Portal:Baden-Württemberg/Unsere Besten
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Geographie[Quelltext bearbeiten] |
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Die Charlottenhöhle ist eine Tropfsteinhöhle bei Hürben, einem Stadtteil von Giengen, auf der Schwäbischen Alb. Die Höhle ist mit Seitengängen 587 Meter lang und dürfte zweieinhalb bis drei Millionen Jahre alt sein. Das Hundsloch, der Eingang zur Höhle, war schon 1591 in einer Forstkarte eingetragen. Die Bevölkerung warf Kadaver von Haustieren in dieses Loch. | ||||
Die Eberstadter Tropfsteinhöhle ist eine Tropfsteinhöhle nahe dem Dorf Eberstadt, einem Stadtteil von Buchen im Bauland am Übergang zum südöstlichen Odenwald. Die Höhle ist ungefähr 600 Meter lang, liegt 341 Meter über Normalnull und dürfte ein bis zwei Millionen Jahre alt sein. Sie wurde im Dezember 1971 bei Sprengarbeiten in einem Muschelkalksteinbruch entdeckt und bis 1973 für den Publikumsverkehr erschlossen. | ||||
Freudenstadt ist eine Stadt in Baden-Württemberg, die etwa 65 Kilometer südwestlich von Stuttgart und 60 Kilometer südlich von Karlsruhe auf einem Hochplateau am Ostrand des Nordschwarzwalds auf 591 bis 968 Metern Höhe liegt. Sie ist ein anerkannter heilklimatischer und Kneipp-Kurort und eine traditionsreiche Tourismusstadt. | ||||
Hausen im Wiesental (alemannisch: Huuse) ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Lörrach. Sie liegt im mittleren Wiesental und ist als Heimatort des badischen Dichters Johann Peter Hebel bekannt. Eine erste gesicherte und ausführliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1362. Vom 17. bis 19. Jahrhundert beherbergte Hausen eines der wichtigsten Eisenwerke der Markgrafschaft und später des Großherzogtums Baden, ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Textilindustrie für das Dorf prägend. Die Gemeinde Hausen zählt 2359 Einwohner (31. Dezember 2010) und erstreckt sich über eine 514 Hektar große Gemarkung; zu ihr gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Ortschaften. | ||||
Die Hohenbodmaner Linde, auch tausendjährige Linde genannt, steht in der Ortsmitte von Hohenbodman, einem Ortsteil von Owingen im Bodenseekreis. Die Sommerlinde ist nach verschiedenen Schätzungen 400 bis 1000 Jahre alt. Der Baum ist ungefähr elf Meter hoch und hat einen Stammumfang von zehn Metern, er ist damit einer der umfangstärksten Bäume in Deutschland. | ||||
Der Hohentwiel ist ein 686 m hoher Berg im Hegau in der Nähe des Bodensees. Auf dem Berg befindet sich die Festungsruine Hohentwiel. Er ist der Hausberg Singens und besteht hauptsächlich aus einem Phonolith-Schlotpfropfen. Vor 15 Millionen Jahren begann eine Phase aktiven Vulkanismuses, in der der Hohentwiel ein Vulkan war. In einer zweiten, vor ungefähr acht Millionen Jahren beginnenden, Vulkanismusphase konnte das Magma nicht mehr an die Oberfläche vordringen und bildete die charakteristische Quellkuppe, die in den Kaltzeiten des Quartärs durch Abtragungen der Gletscher freigelegt wurde. | ||||
Der Landschaftspark Grütt (auch Grüttpark) ist eine 51 Hektar große Grünfläche in Lörrach. Im Jahr 1983 fand auf dem neu gestalteten Gelände die baden-württembergische Landesgartenschau statt. Der größte Park in Lörrach gilt als Naherholungsgebiet für die Stadt und ihr Umland. Gleichzeitig sind große Teile der Parkfläche ein Wasserschutzgebiet mit mehreren Tiefbrunnen. Insgesamt umfasst das Areal eine Fläche von rund einem Quadratkilometer. Die naturnahen Binnengewässer einschließlich ihrer Ufervegetation sind gesetzlich geschützte Biotope. | ||||
Lörrach ist eine Kreisstadt im Südwesten Baden-Württembergs. Sie ist die größte Stadt des gleichnamigen Landkreises und seit dem 1. April 1956 Große Kreisstadt. In der näheren Umgebung liegen der Schwarzwald, das Rheintal sowie die Städte Weil am Rhein und Basel. Lörrach liegt weniger als fünf Kilometer vom Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Schweiz entfernt, die Gemarkungsfläche Lörrachs grenzt unmittelbar an die Schweizer Grenze. Die Stadt ist Bestandteil der Trinationalen Agglomeration Basel mit rund 830.000 Einwohnern. | ||||
Öhringen ist eine deutsche Stadt im Nordosten des Landes Baden-Württemberg, etwa 25 km östlich von Heilbronn gelegen. Nach ersten Besiedlungen zur Römerzeit entwickelte sich die am Limes gelegene Stadt ab dem 11. Jahrhundert insbesondere mit der Stiftung eines Chorherrenstifts zur Residenzstadt der Fürsten zu Hohenlohe. Erstmals erwähnt wurde die Stadt im auf das Jahr 1037 datierten Öhringer Stiftungsbrief als Oringowe. Nach dem Übergang zu Württemberg 1806 wurde die Stadt zur Oberamtsstadt, 1938 zum Sitz des Landkreises Öhringen und blieb bis zur Gründung des Hohenlohekreises 1973 Kreisstadt. | ||||
Der Schönbuch ist ein fast vollständig bewaldetes Gebiet südwestlich von Stuttgart und ein Teil des südwestdeutschen Schichtstufenlands. 1972 wurde das 156 km² große Kerngebiet des Schönbuchs zum ersten Naturpark in Baden-Württemberg erklärt und ist heute ein wichtiges Naherholungsgebiet der Region Stuttgart. Für das ursprüngliche, umfassendere Gebiet wird zur Unterscheidung meist die Bezeichnung Schönbuchregion verwendet. | ||||
Schwieberdingen ist eine Gemeinde mit rund 10.800 Einwohnern im Landkreis Ludwigsburg. Sie liegt etwa 5 km von der Kreisstadt Ludwigsburg und 10 km von der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart entfernt. Der im 3. Jahrhundert gegründete Ort wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt. Geprägt wurde er vor allem durch seine Lage an der alten von Flandern bis ans Schwarze Meer führenden Handels- und Heerstraße, auf der die heutige B 10 verläuft. | ||||
Das Tägermoos ist ein 1,54 Quadratkilometer großes Gebiet im Kanton Thurgau zwischen dem Stadtrand der deutschen Stadt Konstanz und dem Siedlungskern der Schweizer Gemeinde Tägerwilen. Das Tägermoos liegt auf dem Staatsgebiet der Schweiz, ist jedoch aus historischen Gründen ein Teil der deutschen Stadt Konstanz und wird von Konstanz und Tägerwilen gemeinsam verwaltet. | ||||
Der Tüllinger Berg (Kurzform: Tüllinger, in der Schweiz auch Tüllinger Hügel) ist ein 460,2 m ü. NHN hoher teilbewaldeter Berg im Südwesten von Baden-Württemberg, am Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz. An seiner breitesten Stelle beträgt die Ost-West-Ausdehnung des Tüllinger Berges etwa zwei Kilometer, seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt rund fünf Kilometer und bildet damit eine natürliche Grenze zwischen den Stadtgebieten von Lörrach und Weil am Rhein. | ||||
Weinsberg ist eine Stadt im Landkreis Heilbronn mit etwa 11.850 Einwohnern. Bekannt ist Weinsberg für seinen Weinbau und für die Burgruine Weibertreu, deren Name mit den „Treuen Weibern von Weinsberg“ verknüpft ist, die im Jahr 1140 ihre zum Tode verurteilten Männer retteten. Heute ist die Stadt der Zentralort des Weinsberger Tales mit ausgeprägter Infrastruktur und ein Unterzentrum mit mittelzentralen Funktionen. | ||||
Die Wiese ist nach der Kinzig, der Elz und der Murg im Nordschwarzwald der viertlängste Fluss im Schwarzwald. Sie entspringt am Feldberg unmittelbar bei Feldberg-Ort auf 1200 Meter Höhe und fließt in südlicher Richtung durch das Wiesental, bis sie nach etwa 55 Kilometer in Basel auf 244 Meter Höhe in den Rhein mündet. Größter Zufluss ist die Kleine Wiese, die aus zwei Quellflüssen besteht: Der Belchenwiese und der Köhlgartenwiese, die sich in Tegernau zur Kleinen Wiese vereinigen. Von dort fließt die Kleine Wiese südwärts und mündet westlich von Schopfheim in die Große Wiese. | ||||
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Geschichte[Quelltext bearbeiten] | ||||
Die Alte Synagoge (Heilbronn) war die Synagoge der Heilbronner jüdischen Gemeinde an der Allee in Heilbronn. Das Gebäude des Stuttgarter Architekten Adolf Wolff wird als Höhepunkt der neo-orientalischen Stilphase im Synagogenbau angesehen. Es wurde 1873 bis 1877 erbaut, während der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 („Reichskristallnacht“) durch Brandstiftung zerstört und Anfang 1940 abgerissen. Heute erinnern ein Gedenkstein und eine Skulptur an die Synagoge. | ||||
Friedrich Daniel Bassermann (1811–1855) war ein Unternehmer und liberaler deutscher Politiker. Er war einer der populärsten Abgeordneten in der Zweiten Kammer der Ständeversammlung des Großherzogtums Baden und maßgeblich an der Schaffung des ersten frei gewählten Parlaments für einen deutschen Nationalstaat, der Frankfurter Nationalversammlung, beteiligt. Als Vorsitzender des Verfassungsausschusses und Unterstaatssekretär im Innenministerium der Provisorischen Zentralgewalt trug er wesentlich zur Reichsverfassung der Nationalversammlung bei. Als Verleger gründete er mit der Deutschen Zeitung eine der einflussreichsten Zeitungen im Vorfeld der Märzrevolution von 1848/49. | ||||
Das Kastell Buch ist ein ehemaliges römisches Militärlager, das nahe am Rätischen Limes, einem UNESCO-Weltkulturerbe, zur Grenzsicherung errichtet wurde und heute auf den Gemarkungen des zur Gemeinde Rainau gehörenden Weilers Buch im Ostalbkreis, Baden-Württemberg, liegt. Das Kastell bildet seit 1972 zusammen mit seiner antiken Zivilsiedlung (Vicus), dem unmittelbaren Abschnitt des hier entlangführenden Limes sowie dem dort befindlichen Limestor Dalkingen den Limes-Park Rainau. Bekannt wurde Buch neben dem Limestor besonders auch durch seine kostbaren Funde. | ||||
Das Limestor Dalkingen ist ein einzigartiges römisches Triumphalmonument am Obergermanisch-Rätischen Limes und zählt zu dessen eindrucksvollsten Ruinen. Seit 2005 gehört der unter Kaiser Caracalla zur Triumphpforte ausgebaute antike Grenzdurchgang zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist Teil des 1972 eingerichteten Limes-Park Rainau, zu dem auch das nahe Kastell Buch und dessen Zivilsiedlung gehören. Das 2006 zum Kulturdenkmal ernannte Tor steht zwischen den Dörfern Schwabsberg und Dalkingen im Ostalbkreis. | ||||
Ludwig Frank (1874–1914) war Rechtsanwalt und Politiker der SPD. Frank vertrat sie unter anderem im Badischen Landtag und im Reichstag. Er betätigte sich zudem als Organisator der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung und entwickelte sich in der SPD zu einem Wortführer des süddeutschen Reformismus. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs bemühte er sich um eine Verständigung von Parlamentariern aus Frankreich und Deutschland. Im August 1914 gehörte Frank zu den entschiedenen Verfechtern einer Burgfriedenspolitik. Er selbst meldete sich freiwillig zum Dienst an der Waffe und fiel in den ersten Wochen des Ersten Weltkrieges. | ||||
Friedrich V., auch als Winterkönig bekannt, war Kurfürst von der Pfalz (1610–23) und 1619–20 König von Böhmen. Er versuchte, die Kurpfalz als führende protestantische Macht im Heiligen Römischen Reich zu positionieren, nahm die böhmische Königskrone an und war einer der Auslöser des Dreißigjährigen Krieges. Nach der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg verlor er nicht nur das Königreich Böhmen, sondern auch sein Herrschaftsgebiet in der Pfalz und seine Kurfürstenwürde. | ||||
Die Geschichte Heidelbergs beginnt mit der Ersterwähnung der Stadt im Jahr 1196. Im 13. Jahrhundert entstand das Schloss, die planmäßig angelegte Stadt wurde zur Hauptstadt der Kurpfalz. Die Universität Heidelberg ist die älteste Hochschule im heutigen Deutschland. 1693 wurde Heidelberg von französischen Truppen zerstört, aber wieder aufgebaut. Im 19. Jahrhundert erhielt Heidelberg den Beinamen „Stadt der Romantik“. Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs blieb die Neckarstadt weitestgehend verschont, nach Kriegsende wurde sie zum Standort des Hauptquartiers der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa. | ||||
Im Gebiet der heutigen Stadt Heidelberg befand sich bereits in römischer Zeit eine Siedlung. Das römische Heidelberg (dessen zeitgenössischer Name unbekannt ist) bestand aus einem um 70 n. Chr. gegründeten Kastell im heutigen Stadtteil Neuenheim und einer Zivilsiedlung (Vicus), die sich um das Kastell herum bildete. Das ursprünglich hölzerne Militärlager wurde um das Jahr 90 durch ein Steinkastell ersetzt. Seit 80/90 führte zunächst eine hölzerne, ab ca. 200 schließlich eine auf Steinpfeilern gegründete Brücke über den Neckar. Als Folge der Alamanneneinfälle wurde das römische Heidelberg im 3. Jahrhundert aufgegeben. | ||||
Die Geschichte Lörrachs reicht bis in vorgeschichtliche Zeit zurück. Erste Erwähnung erfuhr Lörrach im Jahr 1102, das Marktrecht erlangte Lörrach im Jahr 1403. Erst am 18. November 1682 erhielt Lörrach das Stadtrecht durch Friedrich Magnus von Durlach. Der Ort entwickelte sich wegen der Nachbarschaft des dominierenden Basel kaum und behielt bis zur zweiten Stadterhebung weitgehend seinen dörflichen Charakter. 1756 wurde das Stadtrecht erneuert, nachdem es durch diverse kriegerische Ereignisse in Vergessenheit geraten war. Im 19. Jahrhundert war Lörrach Schauplatz der Märzrevolution in Deutschland, wo im September 1848 infolge der zweiten Badischen Revolution die Deutsche Republik ausgerufen wurde. Vor durch die textilverarbeitende Industrie erlangte Lörrach weit über die Region hinaus Bekanntheit. | ||||
Der Obergermanisch-Raetische Limes war ein Grenzwall, mit denen die Römer Landstriche auf dem östlichen Rheinufer, darunter große Teile des heutigen Baden-Württembergs, für lange Zeit unter ihre Kontrolle brachten. Der Begriff Limes bedeutete im Lateinischen „Grenzweg“. Am 15. Juli 2005 wurde dieses Bodendenkmal von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. | ||||
Kurt Schumacher (1895–1952) war Parteivorsitzender der SPD von 1946 bis 1952 und SPD-Fraktionsvorsitzender sowie Oppositionsführer im ersten Deutschen Bundestag von 1949 bis 1952. Er war in der Zeit von 1945 bis 1949 maßgeblich am Wiederaufbau der SPD in Westdeutschland beteiligt. In den ersten Jahren der Bundesrepublik war Schumacher der große Gegenspieler Konrad Adenauers. Auch wenn Schumacher langfristig mit seinen politischen Vorstellungen zum größten Teil scheiterte, gehörte er doch zu den Gründervätern der Bundesrepublik Deutschland. Hervorzuheben ist seine strikte Ablehnung der SED. Durch diese Entscheidung prägte er das Profil der Sozialdemokratie in der Bundesrepublik entscheidend. | ||||
Der Schwabenkrieg, auch als Schweizerkrieg bezeichnet, war ein 1499 ausgetragener kriegerischer Konflikt zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Haus Habsburg-Österreich mit dessen maßgeblichem Verbündeten, dem Schwäbischen Bund, um die Vorherrschaft im habsburgisch-eidgenössischen Grenzgebiet. Im heutigen Baden-Württemberg waren hauptsächlich der Hegau und der Klettgau von den Heereszügen betroffen. | ||||
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907–1944) war eine der Hauptpersonen des militärischen Widerstands gegen Adolf Hitler. Er verübte das Attentat vom 20. Juli 1944 und gehörte zu den führenden Kräften des anschließenden, gescheiterten Staatsstreichs. Stauffenberg sympathisierte zunächst mit dem Nationalsozialismus, bevor er aus patriotischen und moralischen Erwägungen heraus zum aktiven Widerstand fand. | ||||
Die Burg Wildenstein liegt über dem Donaudurchbruch durch die Schwäbische Alb. Sie gehört zur Gemeinde Leibertingen im Landkreis Sigmaringen. Ihre heutige Form, insbesondere die der Außenanlage, stellt fast unverändert den Zustand zwischen 1514 und 1554 dar, als sie unter Gottfried Werner von Zimmern zu einer frühneuzeitlichen Festung umgebaut wurde. | ||||
Das Königreich Württemberg entstand auf Betreiben Napoléon Bonapartes zum 1. Januar 1806 und ging aus dem Herzogtum Württemberg hervor. Dessen Gebiet, auch als Altwürttemberg bezeichnet, war kurz zuvor durch die Mediatisierungen von 1803 und 1806 hauptsächlich im Süden und Osten stark erweitert worden. 1871 trat Württemberg dem neu gegründeten Deutschen Reich bei. 1918 dankte der letzte König Wilhelm II. ab und machte dem freien Volksstaat Württemberg Platz. | ||||
Volksstaat Württemberg ist die vom Text der Verfassung hergeleitete Bezeichnung Württembergs für die Zeit der Weimarer Republik. Am Ende des Ersten Weltkriegs wurde durch die – in Württemberg unblutige – Novemberrevolution aus dem Königreich Württemberg ein Volksstaat. Die Grenzen blieben dabei unverändert, ebenso die Landesverwaltung. Württemberg war laut der neuen Verfassung von 1919, welche diejenige des Königreichs von 1819 ersetzte, weiterhin ein Gliedstaat des Deutschen Reiches und besaß nun die Staatsform einer demokratischen Republik, was im Verfassungstext mit den deutschen Worten freier Volksstaat umschrieben wurde. | ||||
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Gesellschaft[Quelltext bearbeiten] | ||||
Das Kolleg St. Blasien ist eine staatlich anerkannte, von den Jesuiten geführte kostenpflichtige Privatschule mit etwa 800 Schülern im Südschwarzwald. Als Gründungsdatum der Schule wird das Jahr 1596 betrachtet, als in Freiburg im Üechtland in der Schweiz eine Schule gegründet wurde, die 1856 nach Feldkirch (Vorarlberg) und 1934 schließlich nach St. Blasien in die Gebäude des ehemaligen Benediktinerklosters St. Blasien umzog. | ||||
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) ist eine Spezialeinheit und ein Großverband auf Brigadeebene der Bundeswehr mit den Einsatzschwerpunkten Aufklärung, Terrorismusbekämpfung, Rettung, Evakuierung und Bergung, Kommandokriegführung und Militärberatung. Das KSK untersteht truppendienstlich der Division Spezielle Operationen (DSO) und ist in der Graf-Zeppelin-Kaserne im württembergischen Calw stationiert. Als Vorbilder für die Aufstellung und Ausrichtung des KSK dienten der britische Special Air Service (SAS), aber auch die US Special Operations Forces sowie die GSG 9 der Bundespolizei. | ||||
Der Weinbau in Stuttgart profitiert vom klimatisch günstigen Neckartal. Rund 500 Betriebe, viele davon im Nebenerwerb, bewirtschaften ca. 400 Hektar Rebfläche und damit knapp 2 % der Stadtfläche, was Stuttgart zu einer der größten Weinbaugemeinden Deutschlands macht. Die Anbaufläche verteilt sich auf 18 Einzellagen, größtenteils Steillagen, die alle zur Großlage Weinsteige gehören. Gut 60 % der Produktion entfallen auf Rotwein. | ||||
Das Wappen Württembergs diente bis 1806 als Erkennungszeichen der Mitglieder des Herrscherhauses. Erst danach wurde zwischen dem Staatswappen und den persönlichen Wappen der königlichen Familie unterschieden. Im Laufe der Zeit durchlief das Wappen viele Änderungen, die territoriale Zuwächse, Änderungen der Staatsform o.ä. widerspiegelten. Auch heute sind die verschiedenen Formen des Wappens noch immer vielfach an öffentlichen Bauten zu sehen. | ||||
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Kunst und Kultur[Quelltext bearbeiten] | ||||
Im Werkverzeichnis des Meisters von Meßkirch sind die im Auftrag der Grafen von Zimmern und anderer süddeutscher Adeliger erstellten Werke aufgelistet, die mit der Barockisierung oft vom ursprünglichen Aufstellungsort entfernt wurden; nach der Säkularisierung, oft wiederentdeckt, aber auch in private Sammlungen verstreut wurden; und von dort wieder in bedeutende öffentliche Sammlungen gelangten. Obwohl zwischenzeitlich auch über Kontinente hinweg zerstreut, befindet sich der Großteil der Werke noch in Museen und Sammlungen in Baden-Württemberg. | ||||
Die Alte Brücke in Heidelberg, amtlich Karl-Theodor-Brücke genannt, ist eine Brücke über den Neckar. Sie verbindet die Altstadt mit dem gegenüberliegenden Neckarufer in Neuenheim. Die Alte Brücke wurde 1788 unter Kurfürst Karl Theodor als insgesamt neunte Brücke an dieser Stelle errichtet. Heute gehört sie zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Heidelbergs. | ||||
Der Baumgarten-Bau in Karlsruhe ist der Amtssitz des Bundesverfassungsgerichts. Der in den Jahren 1965 bis 1969 am Botanischen Garten des Schlossgartens nach Plänen des Architekten Paul Baumgarten errichtete Baukomplex bestand aus ursprünglich fünf pavillonartigen Baukörpern mit Flachdächern, die um einen langen Verbindungsgang angeordnet sind. In den Jahren 2005 bis 2007 erhielt der Komplex im Südwesten einen Erweiterungsbau, so dass das Ensemble von fünf auf sechs Bauwerke anwuchs. Das Bauwerksensemble steht seit der Einbindung des neugebauten Bürohauses unter Denkmalschutz. Im Baumgarten-Bau arbeiteten 2021 rund 260 Personen. | ||||
Das Breisacher Stephansmünster ist eine gotisch-romanische Kirche und Wahrzeichen der Stadt Breisach am Rhein. Die auf dem Münsterberg gelegene Sehenswürdigkeit ist weit über die Stadtgrenzen sichtbar. Markant sind die beiden unterschiedlichen Kirchtürme des dreischiffigen Baues, die sich – untypisch für einen christlichen Sakralbau – im Chorbereich befinden. Die Kirche stammt aus der spätromanischen Zeit des 12. Jahrhunderts und wurde bis in die Gotik des 15. Jahrhunderts erweitert. Die nach dem heiligen Stephanus benannte Kirche wird heute von der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Stephan genutzt. | ||||
Hartmann von Aue gilt neben Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg als der bedeutendste Epiker der sogenannten mittelhochdeutschen Klassik um 1200. Gemeinsam mit Heinrich von Veldeke steht er am Beginn des aus Frankreich übernommenen höfischen Romans. Von ihm sind die Verserzählungen Erec, Gregorius oder Der gute Sünder, Der arme Heinrich, Iwein, ein unter dem Namen Klagebüchlein bekanntes allegorisches Streitgespräch sowie einige Minne- und Kreuzlieder überliefert. | ||||
Hermann Hesse (* 2. Juli 1877 in Calw; † 9. August 1962 in Montagnola, Schweiz) war ein deutsch-schweizerischer Dichter, Schriftsteller und Maler. 1946 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Insbesondere sein Werk „Der Steppenwolf“ wurde international zum Bestseller und machte Hesse zu einem der meistübersetzten und -gelesenen deutschen Autoren. Weltweit wurden über 100 Millionen seiner Bücher verkauft. | ||||
Das Konstanzer Münster ist eine dreischiffige Säulenbasilika mit kreuzförmigem Grundriss. Die Kirche geht auf die Anfangszeit des Bistums Konstanz zurück und wird 780 erstmals urkundlich erwähnt. Das Münster war Kathedrale der Bischöfe von Konstanz und von 1414-1418 Sitzungssaal des Konstanzer Konzils. Seit der Aufhebung des Bistums 1821 dient es als katholische Pfarrkirche (seit 1955 Basilica minor) und prägt als höchstes Gebäude der historischen Altstadt mit seinem markanten Umriss bis heute das Stadtbild. | ||||
Die Nippenburg ist eine Burgruine südwestlich von Schwieberdingen. Sie wurde 1160 erstmals urkundlich erwähnt und gilt als die älteste in der Region Stuttgart. Im 17. Jahrhundert wurde die Burg verlassen und in unmittelbarer Nähe das Herrenhaus Schloss Nippenburg erbaut. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burganlage als Steinbruch benutzt und dem Verfall preisgegeben, bevor sie Anfang der 1980er Jahre restauriert wurde. | ||||
Die Burg Rötteln ist die Ruine einer Spornburg oberhalb des namensgebenden Weilers Rötteln auf der Gemarkung des Lörracher Ortsteils Haagen im äußersten Südwesten von Baden-Württemberg. Die im Volksmund als Röttler Schloss bekannte Burg mit zwei großen Wehrtürmen war eine der mächtigsten im Südwesten und ist die drittgrößte Burgruine Badens. Charakteristisch ist der schräg gestellte Bergfried, der aus aufgeschichteten Sandsteinquadern ohne Mörtel besteht, was für die Burgen des Oberrheins üblich war | ||||
Die Stuppacher Madonna ist ein Gemälde von Matthias Grünewald und zählt zu seinem Spätwerk. Die Madonna ist vermutlich 1517–1519 entstanden und befindet sich heute in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Stuppach nahe Bad Mergentheim. Der Bilduntergrund des Gemäldes ist Tannenholz, das mit einer Leinwand überzogen ist. Das Gemälde ist heute 185 Zentimeter hoch und 150 Zentimeter breit und derzeit in einem neugotischen Rahmen gefasst. | ||||
Die Reichsabtei Salem in der heutigen Gemeinde Salem im Linzgau war ein Kloster des Zisterzienserordens und eine der bedeutendsten reichsunmittelbaren Abteien des Bodenseeraums. Das 1137/1138 gegründete Kloster erlebte im 18. Jahrhundert seine zweite Blütezeit als Zentrum des südwestdeutschen Rokoko mit dem Bau der Wallfahrtskirche Birnau. Die Anlage ging 1804 durch Säkularisation in den Besitz der Markgrafen von Baden über und heißt seitdem „Schloss Salem“. | ||||
Sebastian Sailer, mit Taufnamen Johann Valentin Sailer (* 12. Februar 1714 in Weißenhorn; † 7. März 1777 in Obermarchtal), war ein deutscher Prämonstratenser, Prediger und Schriftsteller des Barock. Er wurde besonders bekannt durch seine Komödien in oberschwäbischem Dialekt und gilt als Begründer und Meister der schwäbischen Mundartdichtung. | ||||
Das Salemer Münster war die Kirche der ehemaligen Reichsabtei Salem. Das gotische Münster gehört zu den bedeutendsten hochgotischen Bauwerken der Zisterzienser im deutschen Sprachraum. In der äußeren Form entspricht die Kirche weitgehend der ursprünglichen Baugestalt, während Umbauten im Innenraum die Raumwirkung nachhaltig veränderten. Das Inventar umfasst Ausstattungsgegenstände aus der Zeit der Spätgotik, des Barock, des Rokoko und des Klassizismus. | ||||
Die evangelische St.-Veit-Kirche in Gärtringen gilt als eine der besterhaltenen spätgotischen Dorfkirchen Württembergs. Der älteste noch erhaltene Bauteil ist der Turm, der zwischen 1455 und 1460 errichtet wurde. Er stellt mit seiner Höhe von 38,5 Metern, die auf die frühere Nutzung als Wehr- und Wachturm zurückzuführen ist, noch heute die dominierende Landmarke des Ortes dar. Das Jahr 1496, in dem der Chor fertiggestellt wurde, gilt als Baujahr der Wandpfeilerkirche. | ||||
Das Haus zum Walfisch ist ein spätgotisches Bürgerhaus in der Altstadt von Freiburg im Breisgau. Die Frontseite des Hauses befindet sich an der Franziskanerstraße, die Rückseite an der Gauchstraße mit dem gegenüberliegenden Platz namens Kartoffelmarkt. Zu den bekannteren Bewohnern des Hauses gehörten die Humanisten Erasmus von Rotterdam und Otmar Nachtgall sowie die Kaiser Ferdinand I. und Ferdinand II. Die Theorie, dass das Haus als Alterssitz des Kaisers Maximilian I. erbaut wurde, konnte zwar nicht eindeutig widerlegt werden, gilt heute jedoch als unwahrscheinlich. | ||||
Die Wallfahrtskirche Birnau ist eine Maria geweihte Rokokokirche am Ufer des Bodensees in der Nähe von Uhldingen-Mühlhofen. Sie wurde 1746–1749 von dem Vorarlberger Baumeister Peter Thumb für die Reichsabtei Salem errichtet. Die Kirche erhielt eine reiche barocke Ausstattung mit Fresken von Gottfried Bernhard Göz sowie Stukkaturen, Altären und Skulpturen von Joseph Anton Feuchtmayer. Die Birnau liegt an der Westroute der Oberschwäbischen Barockstraße. | ||||
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Religion[Quelltext bearbeiten] | ||||
Mit dem Stuttgarter Schuldbekenntnis benannte die nach dem Zweiten Weltkrieg neugebildete Evangelische Kirche in Deutschland erstmals eine Mitschuld evangelischer Christen an den Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Erklärung wurde von den EKD-Ratsmitgliedern Hans Christian Asmussen, Otto Dibelius und Martin Niemöller auf einer Ratstagung in Stuttgart gemeinsam verfasst und dort am 19. Oktober 1945 verlesen. | ||||
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Sport[Quelltext bearbeiten] | ||||
Der VfB Stuttgart ist ein Sportverein aus Stuttgart-Bad Cannstatt. Der VfB ist mit über 30.000 Mitgliedern der größte Sportverein Baden-Württembergs. Bekannt ist vor allem seine Fußball-Abteilung, deren erste Mannschaft insgesamt fünfmal Deutscher Meister wurde (zuletzt in der Spielsaison 2006/07). Neben den Fußballern des Vereins gewannen auch Sportler der Leichtathletikabteilung zahlreiche Titel und Medaillen. Zudem unterhält der Verein Abteilungen für Fußballschiedsrichter, Faustball, Hockey, Tischtennis und Handball. | ||||
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Technik und Verkehr[Quelltext bearbeiten] | ||||
Die Albtalbahn ist eine Eisenbahnstrecke von Karlsruhe über Ettlingen nach Bad Herrenalb mit einer Zweigstrecke nach Ittersbach, die ursprünglich bis Pforzheim weiterführte. Seit ihrer Umspurung von Meter- auf Normalspur und ihrer Verknüpfung mit dem Karlsruher Straßenbahnnetz bildet sie die Grundlage für das Karlsruher Stadtbahnnetz und war Vorbild für die Verknüpfung regionaler Eisenbahnstrecken mit städtischen Straßenbahnsystemen in anderen europäischen Städten. | ||||
Der Bahnhof Leutkirch ist der Bahnhof der baden-württembergischen Stadt Leutkirch im Allgäu. Er gehört der Bahnhofskategorie 5 der Deutschen Bahn an und besitzt zwei Bahnsteiggleise. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbunds (bodo). Der Bahnhof wurde am 1. September 1872 als Endbahnhof der Württembergischen Allgäubahn eröffnet. Am 14. August 1874, mit Eröffnung der Bahnstrecke von Leutkirch nach Isny, wurde er Durchgangsbahnhof. Vor der Eröffnung der Bahnstrecke nach Memmingen am 2. Oktober 1889 entstand das heutige denkmalgeschützte Empfangsgebäude; die Anlage wurde zum Keilbahnhof. Nachdem die Isnyer Strecke am 31. Dezember 2001 stillgelegt wurde, ist Leutkirch wieder reiner Durchgangsbahnhof. | ||||
Der Bahnhof Tuttlingen (auch oft Hauptbahnhof genannt) ist der wichtigste von insgesamt acht Bahnhaltepunkten der baden-württembergischen Kreisstadt Tuttlingen. Der Bahnhof wurde zwischen 1928 und 1933 an neuer Stelle erbaut und ersetzte den wesentlich kleineren Tuttlinger Bahnhof aus dem Jahre 1869. Der Bahnhof Tuttlingen ist ein Eisenbahnknoten am Kreuzungspunkt von Gäubahn und Donautalbahn. Neben RE- ist er auch ICE-Halt und eine der bedeutendsten Stationen im Ringzug-System. Dem Landkreis Tuttlingen dient er als die wichtigste Drehscheibe im Öffentlichen Nahverkehr. | ||||
Der Fernmeldeturm Mannheim ist ein von den Architekten Heinle, Wischer und Partner geplanter und von 1973 bis 1975 zwischen dem Luisenpark und dem linken Ufer des Neckars errichteter, 217,8 Meter hoher Fernmeldeturm. Er ist seit der Antennenaufstockung Anfang 2016 der höchste Fernmeldeturm Baden-Württembergs und gehört damit zu den höchsten Fernmeldetürmen Deutschlands. In der konstruktiven Entwicklung war der Mannheimer Fernmeldeturm der erste in Westdeutschland, dessen Tragwerk des Turmkorbs über ein spezielles Radialträgersystem gestützt wurde, womit man baulich einen neuen Weg beschritt. Der Turm gilt als ein modernes Wahrzeichen der Stadt Mannheim. | ||||
Der Bahnhof Freiburg (Breisgau) Hauptbahnhof ist der wichtigste Knotenpunkt des Bahnverkehrs in Südbaden. Hier treffen die Rheintalbahn (Mannheim–Basel), die Höllentalbahn(Freiburg–Donaueschingen) und die Breisacher Bahn (Freiburg–Breisach) aufeinander. Der Hauptbahnhof liegt am westlichen Rand der Freiburger Altstadt ungefähr einen Kilometer vom Freiburger Münster entfernt an der Bismarckallee 5–7. Das erste Hauptgebäude wurde im historistischen Rundbogenstil im Jahr 1845 errichtet; ein Provisorium nach der Zerstörung 1944/45 überdauerte 50 Jahre. | ||||
Die Gäubahn ist die im südlichen Baden-Württemberg verlaufende 172 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Stuttgart nach Singen am Hohentwiel. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen und die Badischen Staatseisenbahnen bauten die Strecke im Wesentlichen zwischen den Jahren 1866 und 1879. Jedoch stellte erst die Deutsche Reichsbahn mit dem Bau der Verbindungskurve zwischen Tuttlingen und Hattingen (Baden) 1934 die Strecke in ihrem heutigen Verlauf her. | ||||
Der 3er-Ringzug (kurz: Ringzug) ist ein seit 2003 bestehendes Schienen-Nahverkehrssystem dreier Landkreise im Süden Baden-Württembergs. Idee und Anspruch des Ringzugs ist es, ein S-Bahn-ähnliches Nahverkehrsangebot in einem ländlich strukturierten Raum zu schaffen. Der Ringzug kann auf stetig steigende Fahrgastzahlen verweisen und erhielt 2006 von Pro Bahn den „Fahrgastpreis 2006“. | ||||
Die Straßenbahn Ravensburg–Weingarten–Baienfurt – seltener auch Schmalspurbahn Ravensburg–Weingarten–Baienfurt – verband bis 1959 als meterspurige Überlandstraßenbahn die drei genannten Orte miteinander. Sie wurde 1888 von der privaten Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) eröffnet und verkehrte zunächst als dampfbetriebene Lokalbahn bis Weingarten. 1910 wurde sie elektrifiziert und 1911 bis nach Baienfurt verlängert (Lokalbahn Ravensburg–Weingarten–Baienfurt – LRWB). | ||||
Der Stuttgarter Fernsehturm ist ein 216,6 Meter hoher Fernseh- und Aussichtsturm in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Der 1956 eröffnete Turm wurde zum Wahrzeichen der Stadt und stellt baulich wie architektonisch den Beginn einer neuen Ära im Turmbau dar, da er als erster seiner Art aus Stahlbeton besteht, einen vom Schaft auskragenden Korb unterhalb der Antenne besitzt und in vertikaler Kragarmbauweise errichtet wurde. Er löste weltweit eine Welle von Turmbauten aus und wurde zum Symbol des Süddeutschen Rundfunks, der damals als Eigentümer dieses Bauwerk in Auftrag gab. Aufgrund seiner herausragenden baulichen Bedeutung erhielt er bereits 1959 einen Architekturpreis und 2009 den von der Bundesingenieurkammer verliehenen Titel Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland. Zudem ist er 1986 in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen worden. | ||||
Der TK-Elevator-Testturm in Rottweil ist ein 246 Meter hoher Aufzugstestturm für Express- und Hochgeschwindigkeitsaufzüge. Der 2014 bis 2017 von Thyssenkrupp Elevator errichtete Turm bietet mit 232 Metern die höchste Besucherplattform Deutschlands und ist der weltweit zweithöchste Testturm für Aufzugsanlagen. Mit den Tiefgeschossen, die als Testumgebung für die Aufzugschächte mitverwendet werden, hat der Schaft eine Gesamtlänge von 275,5 Metern. Der Turm hat zahlreiche Architektur-, Ingenieurs- und Designpreise gewonnen und bietet einige Alleinstellungsmerkmale. So ist er das weltweit erste Bauwerk, das sich selbst durch ein Schwingungspendel im Inneren des Turmschafts in Schwingungen versetzen kann. So werden reale Windlasten simuliert. Der Schaft ist mit einer speziellen Glasfaser-Textilie entlang eines Wendelrohrs ummantelt, welche die eigentliche Außenform des Turms festlegt. Der Turm ist dadurch gleichzeitig das höchste textilverkleidete Gebäude der Welt. | ||||
Die Untere Kochertalbahn war eine normalspurige private Nebenbahn der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG), die als Stichbahn von Bad Friedrichshall-Jagstfeld nach Ohrnberg führte und dem Unterlauf des Kochers folgte. Mit einer Länge von 22,6 km war sie die längste Strecke der WEG. Sie wurde in zwei Etappen eröffnet: Am 15. September 1907 erreichte die Bahn Neuenstadt, am 1. August 1913 Ohrnberg. Ihr Betrieb wurde am 27. Dezember 1993 eingestellt. | ||||
Die Wiesentalbrücke in der Stadt Lörrach ist mit 1201 Metern die drittlängste Straßenbrücke Baden-Württembergs und gehört auch zu den längsten in Deutschland. Sie ist Teil der A 98 zwischen Luckepass und Homburger Wald und überquert von Nord nach Süd den Fluss Wiese, die Bundesstraße 317, den Landschaftspark Grütt sowie die Wiesentalbahn. Die vierspurige Autobahntrasse verläuft im Grundriss bogenförmig und steigt nach Süden zum Hang hin an. Da sich Lörrach in der höchsten deutschen Erdbebenzone befindet, wurde das Bauwerk erdbebensicher ausgebildet. | ||||
Die Wutachtalbahn ist eine der außergewöhnlichsten Eisenbahnstrecken Deutschlands. Sie verbindet die Orte Waldshut und Immendingen und führt durch den südlichen Schwarzwald. Wegen ihres kurvenreichen Verlaufes und speziell wegen des Kreiskehrtunnels in der Stockhalde heißt sie auch Sauschwänzlebahn oder Kanonenbahn, da ihr Bau militärstrategische Gründe hatte. | ||||
Zeppelin NT (Zeppelin neuer Technologie) ist eine Luftschiff-Baureihe, die seit den 1990er Jahren in Friedrichshafen gefertigt wird. Die Luftschiffe des NT-Typs sind die größten aktiven Luftschiffe und die einzigen mit einem inneren Gerüst, sogenannte halbstarre Luftschiffe. Sie werden von der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co. KG (ZLT) gebaut. Von den drei bis 2005 gebauten und von Zeppelin selbst betriebenen Schiffen des Typs NT 07 wurde mittlerweile eines an einen japanischen Betreiber verkauft. | ||||
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Wissenschaft[Quelltext bearbeiten] | ||||
Der Forschungsreaktor Haigerloch war eine deutsche Kernreaktor-Versuchsanlage, die während der Endphase des Zweiten Weltkriegs in einem Felsenkeller im hohenzollerischen Haigerloch gebaut wurde. In diesem letzten Großversuch des Uranprojekts wurde eine nukleare Kettenreaktion durch Neutronenbeschuss von Uran in schwerem Wasser herbeigeführt und beobachtet. Die Anlage wurde im 1945 von der US-amerikanischen Spezialeinheit ALSOS gefunden und demontiert. Heute befindet sich am ehemaligen Standort des Reaktors das Atomkeller-Museum. | ||||
Martin Heidegger (1889–1976) war ein deutscher Philosoph in der Tradition v.a. Edmund Husserls. Hauptsächliche Bemühung Heideggers war die Kritik der abendländischen Philosophiegeschichte und die Entwicklung einer neuen Auffassung des Menschen und der Welt. Eine breite Rezeption machte Heidegger zu einem der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Gleichwohl ist sein Werk inhaltlich umstritten. Insbesondere sein nationalsozialistisches Engagement ist bis heute Gegenstand kontroverser Debatten. | ||||
Willi Hennig (1913–1976) war ein deutscher Biologe und gilt als Begründer der phylogenetischen Systematik, die heute auch unter dem Namen Kladistik bekannt ist. Mit seinen Arbeiten zur Evolution und Systematik revolutionierte er die Sichtweise auf die natürliche Ordnung der Lebewesen. Daneben war er vor allem Spezialist für Zweiflügler. | ||||
Karl Jaspers (1883–1969) war ein deutscher Psychiater. Er lebte und wirkte von 1906 bis 1948 in Heidelberg und wurde als Philosoph weit über Deutschland hinaus bekannt. Jaspers gilt als herausragender Vertreter der Existenzphilosophie, die er vom Existentialismus Jean Paul Sartres strikt unterschied. Er war zunächst Lehrer und anschließend lebenslanger Freund von Hannah Arendt, mit der ihn auch ein jahrzehntelanger Briefwechsel verband. | ||||
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