Olympische Sommerspiele 1956/Leichtathletik – 200 m (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 200-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 27 Athletinnen aus 12 Ländern
Wettkampfort Melbourne Cricket Ground
Wettkampfphase 29. November 1956 (Vorläufe/Halbfinale)
30. November 1956 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Betty Cuthbert (Australien AUS)
Christa Stubnick (Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 GER)
Marlene Mathews (Australien AUS)
Melbourne Cricket Ground, Olympiastadion (hier im Jahr 2008)

Der 200-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde am 29. und 30. November 1956 im Melbourne Cricket Ground ausgetragen. 27 Athletinnen nahmen teil.

Die Platzierungen auf den Medaillenrängen waren exakt dieselben, wie beim vier Tage vorher absolvierten 100-Meter-Finale. Olympiasiegerin wurde die Australierin Betty Cuthbert. Die Deutsche Christa Stubnick, frühere Christa Seliger, verhinderte mit ihrer Silbermedaille einen australischen Doppelsieg. Bronze gewann die Australierin Marlene Mathews.

Neben Christa Stubnick gingen auch Gisela Birkemeyer, frühere Christa Köhler, und Inge Fuhrmann für Deutschland an den Start. Während Fuhrmann in ihrem Vorlauf ausschied, erreichte Birkemeyer wie Stubnick das Finale und wurde dort Sechste. Schweizer und österreichische Athletinnen nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 23,2 s Betty Cuthbert (Australien Australien) Sydney, Australien 16. September 1956[1]
Olympischer Rekord 23,4 s Marjorie Jackson (Australien Australien) Halbfinale OS Helsinki, Finnland 26. Juli 1952

Rekordegalisierung

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Die australische Olympiasiegerin Betty Cuthbert egalisierte den bestehenden olympischen Rekord von 23,4 s im Finale am 30. November.

Durchführung des Wettbewerbs

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27 Athletinnen traten am 29. November zu sechs Vorläufen an. Die jeweils zwei besten Läuferinnen – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am selben Tag. Aus den Halbfinals erreichten die jeweils drei Erstplatzierten – wiederum hellblau unterlegt – das Finale am 30. November.

29. November, 15.20 Uhr: Vorläufe 29. November, 17.50 Uhr: Halbfinale
30. November, 17.15 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind als Ortszeit von Melbourne angegeben. (UTC + 10)

Datum: 29. November 1956, ab 15:20 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Betty Cuthbert Australien Australien 23,5 s 23,60 s
2 Mae Faggs Vereinigte Staaten 48 USA 24,9 s 24,99 s
3 Diane Matheson Kanada 1921 Kanada 25,7 s 25,86 s
4 Mary Klass Singapur 1946 Singapur 26,3 s 26,37 s
5 Maeve Kyle Irland Irland 26,4 s 26,57 s
Wilma Rudolph – 1960 Sprintstar der Spiele von Rom – hier noch ausgeschieden als Dritte des zweiten Vorlaufs
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Marija Itkina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,1 s 24,31 s
2 Gisela Birkemeyer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 24,4 s 24,53 s
3 Wilma Rudolph Vereinigte Staaten 48 USA 24,6 s 24,83 s
4 Genowefa Minicka Polen 1944 Polen 25,0 s 25,19 s
DNS Annie Choong Malaya Foderation Föderation Malaya
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Christa Stubnick Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 24,5 s 24,58 s
2 Norma Croker Australien Australien 24,9 s 25,10 s
3 Giuseppina Leone Italien Italien 25,6 s 25,77 s
4 Meredith Ellis Vereinigte Staaten 48 USA 26,3 s 26,46 s
DNS Catherine Capdevielle Frankreich 1946 Frankreich
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 June Foulds Vereinigtes Konigreich Großbritannien 23,8 s 24,00 s
2 Wera Jugowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,9 s 25,13 s
3 Letizia Bertoni Italien Italien 25,2 s 25,33 s
4 Claudette Masdammer Britisch-Guayana 1919 Britisch-Guayana 25,4 s 25,73 s
DNS Maria Kusion-Bibro Polen 1944 Polen
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Heather Armitage Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,8 s 24,87 s
2 Barbara Sobotta Polen 1944 Polen 24,8 s 24,99 s
3 Simone Henry Frankreich 1946 Frankreich 25,0 s 25,13 s
4 Eleanor Haslam Kanada 1921 Kanada 25,3 s 25,27 s
5 Olga Koschelewa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 25,3 s 25,48 s
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Marlene Mathews Australien Australien 24,0 s 24,16 s
2 Jean Scrivens Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,3 s 24,27 s
3 Inge Fuhrmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 24,7 s 25,05 s
4 Micheline Fluchot Frankreich 1946 Frankreich 24,9 s 25,12 s
5 Maureen Rever Kanada 1921 Kanada 26,1 s 26,17 s

Datum: 29. November 1956, ab 17:50 Uhr[4]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Betty Cuthbert Australien Australien 23,6 s 23,75 s
2 Christa Stubnick Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 23,9 s 24,17 s
3 Norma Croker Australien Australien 24,3 s 24,41 s
4 Marija Itkina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,3 s 24,42 s
5 Jean Scrivens Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,4 s 24,66 s
6 Barbara Sobotta Polen 1944 Polen 25,2 s 25,12 s
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 June Foulds Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,2 s 24,36 s
2 Marlene Mathews Australien Australien 24,3 s 24,42 s
3 Gisela Birkemeyer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 24,3 s 24,48 s
4 Heather Armitage Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,7 s 24,78 s
5 Mae Faggs Vereinigte Staaten 48 USA 24,8 s 25,06 s
6 Wera Jugowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,9 s 25,12 s
Betty Cuthbert errang ihre zweite von drei Goldmedaillen

Datum: 30. November 1956, 17:15 Uhr[4]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Betty Cuthbert Australien Australien 23,4 s ORe 23,55 s
2 Christa Stubnick Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 23,7 s0000 23,89 s
3 Marlene Mathews Australien Australien 23,8 s0000 24,10 s
4 Norma Croker Australien Australien 24,0 s0000 24,22 s
5 June Foulds Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,3 s0000 24,30 s
6 Gisela Birkemeyer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 24,3 s0000 24,68 s

Drei Australierinnen trafen im Finale auf zwei Deutsche und eine Britin. Auf der Zielgeraden hatten die Läuferinnen mit Gegenwind zu kämpfen, der noch bessere Zeiten verhinderte. Die australische Weltrekordhalterin Betty Cuthbert, vier Tage zuvor bereits Olympiasiegerin über 100 Meter, kam mit einem deutlichen Vorsprung aus der Kurve, den sie bis ins Ziel verteidigte. So gewann sie die zweite von drei Goldmedaillen bei diesen Olympischen Spielen. Auch ansonsten sah die Medaillenverteilung genauso aus wie über 100 Meter: Christa Stubnick aus Deutschland wurde Zweite, die Australierin Marlene Mathews kam auf Platz drei.[5]

Christa Stubnick gewann die erste deutsche Medaille in dieser Disziplin.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 155f

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 200 m – Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 18. August 2021
  2. Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 284, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 18. August 2021
  3. Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 348, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 18. August 2021
  4. a b Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 349, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 18. August 2021
  5. Athletics at the 1956 Melbourne Summer Games: Women's 200 metres, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2021