum Nachweis der
Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit wurden an das Teilsicherheitskonzept nach der
neuen Generation von Grundnormen des Bauwesens angepasst. Die Einwirkungen wurden in ständige,
veränderliche und außergewöhnliche Einwirkungen unterteilt und wasserbauspezifisch den ständigen,
vorübergehenden und außergewöhnlichen Bemessungssituationen zugeordnet. Den wasserbauspezifischen
Einwirkungen für die Bemessung massiver Wasserbauwerke wurden Teilsicherheitsbeiwerte zugewiesen.
Schnittstellen zu geotechnischen Nachweisen wurden angegeben. Der Bedeutung von
Dauerhaftigkeitsaspekten wurde Rechnung getragen.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
Das DIN [und/oder die DKE] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.

Änderungen

Gegenüber DIN 19702:2010-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Berücksichtigung der in 2012 bauaufsichtlich eingeführten Normenreihen DIN EN 1990 ff. des
Bauwesens („EUROCODEs“);

b) redaktionelle Überarbeitung.

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  : Frühere Ausgaben
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   0 DIN 19702: 1966-10, 1992-10, 2010-06
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DIN 19702:2013-02

1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt die grundlegenden Anforderungen an die Zuverlässigkeit (Tragfähigkeit, Gebrauchstauglich-
keit und Dauerhaftigkeit) nach DIN EN 1990 für Massivbauwerke im Wasserbau fest.

Diese Norm gilt für alle massiven Wasserbauwerke (aus Beton, Stahlbeton und Mauerwerk) im Binnenland
sowie im Küstenbereich, z. B. für Wehranlagen, Schiffsschleusenanlagen, Wasserkraftwerke, Schöpfwerke,
Entnahmebauwerke, Sohlenbauwerke, Durchleitungsbauwerke, massive Bauteile von Kanalbrücken, massive
Hochwasserschutzbauwerke, einschließlich der Nebenbauwerke.

Sie gilt für Nachweise nach dem Teilsicherheitskonzept. Da massive Wasserbauwerke langlebige Infra-
strukturbauwerke sind, zielen die Regelungen in dieser Norm auf eine Nutzungsdauer von in der Regel
100 Jahren ab. Die Festlegungen in den Normen der Reihe DIN 19700 bleiben unberührt.

Diese Norm gilt nicht für Bauwerke des Offshore-Bereiches, Baugrubenumschließungen und Staumauern
nach den Normen der Reihe DIN 19700.

Mit Planung, Entwurf, Bauüberwachung und Bauleitung von Massivbauwerken im Wasserbau sind nur
Ingenieure zu beauftragen, die dafür die erforderliche Erfahrung und Fachkunde besitzen.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
 Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
 Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).

DIN 1045-2,  Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton — Teil 2: Beton — Festlegung, Eigen-
schaften, Herstellung und Konformität — Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1

DIN 1045-3, Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton — Teil 3: Bauausführung —
 Anwendungsregeln zu DIN EN 13670

DIN 1054, Baugrund — Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau — Ergänzende Regelungen zu


DIN EN 1997-1
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   1
  :
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   1 DIN 4020,  Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke — Ergänzende Regelungen zu
   4 DIN EN 1997 -2 
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   0 DIN 4048-1, Wasserbau — Begriffe — Stauanlagen
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DIN 4085, Baugrund — Berechnung des Erddrucks
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DIN 18218, Frischbetondruck auf lotrechte Schalungen
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   7 DIN 19700 (alle Teile), Stauanlagen
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DIN 19700-11, Stauanlagen — Teil 11: Talsperren
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   G DIN 19700-13, Stauanlagen — Teil 13: Staustufen
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DIN EN 206-1, Beton — Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität
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   ö DIN EN 1990, Eurocode: Grundlagen der Tragwerksplanung
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DIN 19702:2013-02

DIN EN 1991-1-1, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-1: Allgemeine Einwirkungen auf
Tragwerke — Wichten, Eigengewicht und Nutzlasten im Hochbau

DIN EN 1991-1-3, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-3: Allgemeine Einwirkungen,
Schneelasten

DIN EN 1991-1-4, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen —
Windlasten

DIN EN 1991-1-5, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-5: Allgemeine Einwirkungen —
Temperatureinwirkungen

DIN EN 1991-1-7, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-7: Allgemeine Einwirkungen —
 Außergewöhnliche Einwirkungen

DIN EN 1991-3, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 3: Einwirkungen infolge von Kranen und
Maschinen

DIN EN 1992-1-1:2011-01, Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und


Spannbetontragwerken — Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau; Deutsche
Fassung EN 1992-1-1:2004 + AC:2010

DIN EN 1996-1-1, Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten — Teil 1-1: Allgemeine
Regeln für bewehrtes und unbewehrtes Mauerwerk

DIN EN 1996-3, Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten — Teil 3: Vereinfachte
Berechnungsmethoden für unbewehrte Mauerwerksbauten

DIN EN 1997-1, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik — Teil 1: Allgemeine
Regeln

DIN EN 1997-2, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik — Teil 2: Erkundung
und Untersuchung des Baugrunds

DIN EN 1998-1, Eurocode 8: Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben — Teil 1: Grundlagen,
Erdbebeneinwirkungen und Regeln für Hochbauten
   5
   1
  :
   5
DIN EN 1998-5, Eurocode 8: Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben — Teil 5: Gründungen,
   1
   4 Stützbauwerke und geotechnische Aspekte
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DIN EN 12390 (alle Teile), Prüfung von Festbeton
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   0 DIN EN 13670, Ausführung von Tragwerken aus Beton
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   6
EAU, Empfehlungen des Arbeitsausschusses „Ufereinfassungen“ — Häfen und Wasserstraßen (EAU 2004) 1)
 .
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   1 DAfStb-Richtlinie, Selbstverdichtender Beton (SVB-Richtlinie) 2)
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 .
DAfStb-Richtlinie, Massige Bauteile aus Beton — Teil 1: Ergänzungen zu DIN 1045-1 — Teil 2: Änderungen
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und Ergänzungen zu DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 — Teil 3: Änderungen und Ergänzungen zu DIN 1045-3 2)
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   P
1) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN Software GmbH, zu beziehen bei: Hafenbautechnische Gesellschaft
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   t e. V. (HTG), Dalmannstraße 1, 20457 Hamburg.
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  - 2) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN Software GmbH, zu beziehen bei: Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin.
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DIN 19702:2013-02

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach DIN EN 1990 und DIN 4048-1.

Die im Weiteren verwendeten, von den o. g. Normen abweichenden Begriffe werden in den betreffenden Ab-
schnitten inhaltlich erläutert.

4 Berechnungsgrundlagen

4.1 Baugrund

4.1.1 Allgemeines

Für die Nachweise der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit von Massivbauwerken im Wasserbau sind
genaue Kenntnisse des Baugrunds und seiner Eigenschaften sowie der Grundwasserverhältnisse
unerlässliche Voraussetzung (siehe DIN EN 1997-1, DIN 1054, DIN EN 1997-2 und DIN 4020). Die
Wechselwirkung zwischen Baugrund und Bauwerk ist zur Beurteilung des gemeinsamen Tragverhaltens zu
berücksichtigen. Dies ist insbesondere erforderlich, wenn die Steifigkeit des Bauwerkes im Zusammenwirken
mit der Steifigkeit des Baugrundes eine erhebliche Umlagerung der auf den Boden übertragenen Kräfte
bedingt.

 ANMERKUNG Geeignete Berechnungsverfahren sind z. B. Steifemodulverfahren, Bettungsmodulverfahren oder


kontinuumsmechanische Verfahren (z. B. numerische Lösung mit der Finite-Elemente-Methode). Hinweise zur Berück-
sichtigung der Wechselwirkung zwischen Baugrund und Bauwerk für Flachgründungen gibt der DIN-Fachbericht 130 [12].
Weitere Hinweise enthalten die Empfehlungen der Arbeitskreise „Berechnungsverfahren“ [1], „Baugruben“ [2] und
„Numerik in der Geotechnik“ [3] der DGGT.

Massivbauwerke im Wasserbau sind nach DIN EN 1997-2 und DIN 4020 mindestens in die Geotechnische
Kategorie GK 2 einzustufen. Bei hohem Gefährdungspotenzial sowie bei schwierigen Baugrundverhältnissen
gilt die Geotechnische Kategorie GK 3.

4.1.2 Erkundung und Auswertung der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse

Die Baugrund- und Grundwasserverhältnisse sind nach DIN EN 1997-2 und DIN 4020 in der Regel durch
Labor- und/oder geeignete Felduntersuchungen zu erkunden. Die Anzahl der Untersuchungsstellen und die
   5
   1
  : Untersuchungstiefe zur Klärung der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse richten sich nach
   5
   1
   4
DIN EN 1997-2 und DIN 4020.
   0
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   0
   1
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   1
Die notwendigen Baugrundaufschlüsse dürfen sich nicht nur auf die Erfassung der für die reine Tragfähig-
   0 keitsermittlung erforderlichen Daten beziehen, sondern müssen insbesondere mit dem Ziel ausgeführt
   2
  -
   1
   0
   0
werden, mögliche Veränderungen der Tragfähigkeitseigenschaften, z. B. durch strömendes oder gestautes
   9
   3
   7
Wasser, zu erfassen.
   2
   7
   3
   6
 .
  r Zu erwartende Änderungen der Grundwasserverhältnisse sind für alle maßgebenden Bau- und Betriebs-
   N
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  - zustände zu prognostizieren.
   1
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   0 Die der Tragfähigkeitsuntersuchung zu Grunde zu legenden charakteristischen Werte der Kenngrößen von
   7
 .
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Boden und Fels sind nach DIN EN 1997-1 und DIN 1054 festzulegen.
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 ANMERKUNG Anhang A gibt Hinweise für geotechnische Untersuchungen/Beschreibungen, die projekt-spezifisch
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festgelegt werden.
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  r 4.1.3 Geotechnischer Bericht
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In einem Baugrundgutachten (Berichtsabschnitte 1 und 2 des Geotechnischen Berichts nach DIN 4020) sind
  e die Ergebnisse der Baugrund- und Grundwasseruntersuchungen nach DIN EN 1997-2 und DIN 4020 textlich
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DIN 19702:2013-02

und zeichnerisch zusammenzustellen und im Hinblick auf die Erfordernisse der Baumaßnahme zu bewerten.
Gegebenenfalls sind Informationen zu bergbaulichen Einflüssen sowie zu Erdbebeneinwirkung nach
DIN EN 1998-1 und DIN EN 1998-5 aufzunehmen.

Im Rahmen der Entwurfsplanung ist ein Gründungsgutachten (Berichtsabschnitt 3 des Geotechnischen


Berichts nach DIN 4020) auf der Grundlage des Baugrundgutachtens und gegebenenfalls zusätzlicher
Untersuchungen zu erstellen. Baugrundgutachten und Gründungsgutachten dürfen zusammengefasst
werden.

4.1.4 Geotechnische Überwachung

Während der Durchführung der Baumaßnahme ist zu prüfen, ob die angetroffenen Baugrund- und Grund-
wasserverhältnisse den Angaben bzw. Ergebnissen des Geotechnischen Berichts entsprechen. Bei
 Abweichungen sind deren Auswirkungen auf das Bauwerk zu berücksichtigen.

Einzubauendes Bodenmaterial muss ausreichend homogen, erosions- und suffosionssicher sein. Es muss
hinsichtlich seiner bodenmechanischen Eigenschaften in eingebautem Zustand, insbesondere hinsichtlich
Dichte und Scherfestigkeit, Verdichtungsgrad sowie Wasserdurchlässigkeit (unter Beachtung der Strömungs-
richtung), den Berechnungsgrundlagen entsprechen. Das Erreichen der vorgegebenen Werte ist zu prüfen.

4.2 Einwirkungen

4.2.1 Allgemeines

Einwirkungen sind nach DIN EN 1990 in ständige, zeitlich veränderliche und außergewöhnliche Einwirkungen
einzuordnen. Der charakteristische Wert veränderlicher Einwirkungen für massive Wasserbauwerke ist in der
Regel mit einem Wiederkehrintervall von T = 100 a (jährliche Überschreitungswahrscheinlichkeit 10 −2) festzu-
legen.

Einwirkungen und durch sie gleichzeitig hervorgerufene Reaktions-Beanspruchungen (z. B. Wasserdruck und
hervorgerufene Bodenreaktion) werden für die Bemessung mit den gleichen Teilsicherheitsbeiwerten
berücksichtigt.

4.2.2 Eigenlasten

   5
Für die Eigenlasten gelten die Festlegungen in DIN EN 1991-1-1. Die Eigenlast von massiven Baukörpern, die
   1
  :
   5 ins Wasser tauchen, geht in voller Höhe in die Berechnung ein.
   1
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  - 4.2.3 Wasserdruck
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   1 4.2.3.1 Allgemeines
   0
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   3
Kräfte aus Wasserdrücken, auch Grundwasserdrücken, sind veränderliche Einwirkungen. Sie dürfen jedoch
   6
 . für die Bestimmung des Teilsicherheitsbeiwertes als ständige Einwirkungen berücksichtigt werden, wenn der
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Wasserdruck aufgrund geometrischer Randbedingungen begrenzt ist und aus dem Baugrund resultierende
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Einflüsse auf die Wasserdrücke (z. B. Sohlwasserdruckabbau unter einem Bauwerk) zuverlässig ermittelt
   1
   5
   0
werden können. Hydrodynamische Kräfte sind, soweit vorhanden, zu berücksichtigen.
   7
 .
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 ANMERKUNG Eine geometrische Randbedingung liegt z. B. vor, wenn der veränderliche Wasserstand durch eine
  -
   G Überlaufkante nach oben begrenzt wird. Geometrische Randbedingung können auch durch betriebliche Maßnahmen
   A
  y (z. B. Absenken des Grundwasserstands bei Trockenlegung) herbeigeführt werden.
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   E  Aus Wasserdrücken auf das Bauwerk wirkende Kräfte werden als äußere Kräfte gesondert berücksichtigt und nicht mit
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  y anderen Kräften verrechnet. Bei um- oder unterströmten Bauwerken oder Bauteilen (z. B. massive Uferwände) dürfen die
   ö
   P
  - beidseits wirkenden Wasserdrücke zu einer Einwirkung zusammengefasst werden.
   h
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   N
DIN 19702:2013-02

4.2.3.2 Oberirdische Gewässer

Die maßgebenden Wasserstände zur Ermittlung charakteristischer Einwirkungen sind unter genauer Kenntnis
der örtlichen Gegebenheiten und Auswertung der hydrologischen und hydrogeologischen Verhältnisse in der
Regel nach DIN EN 1990 festzulegen.

 ANMERKUNG 1 Regelwerke des Wasserbaus und der Geotechnik benutzen häufig den Begriff „Bemessungsabfluss“
bzw. „Bemessungswasserstand“. Aus konstruktiver Sicht werden jedoch die maßgebenden Wasserstände als charakteris-
tische Werte nach DIN EN 1990 festgelegt. Der maßgebende Wasserstand ergibt sich aus den Wasserstands-
 Abflussbeziehungen eines Abflusses mit einem bestimmten jährlichen Wiederkehrintervall (einer bestimmten jährlichen
Überschreitungswahrscheinlichkeit).

Bei der Zusammenstellung der jeweiligen Wasserstände ist zu beachten, dass zu den einzelnen Wasser-
ständen auf einer Seite eines Bauwerks (z. B. Oberwasser) je nach Art und Nutzung des Bauwerkes ein
Spektrum zugehöriger, möglicher Wasserstände auf der anderen Seite des Bauwerks (z. B. Unterwasser)
sowie ein Spektrum zugehöriger, möglicher Grundwasserstände festzulegen ist.

Für Bau- und Revisionszustände darf ein bauzeitlicher Hochwasserstand festgelegt werden.

Durch Eis oder Havarien verursachte Wasserstandsänderungen sind angemessen zu berücksichtigen.

Die maßgebenden Wasserstände bei Kanalhaltungen, Kanälen und stehenden Gewässern sind entsprechend
der Nutzung jeweils für ständige bzw. veränderliche und außergewöhnliche Einwirkungen festzulegen.

Der maßgebende Wasserstand für ein massives Wasserbauwerk einer Staustufe ist für ständige bzw.
veränderliche Einwirkungen in der Regel der Wasserstand in Höhe des Stauziels oder der Wasserstand aus
einem Abfluss mit BHQ1  nach DIN 19700-13, der ungünstigere ist maßgebend. Für die außergewöhnliche
Einwirkung ist der Wasserstand mit BHQ2 nach DIN 19700-13 anzugeben.

Die maßgebenden Wasserstände für ein massives Wasserbauwerk an einem frei fließenden Gewässer sind
in der Regel für ständige bzw. veränderliche Einwirkung aus einem Abfluss mit einem Wiederkehrintervall von
T = 100 a (jährliche Überschreitungswahrscheinlichkeit 10 −2) und für die außergewöhnliche Einwirkung mit
einem Wiederkehrintervall von T = 1 000 a (jährliche Überschreitungswahrscheinlichkeit 10 −3) zu bestimmen.

 ANMERKUNG 2 Für massive Hochwasserschutzanlagen nach DIN 19712 [11] dürfen davon abweichende jährliche
Überschreitungswahrscheinlichkeiten in Abhängigkeit vom Hochwasserschutzziel festgelegt werden.

   5
   1
  :
Maßgebende Wasserstände in Tidegebieten sind nach EAU zu bestimmen.
   5
   1
   4
   0
  -
   0 4.2.3.3 Grundwasser
   1
  -
   3
   1
   0
   2
  - Bei Wasserbauwerken im Grundwasser müssen die aus dem Grundwasserdruck und der Grundwasser-
   1
   0
   0 strömung resultierenden Kräfte berücksichtigt werden. Dazu ist die Grundwasserpotenzialverteilung zu
   9
   3
   7 ermitteln.
   2
   7
   3
   6
 .
  r
   N
Bei komplexen geohydraulischen oder geometrischen Verhältnissen sollte eine detaillierte Strömungs-
   f
   L
  - berechnung durchgeführt werden. Dies kann z. B. erforderlich werden bei
   1
   7
   4
   1
   5    geschichtetem Untergrund mit mehreren Grundwasserstockwerken,
   0
   7
 .
  r
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   d     Hochwasserverhältnissen,
   K
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   G
   A     Tideverhältnissen,
  y
  g
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    Untergrundabdichtungen,
   E
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  y    relevanten Bauzuständen.
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 Auch bei Bauwerken im Fels sind die Auswirkungen der Grundwasserströmung zu berücksichtigen.
   B
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DIN 19702:2013-02

Eine Verminderung des Wasserdrucks durch bauliche Maßnahmen, z. B. durch Dräns, darf nur berücksichtigt
werden, wenn ihre Wirkung regelmäßig kontrolliert und bei Versagen wieder hergestellt wird.

Für den Anschlussbereich Bauwerk-Baugrund ist zu prüfen, ob das Auftreten einer hydraulisch wirksamen
Fuge möglich ist, in der kein oder nur ein zu vernachlässigender Potenzialabbau stattfindet, z. B. bei
Fertigteilen oder Pfahlgründungen. In diesen Fällen ist die Strömungsberechnung sowohl mit Potenzialabbau
als auch ohne Potenzialabbau im Bereich der möglichen Fuge durchzuführen. Der jeweils ungünstigere
Zustand ist maßgebend.

4.2.3.4 Wasserdruck im Inneren von Bauteilen

In Bauteilen, die von Wasser berührt werden, ist mit Spaltwasserdruck in offenen Fugen, Risswasserdruck in
möglichen Rissen sowie mit Porenwasserdruck im Bauwerkskörper zu rechnen.

In der klaffenden Fuge von Mauerwerk und unbewehrten Bauteilen aus Beton und in der Zugzone von
bewehrten Bauteilen aus Beton ist Risswasserdruck in der Größe des an der Bauteiloberfläche anstehenden
Wasserdrucks (wl  in Bild 1) anzusetzen. Durch den zusätzlich zu den äußeren Lasten wirkenden Riss-
wasserdruck wird die klaffende Fuge bzw. die Zugzone vergrößert.

In der Druckzone wirkt Porenwasserdruck. Am geringer gedrückten Rand bzw. am Ende der klaffenden Fuge
ist er gleich dem dort an der Bauteiloberfläche anstehenden Wasserdruck ( wr   in Bild 1) anzusetzen. Zum
Druckrand hin darf er als linear abnehmend angenommen werden. Ein Porenwasserdruck am Druckrand
vermindert die Druckspannung und darf daher nur angesetzt werden, wenn ständig ein entsprechender
äußerer Wasserdruck vorhanden ist (siehe Bild 1).

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  :
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Legende
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   0 l  Risstiefe
   7
 .
  r
   N
wI Wasserdruck links
   d
   K
  -
wr  Wasserdruck rechts
   G σ D  Druckspannung
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   E
Bild 1 — Systemskizze für Wasserdruck im Inneren von Bauteilen
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DIN 19702:2013-02

4.2.4 Erddruck

Die charakteristischen Einwirkungen der auf das Bauwerk wirkenden Erddrücke sind nach DIN 4085 in
Verbindung mit DIN EN 1997-1 und DIN 1054 zu ermitteln. Insbesondere sind zur Bestimmung der Erddrücke
im grundwasserdurchströmten Untergrund die Auftriebs- und Strömungskräfte aus den charakteristischen
Werten der Grundwasserstände zu ermitteln. Zwangsgleitflächen sind bei der Ermittlung des Erddrucks zu
berücksichtigen.

Die stützende Wirkung des Erddrucks darf nur insoweit berücksichtigt werden, wie sichergestellt ist, dass der
stützende Boden weder durch Baumaßnahmen noch durch sonstige Einflüsse (z. B. Auskolkung) entfernt
wird.

Erddrücke verändern sich durch Verformungen des Bauwerkes (z. B. durch Wasserstands- oder Temperatur-
änderungen). Für die Ermittlung dieser Veränderungen sind die Verformungen unter Gebrauchslast
(charakteristische Beanspruchung) maßgebend. Gegebenenfalls sind gesonderte Untersuchungen notwendig.

4.2.5 Auflasten

 Auflasten werden als ständige Einwirkungen betrachtet, z. B. Lasten aus:

    Bodenüberschüttungen;

   anderen Bauteilen;

   Ausrüstungen (z. B. Turbinen, Generatoren, Stahlwasserbauten, Antriebe, Krane).

Es ist zu beachten, dass Auflasten entfernt werden können.

4.2.6 Verkehrslasten

Verkehrslasten werden als veränderliche Einwirkungen betrachtet, z. B.:

   Lasten aus Fahrzeug- und Personenverkehr;

   Lager-, Stapel- und Mobilkranlasten;

   Pollerzug, Schiffsanlegestoß.


   5
   1
  :
   5
   1  ANMERKUNG Hinweise, insbesondere zu Pollerzug, sind in DIN 19703 [10] enthalten.
   4
   0
  -
   0
   1
  -
   3
   1 4.2.7 Wellenlasten
   0
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  -
   1
   0
   0
   9
Wellenlasten sind als veränderliche Einwirkungen zu betrachten.
   3
   7
   2
   7
   3 Küstenbereich:
   6
 .
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   f
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   1
   7
Beanspruchungen von Massivbauwerken infolge Wellen sind für Bauwerke im Küstenbereich zu berück-
   4
   1
   5
sichtigen. Die Wellenparameter sowie die Wellenbelastung dürfen nach EAU mit den folgenden Festlegungen
   0
   7
 .
  r
bestimmt werden.
   N
   d
   K
  -
   G Für Massivbauwerke im Wasserbau, an die hohe Sicherheitsanforderungen gegen Überfluten oder Versagen
   A
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  g
zu stellen sind, ist der charakteristische Wert der Wellenhöhe  H k  auf der Grundlage der kennzeichnenden
  r
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Wellenhöhe H 1/3 mit
   E
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  y
   ö  H k = 2 H 1/3
   P
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   h
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  e anzusetzen.
   B
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10
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DIN 19702:2013-02

Nur bei Bauwerken mit geringeren Sicherheitsanforderungen darf der Wert für die charakteristische
Wellenhöhe auf

 H k = 1,5 H 1/3

reduziert werden.

Nach der Festlegung der charakteristischen Welle ist der auf das jeweilige Bauwerk wirkende Wellendruck als
charakteristischer Wert zu ermitteln.

Binnenbereich:

Im Binnenbereich ist der Nachweis auf Wellenbeanspruchung nur in Sonderfällen erforderlich.

 ANMERKUNG Die Wellenparameter können nach DVWK-Merkblatt 246 [4] bestimmt werden.

4.2.8 Schnee- und Eislasten

Schneelasten sind als veränderliche Einwirkungen nach DIN EN 1991-1-3 anzusetzen.

Die Beanspruchungen aus Eis werden als veränderliche Einwirkungen betrachtet und entstehen z. B. aus:

   thermischem Eisdruck einer geschlossenen Eisdecke;

   Eisstoß durch Eisschollen;

   Eisdruck durch nachschiebendes Eis (z. B. Packeis);

    Eisauflast;

   Vertikalkräften infolge anhaftendem Eis bei steigendem und fallendem Wasserspiegel.

Die Größe der Einwirkungen ist neben den veränderlichen elastischen und plastischen Festigkeitseigenschaf-
ten des Eises je nach Beanspruchungsart abhängig von klimatischen Bedingungen, wie Temperaturwechsel
und Windangriff, und örtlichen Bedingungen, wie Fließcharakteristik, Größe und Form der Wasserfläche,
gegebenenfalls auch der Steilheit der Ufer. Sofern relevant, sind Klimadaten und Beobachtungen
   5
auszuwerten.
   1
  :
   5
   1
   4
   0
Bei Eisversetzung entstehende Packeislagen können den Gerinneabflussquerschnitt verringern. Dadurch
  -
   0
   1
  -
entstehende Veränderungen des Wasserstandes sind zu berücksichtigen.
   3
   1
   0
   2
  -  ANMERKUNG Aufgrund von Beobachtungen an bestehenden Bauwerken ist der Eisdruck von Packeislagen wesentlich
   1
   0 geringer als der thermische Eisdruck einer geschlossenen E isdecke vergleichbarer Dicke.
   0
   9
   3
   7
   2
   7 Die Einwirkung aus thermischem Eisdruck kann durch betriebliche oder technische Maßnahmen, z. B. durch
   3
   6
 .
  r
   N
Einrichtungen zur Eisfreihaltung, verhindert werden. In diesem Fall ist Eisdruck als außergewöhnliche
   f
   L
  -
   1
Einwirkung zu berücksichtigen.
   7
   4
   1
   5
   0
   7
 .
4.2.9 Windlasten
  r
   N
   d
   K
  - Windlasten sind als veränderliche Einwirkungen nach DIN EN 1991-1-4 anzusetzen.
   G
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4.2.10 Temperaturänderungen und Schwindeinflüsse
   E
  y
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   ö Lastunabhängige Beanspruchungen bei der Herstellung von Betonbauteilen, z. B. behinderte Verformungen
   P
  -
   h
   t
bei der Hydratationswärmeentwicklung von abbindendem Beton oder bei frühem Schwinden des Betons,
  u werden als früher Zwang bezeichnet. Lastunabhängige Beanspruchungen fertig gestellter Betonbauteile, z. B.
  e
   B
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DIN 19702:2013-02

behinderte Verformungen bei saisonalen Temperatureinflüssen oder spätes Schwinden oder auch Setzungen,
werden als später Zwang bezeichnet.

Bei massigen Bauteilen im Wasserbau (Bauteildicken >  0,8 m) sind in der Regel Schwindeinflüsse nicht
relevant, sodass auf deren Berücksichtigung verzichtet werden darf.

Bei massiven Wasserbauwerken ist früher Zwang zu berücksichtigen; dabei darf BAW-MFZ [8] verwendet
werden.

Ist später Zwang zu berücksichtigen, sind, ausgehend von einer mittleren Aufstelltemperatur von 10 °C,
saisonale Temperaturänderungen ∆T   als linear veränderlicher Temperaturanteil, sofern eine detailliertere
Betrachtung nicht erfolgt, wie folgt anzusetzen (siehe auch DIN EN 1991-1-5):

   erdseitige Oberflächen dürfen mit einer Temperatur von +10 °C angenommen werden;

   luftseitige Oberflächen von massiven Bauteilen: ∆T = ± 25 K;

   wasserseitige Oberflächen von massiven Bauteilen: ∆T = ± 15 K.

4.2.11 Bergbauliche Einwirkungen

Bei Bauwerken im Einflussbereich des Bergbaues und in Bergsenkungsgebieten sind die Auswirkungen auf
das Bauwerk als Zwang zu berücksichtigen.

4.2.12 Erdbebeneinwirkungen

Für Massivbauwerke sind die Einwirkungen infolge Erdbeben nach DIN EN 1998-1 und DIN EN 1998-5 zu
ermitteln. Die Bedeutungskategorie nach DIN EN 1998-1 und DIN EN 1998-5 ist bei Wasserbauwerken mit
einer Höhe von mehr als 15,0 m über Gründungssohle mit einem Bedeutungsbeiwert von 1,2, bei Bauwerken
niedriger als 15,0 m mit 1,0 anzusetzen.

Bei der Ermittlung der Massenkräfte sind auch die Erhöhung der Erddrücke (z. B. aus der Hinterfüllung) und
der Wasserdrücke sowie Einflüsse auf den Erdwiderstand zu berücksichtigen.

4.2.13 Außergewöhnliche Einwirkungen

   5
   1
  :
 Abhängig von der Funktion des Bauwerks sind z. B. folgende außergewöhnliche Einwirkungen zu berück-
   5 sichtigen:
   1
   4
   0
  -
   0
   1
  -
   3    Anprall in Anlehnung an DIN EN 1991-1-7;
   1
   0
   2
  -
   1
   0     Treibgutstoß;
   0
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   3
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   2
   7
   3
   Wracklasten (z. B. gesunkenes Schiff);
   6
 .
  r
   N
   f
   L
  -    Auswirkungen des Ausfalls von Dichtungen, Dräns, Entlastungsbrunnen, Sickerwegverlängerungen;
   1
   7
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   1
   5    Auswirkungen des Ausfalls von Einrichtungen zur Eisfreihaltung.
   0
   7
 .
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   K
  - 4.2.14 Kolkbildungen
   G
   A
  y
  g
  r Durch Kolkbildungen können Änderungen der Geometrie des statischen Systems und der Einwirkungen auf
  e
  n
   E das Bauwerk verursacht werden.
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DIN 19702:2013-02

Die Kolktiefe hängt von den konstruktiven, geotechnischen und hydraulischen Randbedingungen ab und ist
einzelfallbezogen abzuschätzen. Die Verfahren nach EAU dürfen zur Abschätzung der Kolkgefahr
herangezogen werden.

5 Nachweis der Tragfähigkeit

5.1 Allgemeines zu den Nachweisen


Der Nachweis der Tragfähigkeit muss sich sowohl auf das Bauwerk als Ganzes als auch auf Einzelbauteile
und auf den Baugrund erstrecken. Dies gilt auch für Bauzustände. Bauwerk und Untergrund bilden zusammen
ein Gesamttragsystem. Falls in der statischen Berechnung aus Gründen der Vereinfachung Bauwerk und
Untergrund getrennt behandelt werden, sind die Wechselwirkungen zu berücksichtigen.

Die gegenseitige Beeinflussung von benachbarten Bauwerken und neu zu erstellenden Bauwerken muss
überprüft werden. Die Verträglichkeit der Verformungen des Baugrundes und des benachbarten Bauwerks ist
für die Bemessungssituationen nachzuweisen.

Zu Beginn des Entwurfs ist ein Lastenheft aufzustellen. Das Lastenheft hat u. a. zu enthalten:

   Festlegung der Randbedingungen;

   Anforderungen an das Bauwerk;

   gegebenenfalls (maßgebende) Bauzustände;

   Definition und systematisches Zusammenstellen der Einwirkungen (siehe 4.2) und Widerstände mit
Unterscheidung zwischen ständigen, veränderlichen und außergewöhnlichen Einwirkungen;

   Zusammenstellen der Bemessungssituationen;

    Expositionsklassen.

Das Lastenheft ist im Zuge der Bearbeitung fortzuschreiben.

   5
Die Beanspruchungen sind für jede Bemessungssituation (siehe 5.2) getrennt zu ermitteln und den
   1
  : Beanspruchbarkeiten gegenüberzustellen.
   5
   1
   4
   0
  -
   0
   1
Einwirkungen, Auswirkungen bzw. Beanspruchungen aus charakteristischen Erd- und Grundwasserdrücken
  -
   3
   1 sind jeweils für die Schnittkraftbestimmung für Bauteil-Nachweise mit den in den massivbaulichen und für
   0
   2
  -
   1
geotechnische Nachweise mit den in den geotechnischen Normen festgelegten Teilsicherheitsbeiwerten zu
   0 multiplizieren.
   0
   9
   3
   7
   2
   7  An der Schnittstelle von Tragwerk und Baugrund sind die Beanspruchungen jeweils als charakteristische
   3
   6
 .
  r
   N
Werte anzugeben. Für geotechnische Nachweise sind die Beanspruchungen nach DIN EN 1997-1 und
   f
   L
  -
   1
DIN 1054 festzulegen (z. B. Einstufung des Grundwassers als ständige Einwirkung).
   7
   4
   1
   5
   0
   7
Soweit die Voraussetzungen nach DIN EN 1997-1 und DIN 1054 vorliegen, darf in Ergänzung zu den
 .
  r
   N geotechnischen Nachweisen die Beobachtungsmethode angewendet werden.
   d
   K
  -
   G
   A Die für die Nachweisführung gewählten statischen Tragsysteme sind anzugeben. Tragfähigkeitsnachweise
  y
  g
  r müssen schriftlich niedergelegt werden und in übersichtlicher, prüffähiger Form, u. a. über die Einwirkungen,
  e
  n
   E
das statische System und die Beanspruchungen Auskunft geben. Die wichtigsten Ergebnisse sind graphisch
  y
  r
  y
darzustellen. Bei numerischen Berechnungen sind die in den Programmen enthaltenen Rechenansätze
   ö darzulegen; der Ausdruck ist ausreichend zu erläutern. Zwischenergebnisse sind zur leichteren Über-
   P
  -
   h
   t prüfbarkeit der Berechnung darzustellen.
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DIN 19702:2013-02

Die Berechnungsmethoden bei Erdbeben-Nachweisen sind in Abhängigkeit von der Art des Bauwerkes bzw.
der Bauteile, der Größe der Beschleunigungswerte und der Versagensformen zu wählen.

 ANMERKUNG Hinweise zur Erdbebenbemessung gibt LUA-Merkblatt 58 (2006), Abschnitt 4 [9].

5.2 Bemessungssituationen
Die Einwirkungskombinationen sind unterschiedlichen Bemessungssituationen nach DIN EN 1990 zuzu-
ordnen. Dabei wird für den Nachweis der Tragfähigkeit unterschieden nach ständiger, vorübergehender oder
außergewöhnlicher Bemessungssituation sowie einer Bemessungssituation infolge von Erdbeben.

Zur ständigen Bemessungssituation gehören alle Einwirkungskombinationen aus den üblichen Nutzungs-
bedingungen des Tragwerks, d. h. ständige Einwirkungen und jeweils gleichzeitig auftretende veränderliche
Einwirkungen, z. B.:

   Eigenlasten, zusammen mit

   ständigen bzw. veränderlichen Einwirkungen aus Wasserständen und Grundwasserständen nach
4.2.3,

    Erddruck,

   Verkehrs- und Auflasten,

    Eislasten,

    Windlasten,

    Temperatureinwirkungen,

   Auswirkungen von Kolkbildung bei Situationen mit erkennbarer Kolkgefahr ohne geeignete Siche-
rungsmaßnahmen.

Zur vorübergehenden Bemessungssituation gehören Einwirkungskombinationen von z. B. Bauzuständen oder


Revisionszuständen aus ständigen Einwirkungen zusammen mit jeweils veränderlichen Einwirkungen und
hierbei insbesondere zeitlich begrenzten (kurzzeitigen) Einwirkungen, z. B. Kranlast oder bauzeitliche
   5 Wasserstände. Sofern Kolkbildungen regelmäßig überwacht und kurzfristig beseitigt werden, dürfen sie der
   1
  :
   5
   1 vorübergehenden Bemessungssituation zugeordnet werden.
   4
   0
  -
   0
   1
  -
   3 Zu außergewöhnlichen Bemessungssituationen gehören Einwirkungen der ständigen Bemessungssituation
   1
   0
   2
  -
oder der vorübergehenden Bemessungssituation, zusammen mit einer außergewöhnlichen Einwirkung, z. B.:
   1
   0
   0
   9
   3
   7
   außergewöhnlichen Einwirkungen aus Wasserständen und Grundwasserständen nach 4.2.3;
   2
   7
   3
   6
 .
  r
   N
   Schiffsanprall (Katastrophenschiffsstoß);
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   1
   7     Wracklasten;
   4
   1
   5
   0
   7
 .
  r    Ausfall von baulichen Sicherungselementen zur Wasserdruckverminderung, z. B. Dichtungen, Dräns,
   N
   d
   K
  - Entlastungsbrunnen, Sickerwegverlängerungen. Ein hydraulischer Ausfall von mehr als einem
   G
   A Sicherungselement braucht in der außergewöhnlichen Bemessungssituation nicht berücksichtigt werden,
  y
  g
  r wenn der hydraulische Ausfall des zunächst alleine oder gleichzeitig beaufschlagten ersten Sicherungs-
  e
  n
   E
elementes durch geeignete Kontrolleinrichtungen und entsprechend vorgesehene Kontrollen erkannt
  y
  r
  y
wird;
   ö
   P
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   Ausfall von Einrichtungen zur Eisfreihaltung;
  e
   B
  -
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14
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DIN 19702:2013-02

   Auswirkungen von Kolkbildungen, die durch das Schadhaftwerden geeigneter Sicherheitsmaßnahmen
entstehen.

Zu Bemessungssituationen infolge von Erdbeben gehören Einwirkungen der ständigen Bemessungssituation


oder der vorübergehenden Bemessungssituation, zusammen mit einer seismischen Einwirkung.

Bei nachgewiesener Duktilität des Tragwerks oder seiner Tragwerksteile, d. h. ausreichendem elastischem
Verformungsverhalten, ist die Einwirkung Temperatur als veränderliche Einwirkung in der Regel nur bei
Gebrauchstauglichkeitsnachweisen zu berücksichtigen.

Für Bauwerke und Bauteile nach DIN 19700-11, die nach dieser Norm nachgewiesen werden, gelten die in
DIN 19700-11 festgelegten Bemessungssituationen.

5.3 Grundsätze der Nachweise

5.3.1 Geotechnische Nachweise

Die geotechnischen Nachweise für den Endzustand und für alle maßgeblichen Bauzustände sind nach
DIN EN 1990 zu führen.

Bei den geotechnischen Nachweisen

   ist neben der Sicherheit gegen Kippen zusätzlich der Grenzzustand der Lagesicherheit nach
DIN EN 1990 nachzuweisen, der ungünstigere Wert ist maßgebend,

   sind bei der Sicherheit gegen Materialtransport die Sicherheiten gegen Suffosion und Erosion (äußere,
innere, Kontakt- und Fugenerosion) nachzuweisen.

 ANMERKUNG Hinweise zum Nachweis der Sicherheit gegen Materialtransport gibt z. B. [5].

Bei Erdbebenbeanspruchungen sind bei den Nachweisen gesonderte Überlegungen, z. B. im Hinblick auf
dynamische Baugrundreaktionen, erforderlich.

5.3.2 Berechnungsgrundsätze für Bauteile aus Beton und Stahlbeton

   5 5.3.2.1 Allgemeines


   1
  :
   5
   1
   4
   0
Für die Bemessung von Bauteilen aus Beton und Stahlbeton gilt DIN EN 1992-1-1.
  -
   0
   1
  -
   3
   1
   0
   2
5.3.2.2 Teilsicherheits- und Kombinationsbeiwerte
  -
   1
   0
   0
   9
   3 Für die Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit zur Bemessung von Massivbauteilen werden die
   7
   2
   7
Einwirkungen mit Teilsicherheitsbeiwerten nach Tabelle 1 beaufschlagt. Die Teilsicherheitsbeiwerte unter-
   3
   6
 .
  r
scheiden sich je nach Bemessungssituation und nach Wirkung (günstig/ungünstig).
   N
   f
   L
  -
   1
   7
   4
   1
   5
   0
   7
 .
  r
   N
   d
   K
  -
   G
   A
  y
  g
  r
  e
  n
   E
  y
  r
  y
   ö
   P
  -
   h
   t
  u
  e
   B
  -
   d
  a
  o
   l
  n
  w
  o
15
   D
  -
  n
  e
  m
  r
  o
   N
DIN 19702:2013-02

Tabelle 1 — Teilsicherheitsbeiwerte für die Einwirkungen auf Tragwerke


im Grenzzustand der Tragfähigkeit (Versagen des Tragwerks)

Einwirkungen Teilsicherheitsbeiwerte für die Bemessungssituation


Ständig Vorübergehend Außergewöhnlich
bzw. Erdbeben
Ständige Einwirkung
ungünstig 1,35 1,2 1,0
günstig 1,0 1,0 1,0
Veränderliche Einwirkung
ungünstig 1,5 1,3 1,0
Wasserdruck, günstig 0,8 0,9 1,0
Sonstige, günstig 0 0 0
Außergewöhnliche Einwirkung
ungünstig – – 1,0

Kombinationsbeiwerte ψ i,i  zur Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit von gleichzeitig auftretenden


veränderlichen Einwirkungen dürfen in allen Bemessungssituationen im Allgemeinen zu 1,0 gesetzt werden.
Davon abweichend dürfen kleinere Kombinationsbeiwerte verwendet werden, wenn sie nachprüfbar ermittelt
worden sind.

5.3.2.3 Berücksichtigung des Wasserdruckes im Inneren der Bauteile

5.3.2.3.1 Allgemeines

Für die Bemessung sind die Beanspruchungen aus dem inneren Wasserdruck zu den Beanspruchungen aus
den äußeren Lasten zu addieren.

   5 5.3.2.3.2 Bauteile aus Stahlbeton


   1
  :
   5
   1
   4
   0
  - Die Verteilung des Wasserdruckes nach 4.2.3 ist im Grenzzustand der Tragfähigkeit zu ermitteln.
   0
   1
  -
   3
   1
   0 Für die Biegebemessung darf bei einfach bewehrten Rechteckquerschnitten und hydrostatischen Druckhöhen
   2
  -
   1
   0
   0
am Zugrand die aus dem Wasserdruck zusätzlich erforderliche Bewehrung ∆ As  in Anlehnung an [6] nach
   9
   3
   7 folgender Gleichung (1) ermittelt werden:
   2
   7
   3
   6
 .
  r γ F
   N
   f
   L
∆ As = α w ⋅ hw ⋅ h ⋅ b ⋅ 100 ⋅   (1)
  -  f  yd
   1
   7
   4
   1
   5
   0
   7
 .
  r Dabei ist
   N
   d
   K
  -
   G ∆ As die zusätzliche Bewehrung aus dem Wasserdruck, in cm2;
   A
  y
  g
  r
  e
  n α w der Faktor nach Tabelle 2;
   E
  y
  r
  y
   ö
   P
hw die hydrostatische Druckhöhe am Zugrand, in m;
  -
   h
   t
  u
  e
   B
h die Bauteildicke, in m;
  -
   d
  a
  o
   l
  n
  w
  o
16
   D
  -
  n
  e
  m
  r
  o
   N
DIN 19702:2013-02

b die Bauteilbreite, in m;

γ F der maßgebende Teilsicherheitsbeiwert der Einwirkung Wasser;

 f yd der Bemessungswert der Streckgrenze der Bewehrung, in N/mm2;

d  die statische Nutzhöhe, in Meter (m).

Tabelle 2 — Faktor α w für Gleichung (6)

Faktor α w
d /ha
Bezogenes Bemessungsmoment µ Ed,sa
0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30
0,8 0,62 0,61 0,58 0,56 0,53 0,50 0,46
0,9 0,56 0,53 0,50 0,48 0,44 0,41 0,36
1,0 0,50 0,47 0,44 0,41 0,37 0,33 0,27
a Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.

Für die Anwendung von Tabelle 2 berechnet sich das bezogene Bemessungsmoment µ Ed,S mit:
µ Ed,S =  M Ed,s/(b · d 2 · f cd) (2)

Dabei ist

 M Ed,s das auf die Lage des Bewehrungsstahls bezogenes Bemessungsmoment, in MNm;

 f cd der Bemessungswert der einaxialen Betonfestigkeit, in MN/m 2.

5.3.2.3.3 Bauteile aus unbewehrtem Beton

   5
   1
Unter Berücksichtigung des inneren Wasserdrucks darf die Druckspannung unter Bemessungseinwirkungen
  :
   5
   1 σ cd  den Bemessungswert der einaxialen Festigkeit des Betons  f cd  nicht überschreiten. Eine geradlinige
   4
   0
  - Spannungsverteilung darf angenommen werden.
   0
   1
  -
   3
   1
   0
   2
Für den Rechteckquerschnitt mit den Abmessungen b × h  gelten bei einseitigem Wasserdruck für die
  -
   1
   0 ansonsten iterative Ermittlung der Betondruckzone und der Schnittgrößen unter Berücksichtigung des inneren
   0
   9
   3 Wasserdrucks:
   7
   2
   7
   3
   6
 .    Die bezogene Ausmitte e/h  unter den Bemessungs-Schnittgrößen  N d (N als Druckkraft positiv) und  M d,
  r
   N
   f
   L
  -  jeweils ohne inneren Wasserdruck:
   1
   7
   4
   1
   5
   0 ed/h = M d/( N d · h) (3)
   7
 .
  r
   N
   d
   K
  -    Der bezogene Wasserdruck σ wd  mit σ wd als dem hydrostatischen Wasserdruck (Bemessungswert):
   G
   A
  y
  g
  r
  e
  n
 σ wd ⋅ b ⋅ h
   E σ wd =   (4)
  y
  r  N d
  y
   ö
   P
  -
   h
   t
  u
  e
   B
  -
   d
  a
  o
   l
  n
  w
  o
17
   D
  -
  n
  e
  m
  r
  o
   N
DIN 19702:2013-02

   Die bezogene Tiefe der Druckzone  xwd/h mit Bemessungs-Wasserdruck:

 xwd  1 e / h  
= 3  − d  
 (5)
h  2 1 − σ wd  

   Die Bemessungs-Schnittgrößen  N wd und  M wd unter Berücksichtigung des inneren Wasserdrucks:

    1  x   
 N wd = 1 − σ wd 1 − ⋅ wd   ⋅ N d   (6)
    2 h   

1  N wd
 M wd = ⋅ ⋅ M d   (7)
1 − σ wd  N d

5.3.2.4 Nachweis gegen Ermüdung

Bei nicht vorwiegend ruhender Belastung (Anzahl der Lastzyklen während der Nutzungsdauer n > 2 × 104) ist
die Ermüdungsfestigkeit von Beton und Bewehrungsstahl gesondert nach DIN EN 1992-1-1 nachzuweisen.
Die Spannungsänderungen sind unter der Einwirkung regelmäßig auftretender Betriebslasten zu ermitteln.
Veränderliche Einwirkungen, die nicht in häufiger Regelmäßigkeit auftreten, dürfen dabei vernachlässigt
werden.
Belastungen mit einer Anzahl der Lastzyklen n ≤ 2 × 104 dürfen als vorwiegend ruhend angenommen werden.
Der Nachweis gegen Ermüdung wird nach DIN EN 1992-1-1 mit den Einwirkungskombinationen der
regelmäßig eintretenden Betriebswasserstände in der Regel unter Vernachlässigung der veränderlichen
Einwirkungen geführt.

5.3.3 Berechnungsgrundsätze für Bauteile aus Mauerwerk

Für Nachweise von Bauteilen aus Mauerwerk ist DIN EN 1996-1-1 und DIN EN 1996-3 anzuwenden.

Zur Berücksichtigung des inneren Wasserdrucks ist wie bei Bauwerken aus unbewehrtem Beton nach
5.3.2.3.3 zu verfahren.

   5
   1
  :
5.4 Nachweise für bestehende Wasserbauwerke
   5
   1
   4
   0
  - Die Tragfähigkeit bestehender Wasserbauwerke ist zu überprüfen, wenn sich Einwirkungen wesentlich
   0
   1
  -
   3
ungünstig ändern oder aufgrund von Beobachtungen und Messungen Auffälligkeiten am Bauwerk festgestellt
   1
   0
   2
werden. Darüber hinaus können Änderungen in den anerkannten Regeln der Technik eine Überprüfung
  -
   1
   0 erfordern. Während der bisherigen Betriebszeit gewonnene Erkenntnisse sowie Ergebnisse von Bauwerks-
   0
   9
   3 messungen und Materialprüfungen sind in die Nachweise einzubeziehen.
   7
   2
   7
   3
   6
 .
  r
Bei der Instandsetzung von Wasserbauwerken ist zu prüfen, ob sich Einwirkungen, Widerstände oder das
   N
   f Tragsystem ändern. Bei Erfordernis ist der Nachweis der Tragfähigkeit neu zu führen.
   L
  -
   1
   7
   4
   1
   5
   0
   7
 .
  r
   N
6 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit
   d
   K
  -
   G
   A
  y
6.1 Allgemeines
  g
  r
  e
  n
   E Die Nachweise in den Grenzzuständen der Gebrauchstauglichkeit werden für die quasi-ständige Kombination
  y
  r
  y geführt. Der Kombinationsbeiwert ψ 2,i nach DIN EN 1990 wird in der Regel zu ψ 2,i = 0,0 gesetzt.
   ö
   P
  -
   h
 Ausgenommen sind Zwangbeanspruchungen mit ψ 2,i = 1,0; alternativ darf dieser Kombinationsbeiwert prüfbar
   t
  u
  e
ermittelt werden. Saisonale Temperatureinwirkungen sind angemessen zu berücksichtigen.
   B
  -
   d
  a
  o
   l
  n
  w
  o
18
   D
  -
  n
  e
  m
  r
  o
   N
DIN 19702:2013-02

 ANMERKUNG Hinweise zum Einfluss von Verformungen des Untergrundes auf das Bauwerk gibt DIN-Fachbericht 130
[12] (z. B. Zwang infolge Setzung).

6.2 Begrenzung der Rissbreiten von Stahlbeton

Bei massigen Bauteilen (Dicke > 0,8 m) oder Bauteilen mit der Anforderung der Wasserundurchlässigkeit ist
neben betontechnologischen Maßnahmen die rissbreitenbegrenzende Bewehrung für einen Rechenwert
(90 %-Quantil) der Rissbreite von wK = 0,25 mm zu dimensionieren. Höhere Anforderungen können in
 Abhängigkeit der Nutzung erforderlich werden. Für alle übrigen Bauteile gelten die Anforderungen nach
DIN EN 1992-1-1. Bei massigen Bauteilen (Dicke >  0,8 m) sind Nachweise zur Begrenzung der Rissbreite
nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, 7.3.4, zu führen.

Für Bauwerke, die nur vorübergehend wasserbenetzt sind, z. B. bei Hochwasserereignissen, darf auch eine
Rissbreite nach DIN EN 1992-1-1 angesetzt werden.

Die Beanspruchungen aus frühem Zwang (abfließende Hydratationswärme) für massige Bauteile sind
angemessen zu ermitteln. DIN EN 1992-1-1:2011-01, 7.3.2, ist hierfür nicht anzuwenden.

 ANMERKUNG Hinweise zur Beanspruchung aus frühem Zwang geben die DAfStb-Richtlinie „Massige Bauteile aus
Beton“ und das Merkblatt BAW Rissbreitenbegrenzung, MFZ [8].

6.3 Begrenzung der Verformungen


Verformungen des Bauwerks oder einzelner Bauteile sind nach den Nutzungsanforderungen zu begrenzen,
z. B. Fugen zwischen Betonbauteilen oder zwischen Betonbauteil und Stahlwasserbauteil.

7 Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen

7.1 Allgemeines
Grundlage für die Berechnung, Bemessung und Ausführung dauerhafter massiver Wasserbauwerke aus
Beton sind, sofern nachfolgend nicht anders geregelt, DIN EN 1992-1-1, DIN 1045-2, in Verbindung mit
DIN EN 206-1, DIN 1045-3, und DIN EN 13670.

   5
 ANMERKUNG Zusätzliche Regelungen für Beton und Stahlbeton im Wasserbau finden sich in [7].
   1
  :
   5
   1
   4
   0
  - 7.2 Expositionsklassen und Mindestanforderungen
   0
   1
  -
   3
   1
   0
   2
Die Expositionsklassen sind in der Entwurfsplanung festzulegen. Erosionsenergie und Abrieb an strömungs-
  -
   1
   0
beanspruchten Betonoberflächen (Hydroabrasion) sind gegebenenfalls gesondert zu berücksichtigen.
   0
   9
   3
   7
   2
   7
Beton für tragende Bauteile von Wasserbauwerken darf in der Regel die Festigkeitsklasse C20/25 nicht
   3
   6
 .
  r
unterschreiten.
   N
   f
   L
  -
   1 Ein Wasserzementwert w/z = 0,65 darf in der Regel nicht überschritten werden.
   7
   4
   1
   5
   0
   7
 . Bei zonierter Bauweise ist für Kernbeton ein höherer w/ z -Wert zulässig. Bei Verwendung zonierten Betons ist
  r
   N
   d
   K
sicherzustellen (z. B. durch Färbung, Reihenfolge des Einbaus usw.), dass Kernbeton nicht in die bewehrten
  -
   G Zonen eindringt. Bei zonierter Bauweise sind für den Kernbeton gesonderte Anforderungen an Beton-
   A
  y
  g
zusammensetzung und Leistungsmerkmale zu definieren.
  r
  e
  n
   E
  y
  r
Bei Wasserbauwerken in exponierter Lage ist die hohe thermische und hygrische Belastung der Bauwerks-
  y teile, insbesondere eine hohe Anzahl der Frost-Tau-Wechsel, die Anzahl der Eistage und die Anzahl der
   ö
   P
  -
   h
   t
Wasserspiegelwechsel während der Eistage zu berücksichtigen. Materialanforderungen sind hierauf
  u
  e abzustimmen.
   B
  -
   d
  a
  o
   l
  n
  w
  o
19
   D
  -
  n
  e
  m
  r
  o
   N
DIN 19702:2013-02

7.3 Betondeckung und Bewehrung

Die Mindestbetondeckung cmin  beträgt bei massigen Bauteilen (>  0,8 m) unabhängig von der Expositions-
klasse 50 mm; das Vorhaltemaß ∆c beträgt 10 mm. Bei Verwendung von Beton mit Größtkorn > 32 mm ist die
Betondeckung gesondert festzulegen.

Die maximale Betondeckung darf 80 mm nicht überschreiten.

Mit Ausnahme von Übergreifungsstößen darf der lichte Stababstand innerhalb einer Bewehrungslage von
Flächentragwerken in der Regel 3 d g (d g = Größtkorndurchmesser) nicht unterschreiten.

Mindestbewehrung nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, 9.2.1.1, gilt nicht. Begrenzungsflächen von scheiben- und
plattenartigen Bauteilen müssen eine kreuzweise Bewehrung erhalten. Als konstruktive Mindestbewehrung für
Bauteile mit Anforderungen an eine Wasserundurchlässigkeit ist eine Querschnittsfläche des Betonstahls von
0,1 % der Betonquerschnittsfläche je Seite und Verlegerichtung, höchstens aber as = 25 cm 2/m einzulegen.
Für Bauteile ohne die Anforderung der Wasserundurchlässigkeit ist eine Querschnittsfläche des Betonstahls
von 0,06 % der Betonquerschnittsfläche je Seite und Verlegerichtung, höchstens aber as = 15 cm2/m
einzulegen. Die konstruktive Mindestbewehrung ist mit einem Mindestdurchmesser von 10 mm und höchstens
 s = 15 cm je Seite und Verlegerichtung einzuhalten.

7.4 Betontemperatur

Beton für massige Bauteile (Abmessung > 0,80 m) ist so zu konzipieren und herzustellen, dass nachfolgende
 Anforderungen eingehalten werden:
   Die Frischbetontemperatur an der Übergabestelle und auch an der Einbaustelle darf +25 °C nicht
überschreiten; im Einzelfall kann sich eine strengere Anforderung ergeben.
   Für die adiabatische Temperaturerhöhung nach 7 d ∆T adiab,7d  des Betons sowie für die Summe aus
Frischbetontemperatur T Beton und adiabatischer Temperaturerhöhung ∆T adiab,7d des Betons sind Grenz-
werte festzulegen.
   Für die Betondruckfestigkeit  f cm,28d (Mittelwert aus Prüfserie von sechs Würfeln nach DIN EN 12390 im
Prüfalter von 28 d) sind obere Grenzwerte festzulegen.

7.5 Anforderungen an Festbeton


   5
   1
  :
   5 Für die Festbetoneigenschaften gelten ergänzend zu DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 folgende Festlegungen:
   1
   4
   0
  -
   0
   1
Die Druckfestigkeit des Betons muss im Alter von 28 d nachgewiesen werden. Bei Betonen, für die die
  -
   3
   1
DAfStb-Richtlinie „Massige Bauteile aus Beton“ angewendet werden kann, darf der Nachweis auch im Alter
   0
   2
  - von 56 d erfolgen. Ein Nachweisalter von über 56 d ist in besonderen Fällen zulässig. Sofern nicht anders
   1
   0
   0 vereinbart, dürfen alle weiteren Festbetoneigenschaften (z. B. Wassereindringwiderstand, Frostwiderstand
   9
   3
   7 und Frost-Tausalz-Widerstand) abweichend von 28 d zum gleichen Zeitpunkt wie die Druckfestigkeit für den
   2
   7
   3 Nachweis der Druckfestigkeitsklasse nachgewiesen werden.
   6
 .
  r
   N
   f
   L
  -
Der Nachweis der Druckfestigkeit ist nur durch Würfel- oder Zylinderprüfung zulässig.
   1
   7
   4
   1
   5
   0
   7
 .
7.6 Arbeitsfugen
  r
   N
   d
   K
  -  Arbeitsfugen sind frühzeitig zu planen und sorgfältig auszuführen.
   G
   A
  y
  g
  r
 Arbeitsfugen sollten horizontal oder vertikal verlaufen. In W asserwechselzonen (bei Schleusen im Bereich des
  e
  n
   E
Ober- und des Unterwasserstandes) sind horizontale Arbeitsfugen zu vermeiden.
  y
  r
  y
   ö
   P
 Arbeitsfugenbänder und -bleche sind zur Herstellung von wasserundurchlässigen Arbeitsfugen an den
  -
   h
   t Kreuzungspunkten untereinander und gegebenenfalls mit Bewegungsfugenbändern sowie an Stößen wasser-
  u
  e
   B
dicht zu verbinden.
  -
   d
  a
  o
   l
  n
  w
  o
20
   D
  -
  n
  e
  m
  r
  o
   N
DIN 19702:2013-02

Bei Arbeitsfugen ist das Grobkorngerüst des Betons zur Erzielung eines ausreichenden Verbunds in den
 Anschlussflächen freizulegen. Die tatsächliche Ausbildung der Arbeitsfugen muss darüber hinaus mindestens
den der Bemessung zu Grunde gelegten Annahmen nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, 6.2.5, entsprechen.

8 Bauausführung, Bauüberwachung
Für die Ausführung von Betonbauteilen gelten DIN EN 13670 und DIN 1045-3.
 ANMERKUNG Zusätzliche Regelungen für Beton und Stahlbeton im Wasserbau finden sich in [7].
Ein Qualitätssicherungsplan ist aufzustellen, der auf die Anforderungen des Projekts abzustimmen ist.
Der Bauablauf ist mit allen wichtigen Ergebnissen zu dokumentieren. Unter anderem sind festzuhalten:
Temperaturen, Niederschläge, Wasserstände, Änderungen der Bauausführung gegenüber der Planung,
durchgeführte Kontrollmessungen und -untersuchungen (Baustoffuntersuchungen, Verformungen, Poren-,
Fugen- und Sohlenwasserdrücke, Sickerverluste usw.) und Feststellungen des Zustands von Teilen der
Leistung (siehe auch 4.1.4).
Nach Bauende sind Bestandspläne unter Berücksichtigung etwaiger Veränderungen anzufertigen.

Wenn Teile der Bauarbeiten und des Bauwerks mit der Beobachtungsmethode über Messungen abgesichert
werden, ist vorab ein Messprogramm zu erstellen und im Zuge der Maßnahme weiterzuentwickeln. Die
Messungen sind zeitnah auszuwerten, etwaige erforderliche Modifikationen im Bauverfahren sind darauf
abzustimmen.

Der rechnerische Nachweis der Trag- und Gebrauchsfähigkeit der Schalung und der stützenden Konstruktion
sowie die Schalungspläne müssen rechtzeitig vor Schalungsbeginn auf der Baustelle vorliegen. Zur
Berechnung des Schalungsdrucks bei massigen Bauteilen ist abweichend von DIN 18218 die in den letzten
5 h eingebrachte Betonmasse als hydrostatischer Flüssigkeitsdruck mit der Wichte für Normalbeton von
25 kN/m 3 anzusetzen. Der für die Betonierzeit von 5 h ermittelte hydrostatische Schalungsdruck ist unterhalb
davon als Rechtecklast anzusetzen bis zu der Höhe hE-E, bei der der Beton bereits vollständig erstarrt ist.
Wird Schwerbeton eingebaut, ist die spezifische Frischbetonrohdichte zu berücksichtigen. Bei Verwendung
von sehr langsam erhärtenden Betonen, Erstarrungsverzögerern oder anderen Spezialbehandlungen ist der
prognostizierte Erstarrungsbeginn zu Grunde zu legen. Für selbstverdichtenden Beton ist ergänzend die
DAfStb-Richtlinie „Selbstverdichtender Beton“ zu beachten. Einflüsse, wie z. B. Erschütterungen aus Verkehr
oder die Temperatur sowie Einflüsse von besonderen Beton-Einbautechnologien, müssen gegebenenfalls
berücksichtigt werden.
   5
   1
  :
   5
   1
   4
   0
  -
   0
   1
  -
   3
   1
   0
   2
  -
   1
   0
   0
   9
   3
   7
   2
   7
   3
   6
 .
  r
   N
   f
   L
  -
   1
   7
   4
   1
   5
   0
   7
 .
  r
   N
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   K
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   G
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DIN 19702:2013-02

Legende
σS Schalungsdruck in kN/m2
hE-B hydrostatische Druckhöhe bis Erstarrungsbeginn, in m
hE-E Belastungshöhe für die Schalung bis Erstarrungsende, in m

Bild 2 — Belastungsfigur für Schalungsdruck

Für den Frischbetondruck gilt:


σ S = hE-B · γ B (8)
hE-B = t E-B · vB  (9)
hE-E = t E-E · vB  (10)
Dabei ist
γ B die Frischbetonrohdichte/Wichte, in kN/m 3;
vb die Steiggeschwindigkeit, in m/h;
   5
   1
  :
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   1
t E-B die Zeit bis zum prognostizierten Erstarrungsbeginn, in h;
   4
   0
  -
   0 t E-E die Zeit bis zum prognostizierten Erstarrungsende, in h.
   1
  -
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   0
   2
  - Betone für Wasserbauwerke sind mindestens in die Überwachungsklasse 2 nach DIN EN 13670 bzw.
   1
   0
   0 DIN 1045-3 einzuordnen.
   9
   3
   7
   2
   7
   3 Während der ersten 168 h (7 d) nach dem Betoneinbau dürfen die maximale Temperaturerhöhung im Bauteil
   6
 .
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und die maximale Bauteiltemperatur die im Entwurf festgelegten Grenzwerte nicht überschreiten.
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 .
9 Inbetriebnahme
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  - Die Inbetriebnahme setzt voraus, dass alle Anlagen und Einrichtungen funktionsfähig sind. Vor der Freigabe
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zum Betrieb muss, sofern möglich, ein Probebetrieb durchgeführt werden.
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DIN 19702:2013-02

10 Bauwerksüberwachung und -unterhaltung


Wasserbauwerke sind so zu betreiben, zu überwachen und zu unterhalten, dass ihre Tragfähigkeit und
Gebrauchstauglichkeit dauerhaft sichergestellt bleiben. Eine regelmäßige Bauwerksüberwachung und
Maßnahmen der Bauwerksunterhaltung sind Voraussetzung für ein rechtzeitiges Erkennen von Schäden.

Unter Berücksichtigung

   der jeweiligen baulichen und betrieblichen Besonderheiten,

   der baulich-konstruktiven Sicherungsmaßnahmen,

   der Einwirkungen auf das Tragwerk und

   der Tragwiderstände


sind Anweisungen für die regelmäßige Bauwerksüberwachung durch visuelle Kontrolle aufzustellen und
gegebenenfalls Messeinrichtungen vorzusehen. Die Schwerpunkte und die Intensität der Überwachung sowie
der Umfang der Messeinrichtungen richten sich nach der Zweckbestimmung des Wasserbauwerkes, seinen
konstruktiven Besonderheiten und dem Gefährdungspotenzial. Hierbei kann die Bedeutung eines
betrachteten Einzelbauwerks von der Gesamtbedeutung der Anlage abweichen.

Werden Messeinrichtungen vorgesehen, so müssen sie geeignet sein, sowohl das Kurz- als auch das
Langzeitverhalten des Wasserbauwerks zu erfassen. Von besonderer Bedeutung sind Lagemessungen sowie
Wasserstands- und Wasserdruckmessungen. Die Messungen müssen auch einen Vergleich des Verhaltens
des Bauwerks mit den Entwurfsannahmen ermöglichen. Nach Fertigstellung des Bauwerks ist eine
Nullmessung bzw. eine Bezugsmessung durchzuführen.

Die Messungen sind durch ein Messprogramm eindeutig festzulegen. Das Messprogramm besteht aus der
Dokumentation der Messeinrichtung und der Messanweisung. Die Messanweisung muss Festlegungen über
die Ausführung und Häufigkeit der Messungen, Fehlergrenzen, die Weitergabe von Messergebnissen und
Meldungen bei Überschreitung vorgegebener Grenzwerte enthalten. Alle Mess- und Ergebniswerte bzw.
Feststellungen der Überwachungen sind zu dokumentieren, auf Plausibilität zu prüfen und auszuwerten.
Den Ursachen und möglichen Folgen ungewöhnlicher Veränderungen ist nachzugehen. Dokumentierung und
 Archivierung müssen dauerhaft und sicher sein.

 Abhängig von Art und Größe der Bauwerke sind Bauwerksbücher zu führen, die die für die Sicherheits-
   5
   1
überwachung und Zweckbestimmung erforderlichen Angaben zum Bauwerk, wie z. B. Zeichnungen,
  :
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   1
Gutachten, Berechnungen, Messungen und Kontrollen, Berichte der Bauwerksüberwachungen, enthalten.
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DIN 19702:2013-02

Anhang A
(informativ)

Erkundungen und Auswertungen


(der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse)

Im Baugrund Boden sind insbesondere zu prüfen bzw. zu beschreiben:

    Bodenart;

   Schichtenfolge, -dicke und -raumlage;

    Korngrößenverteilung;

   Konsistenz und Plastizität;

    Wasserdurchlässigkeit;

   Erosions- und Suffosionsbeständigkeit;

    Dichtungsmöglichkeit;

   Verformungsverhalten und Steifeziffer;

   Scherfestigkeit (Reibungswinkel und Kohäsion);

   vorgegebene Gleitflächen (z. B. Zwangsgleitflächen).

Bei nichtbindigem Boden darf die Wasserdurchlässigkeit überschlägig nach empirischen Regeln aufgrund der
Kornverteilung ermittelt werden.

Im Baugrund Fels sind insbesondere zu prüfen bzw. zu beschreiben:


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  :
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   1 a) für Gestein:
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   3     Gesteinsart;
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   0
   mineralogische Zusammensetzung;
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   7
   3
   Gefüge: Struktur (z. B. Kornform, -bindung) und Textur (Kornanordnung, z. B. lagige Textur beim
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 .
  r Gneis);
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   4    Verwitterungszustand, Zersetzungsgrad, Grad der Entfestigung;
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 .
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   N    Beständigkeit gegen Luft und Wasser (Verwitterungsbeständigkeit, Quellvermögen von Ton- und
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Sulfatgesteinen, Löslichkeit von Salz- und Karbonatgestein (Karst));
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  r     Wasserdurchlässigkeit;
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   Festigkeiten (Druckfestigkeit, Spalt-Zug-Festigkeit);
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  u     Elastizitätsmodul;
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b) für Trennflächen:

   Schichtung, Schieferung, Klüftung, Störungen;

   Raumstellung (Streichen und Fallen);

   Abstand der Trennflächen;

    Erstreckung;

    Durchtrennungsgrad;

    Öffnungsweite;

   Füllungen der durch Trennflächen gebildeten Klüfte (z. B. Mylonit, Kluftlehm, Calcit, Quarz);

   Unebenheit und Rauheit der Trennflächen;

   Festigkeit (Scherfestigkeit);

c) für das Gebirge:

   Schichtenfolge, -dicke und -raumlage;

    Verformungsverhalten;

    Tragfähigkeit;

    Wasserdurchlässigkeit;

Zu den Grundwasserverhältnissen sind insbesondere folgende Unterlagen zu erarbeiten:

   Schichtung des Baugrundes;

   Wasserwegigkeit und Durchlässigkeit des Untergrundes (bei Fels: Klüftigkeit, Ergebnisse von Wasser-
   5
abpressversuchen);
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   Grundwasserstockwerke und deren jeweilige Grundwasserpotenziale;
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   Schwankungsbereiche der Grundwasserpotenziale;
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   9    Betonaggressivität des Grundwassers;
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   3    Verockerungs- und Versinterungsgefahr bei Bauwerksdräns.
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Literaturhinweise

[1] DGGT-Empfehlungen, Verformungen des Baugrunds bei baulichen Anlagen  (EVB) 3)

[2] DGGT-Empfehlungen des Arbeitskreises „Baugruben“ (EAB 2006)3)

[3] DGGT-Empfehlungen des Arbeitskreises „Numerik in der Geotechnik“ der Deutschen Gesellschaft für
Geotechnik e. V. (DGGT)3):
― Abschnitt 1: geotechnik 1991, 14, Nr 1, 1–10
― Abschnitt 3: Baugruben; geotechnik 2002, 25, Nr 1, 44–56
― Abschnitt 4: Aktuelle Entwicklungen bei Standsicherheits- und Verformungsber echnungen in der
Geotechnik ; geotechnik 2006, 29, Nr 1, 13–27
[4] DVWK 246, Freibordbemessung an Stauanlagen, (1997) 4)

[5] Busch/Luckner/Thiemer: Geohydraulik , Verlag Gebrüder Bortraeger, Berlin-Stuttgart (1993)

[6] Glaser, R.: Ermittlung der Zusatzbewehrung infolge des Riss- und Porenwasserdrucks auf Grundlage
von DIN 1045-1. In: Bautechnik 84 (2007), Heft 3

[7] STLK-W-ZTV-W 215, Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen — Wasserbau (ZTV-W) für


Wasserbauwerke aus Beton und Stahlbeton (Leistungsbereich 215) 5 )

[8] BAW Rissbreitenbegrenzung, MFZ, Merkblatt Rissbreitenbeschränkung für frühen Zwang in massiven
Wasserbauwerken (MFZ) 6 )

[9] LUA-Merkblatt 58 (2006), Berücksichtigung von Erdbebenbelastungen nach DIN 19700 in Nordrhein-
Westfalen 7)

[10] DIN 19703, Schleusen der Binnenschifffahrtsstraßen, Grundsätze für Abmessung und Ausrüstung 

[11] DIN 19712, Hochwasserschutzanlagen an Fließgewässern


   5
   1
  :
   5
   1
[12] DIN-Fachbericht 130, Wechselwirkung Baugrund/Bauwerk bei Flachgründungen
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   7
3) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN-Software GmbH, zu beziehen bei: Deutsche Gesellschaft für
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   5
Geotechnik e. V. (DGGT), Gutenbergstraße 43, 45128 Essen.
   0
   7
 .
  r 4) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN-Software GmbH, zu beziehen bei: GFA Gesellschaft zur Förderung
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der Abwassertechnik e. V., Postfach 1165, 53758 Hennef.
  -
   G
   A 5) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN-Software GmbH, zu beziehen bei: Drucksachenstelle bei der Wasser-
  y
  g
  r und Schifffahrtsdirektion Mitte, Postfach 6307, 30063 Hannover.
  e
  n
   E 6) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN-Software GmbH, zu beziehen bei: Bundesanstalt für Wasserbau,
  y
  r
  y Kußmaulstraße 17, 76187 Karlsruhe.
   ö
   P
  -
   h
   t 7) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN-Software GmbH, zu beziehen bei: Gemeinnützige Werkstätten Neuss
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  e (GWN), Am Henselgraben 3, 41470 Neuss.
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