Impfstoffe: Biontech, Moderna, Curevac, Novavax, Astrazeneca, Johnson & Johnson

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Impfstoffe gegen Corona: Biontech, Moderna, Astrazeneca & Co. im Check

Seit Beginn des Covid-Zeitalters setzen Politik und Pharmakonzerne auf Impfstoffe und Vielfachimpfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in allen Varianten. Biontech, Moderna, Astrazeneca, Johnson und Johnson und Novavax sind im Einsatz, Curevac scheiterte mit seinem ersten Corona-Impfstoff. Wir liefern Hintergrundinfos zu Herstellern, Aktienkursen, Impfungen und Problemen.



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Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer: Comirnaty

Biontech lieferte am schnellsten: Das Mainzer Unternehmen und der Pharmakonzern Pfizer teilten im November 2020 mit, ihr Impfstoff biete einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19. Schwere Nebenwirkungen seien nicht registriert worden. Die Zulassung erfolgte prompt. Anfang April 2021 senkte das Unternehmen die Wirksamkeit auf 91,3 Prozent.

  • Der Impfstoff BNT162b2 (Markenname: Comirnaty) war von Biontech im Projekt „Lightspeed“ (Lichtgeschwindigkeit) seit Mitte Januar 2020 entwickelt worden. Die für eine Zulassung entscheidende Phase-3-Studie begann ab Ende Juli 2020 in verschiedenen Ländern.
  • Zudem wurde geprüft, in welchem Maß die Impfung nicht nur vor SARS-CoV-2 schützt, sondern auch vor schweren Verläufen der Krankheit CoVid-19. Insgesamt sollen sowohl die Schutzwirkung als auch etwaige Nebenwirkungen über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtet werden.
  • Wer bekam den Impfstoff zuerst? Vor allem Israel unterstützte Biontech im Gegenzug für genügend Impfstoff mit Daten. Israel zahlte dem Tagesschau-Bericht nach aber auch 23 Euro pro Dosis gegenüber 12 Euro seitens der EU. Zudem bestehen gute Kontakte zum Pfizer-CEO Albert Bourla.
  • Ein Impfschutz wird nach Angaben der Hersteller eine Woche nach der zweiten Injektion erreicht. Dass dem nicht so ist, hat die Zeit gezeigt.
  • Für den Corona-Impfstoff galt ein beschleunigter Zulassungsprozess. Bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA konnten Arzneimittelhersteller schon vor dem kompletten Zulassungsantrag einzelne Teile zu Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit eines Präparats einreichen.
  • Das Biontech-Präparat ist ein RNA-Impfstoff. Es enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt - in diesem Fall das Oberflächenprotein, mit dessen Hilfe das Virus in Zellen eindringt.
  • Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.
  • Biontech und Pfizer rechnete damit, 2020 weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoff-Dosen verkaufen zu können, im Jahr 2021 kalkulieren sie mit bis zu 1,3 Milliarden Dosen.
  • Das Pharma-Duo hat am 21. November 2020 bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für ihren Impfstoff beantragt. Die Kriterien für eine Notfallzulassung der FDA sind nicht sehr anspruchsvoll. Grob gesagt muss dafür nachgewiesen werden, dass ein Medikament oder eine Impfung mehr hilft als schadet - das gilt aber nicht nur für Biontech/Pfizer.
  • 11. Dezember 2020: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Daraufhin haben die Vereinigten Staaten sofort mit Impfungen gegen das Coronavirus begonnen.
  • Biontech-Pfizer beantragten am 30. November 2020 auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassung für ihren Corona-Impfstoff in der EU.
  • 21. Dezember 2020: Die EMA empfiehlt die bedingte Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer in der EU. Die EU-Kommission erteilte dem Impfstoff umgehend die Marktzulassung.
  • 26. Dezember 2020: Einen Tag vor dem bundesweiten Start der Corona-Impfungen sind in Halberstadt in Sachsen-Anhalt die ersten Senioren immunisiert worden. Im Seniorenzentrum Krüger bekam die 101 Jahre alte Edith Kwoizalla die erste Impfung.
  • 01. Januar 2021: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer in mehreren Ländern ebenfalls grünes Licht für den Einsatz gegeben. Am Silvestertag erhielt das Präparat eine Notfallzulassung.
  • "Dies ist ein Sieg für die Innovation, Wissenschaft und weltweite Zusammenarbeit", sagte Biontech-Mitbegründer Ugur Sahin, der seit Dezember 2020 zu den 500 reichsten Menschen der Welt gehört.
  • Sahin hatte sich zunächst bei seiner eigenen Impfung auf die offizielle Reihenfolge berufen, hat sich dann aber am 18. März 2021 wie seine Gründer-Partnerin Özlem Türeci und das gesamte Team mit Comirnaty impfen lassen.
  • 21. Februar 2021: Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer verhindert laut Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums nach der zweiten Impfung zu rund 99 Prozent schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle. Demnach wurde eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent verhindert, zu 98 Prozent das Auftreten von Symptomen und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod. Gemessen wurde der Grad der Wirksamkeit des Impfstoffs 14 Tage nach der zweiten Impfung.
  • Israels Corona-Beauftragter Nachman Asch sagte allerdings auch, die Daten seien mit Vorsicht zu genießen: "Wir wissen noch nicht genug über Infektionen, das ist der große Unbekannte." Es sei klar, dass die Impfung schwere Krankheitsverläufe verhindere. "Ich weiß aber nicht, inwieweit sie verhindert, dass Geimpfte das Virus in sich tragen und weitergeben."
  • Die Impfkampagne in Israel ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr weit fortgeschritten. Das Land mit seinen 9,3 Millionen Einwohnern galt als Impf-Vorreiter.
  • 31. März 2021: Nach Angaben von Biontech/Pfizer schützt ihr Vakzin auch 12- bis 15-jährige Teenager vor einer Covid-19-Erkrankung. Biontech und Pfizer planen nach eigener Aussage, die Daten bei der EU-Zulassungsbehörde EMA und dem US-Pendant FDA einzureichen. Bislang gibt es in der EU nur eine bedingte Zulassung für Menschen ab 16 Jahren.
  • 01. April 2021: Neue Daten bestätigen nach Herstellerangaben zwar die Wirkung des Impfstoffs, doch die Schutzwirkung musste gesenkt werden. Demnach liegt die Wirksamkeit im Untersuchungszeitraum von sieben Tagen bis sechs Monaten nach der zweiten Impfdosis jetzt nur noch bei 91,3 Prozent - ursprünglich wurden 95 Prozent behauptet. Dabei geht es um das Verhindern von Corona-Erkrankungen.
  • 26. April 2021: Eine vorläufige Studie hat offenbar "Dutzende von Fällen" von Myokarditis bei Geimpften gezeigt, die mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft wurden. Nun untersucht das israelische Gesundheitsministerium diese Fälle. Hauptsächlich seien diese Fälle nach der zweiten Dosis aufgetreten, sagte der Koordinator für Pandemiebekämpfung, Nachman Ash.
  • 10. Mai 2021: Biontech verdreifacht Quartalsgewinn auf über eine Milliarde Euro.
  • 11. Mai 2021: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff des Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen.
  • 28. Juni 2021: Die von Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna könnten laut einer neuen Studie von Wissenschaftlern der Washington University in St. Louis jahrelang vor Corona schützen. Die Ergebnisse stützen die vorhandenen Hinweise darauf, dass die meisten Menschen, die mit den mRNA-Impfstoffen immunisiert wurden, keine Auffrischung benötigen, solange sich das Virus und seine Varianten nicht wesentlich verändern.
  • 09. Juli 2021: Erste Daten aus einer Studie von Biontech und Pfizer sollen zeigen, dass eine dritte Booster-Impfung sechs Monate nach der zweiten Impfung einen durchschlagenden Effekt erzielen soll. Die Zahl der neutralisierenden Titer sei fünf- bis zehnmal höher als nach der zweiten Impfung. Das berichtet der US-Sender ABC News.
  • Angeblich hat der Pharma-Gigant beobachtet, dass die Wirksamkeit gegen Infektionen über die Zeit abnehme. Zudem gebe es immer wieder neue Varianten des Virus. Dies seien Faktoren, weswegen man davon ausgehe, dass "eine Booster-Dosis wahrscheinlich notwendig ist, um den höchsten Schutz beizubehalten", teilte Pfizer mit.
  • Dass man Angaben von Pfizer nicht komplett blind vertrauen sollte, zeigt ein Rückblick auf Tests der Firma 2013 an Kindern in Nigeria, als durch Pfizers nicht zugelassenes Antibiotikum mindestens 11 Kinder starben oder irreparable Schäden erlitten.
  • 12. Juli 2021: Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sollen als mögliche Nebenwirkungen der Impfstoffe Biontech und Moderna in die entsprechenden Produktinformationen aufgenommen werden. Das teilte der europäische Pharmakovigilanzausschuss PRAC mit. Der PRAC ist ein Ausschuss innerhalb der Europäischen Arzneimittelbehörde, der die Sicherheit von Arzneimitteln bewertet und überwacht.
  • Die WHO hatte zuletzt mitgeteilt, einen "wahrscheinlichen Zusammenhang" zwischen Corona-Impfungen mit einem mRNA-Vakzin und Herzmuskelentzündungen zu sehen, die aber "sehr selten" seien.
  • 28. Juli 2021: Eine Studie aus Israel zeigt, dass der Impfstoff BNT162b2 moderat- bis hochwirksam die weitere Übertragung und Ansteckung durch geimpfte Personen reduziert. Das Vakzin bewirke einerseits, dass geimpfte Menschen seltener infiziert werden und reduziere die Viruslast bei einer Infektion und damit die Möglichkeit, weitere Viren zu übertragen.
  • 10. August 2021: 500 Milliarden Dollar? Kommt "Impf-Abo", sprengt Biontechs Börsenwert alle Dimensionen
  • Prognose von Pfizer-Chef: Impfstoffresistente Mutation ist „wahrscheinlich“
  • 20. September 2021: Nach Angaben von Biontech/Pfizer hat sich deren Impfstoff bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren als gut verträglich erwiesen.
  • 04. Oktober 2021: Die EMA empfiehlt Immungeschwächten eine dritte Impfung mit Biontech. Diese solle frühestens vier Wochen nach der zweiten verabreicht werden. Infrage kommen die Booster-Shots auch für Menschen mit einem normal funktionierenden Immunsystem ab 18 Jahren mit einem Abstand von mindestens sechs Monaten zur zweiten Dosis, wie die EMA mitteilte.
  • 18. Oktober 2021: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft nun auch die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Biontech und Pfizer für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Das teilte die EMA mit.
  • 21. Oktober 2021: Der Pharmakonzern Novartis und das Biotechunternehmen Biontech haben eine neue Produktionsvereinbarung geschlossen. Wie Novartis mitteilte, werde man die Abfüllung und Fertigstellung des mRNA-basierten Corona-Impfstoffs von Pfizer-Biontech ausweiten.
  • 02. November 2021: Pfizer profitiert weiter kräftig von dem mit Partner Biontech entwickelten Covid-19-Impfstoff. Aber auch außerhalb des Geschäfts mit Comirnaty hat Pfizer im vergangenen Quartal zugelegt. Das Management um Konzernchef Albert Bourla hob seine Jahresziele erneut an. So soll sich der Umsatz 2021 nun im Vergleich zum Vorjahr auf 81 bis 82 Milliarden Dollar (bis zu 70,8 Mrd Euro) nahezu verdoppeln, wie das Unternehmen mitteilte.
  • Dabei rechnet Pfizer mit einem größeren Beitrag des Corona-Vakzins als bisher, da inzwischen weitere Liefervereinbarungen mit Abnehmerländern getroffen worden seien. Comirnaty dürfte demnach rund 36 Milliarden Dollar beisteuern statt der zuvor prognostizierten rund 33,5 Milliarden Dollar.
  • 05. November 2021: Nach Schlamperei-Vorwürfen einer Whistleblowerin bricht die Biontech-Aktie vorübergehend um fast 20 Prozent ein.
  • 25. November 2021: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren gegeben. Es wird der erste Corona-Impfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen wird. Offiziell muss die EU-Kommission nun noch zustimmen - das ist nur nochFormsache.
  • 29. November 2021: Biontech arbeitet neben laufenden Labortests zur Untersuchung von Omikron auch an der Entwicklung eines angepassten Impfstoffs - vorbeugend für den Fall, dass der notwendig werden könnte.
  • 01. Dezember 2021: Omikron-Variante wird zum 45-Milliarden-Euro-Booster für Impfstoffhersteller
  • 08. Dezember 2021: Biontech & Pfizer haben in einer offiziellen Mitteilung vorläufige Ergebnisse einer Laborstudie veröffentlicht, die zeigen sollen, dass drei Impfdosen ihres Impfstoffs die Omikron-Variante (B.1.1.529) neutralisieren. Nur zwei Impfdosen führten demnach zu signifikant geringerer Neutralisation. Eine dritte Dosis des Vakzins erhöhe demnach die neutralisierenden Antikörper um das 25-fache.
  • Top-Virologin Sandra Ciesek behauptet: Impf-Antikörper nach zwei Dosen wirken bei Omikron nicht
  • Biontech-Gründer Sahin hat sich angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante für eine frühere dritte Impfung ausgesprochen. „Mit Blick auf Omikron sind zwei Dosen noch keine abgeschlossene Impfung mit ausreichendem Schutz. Wenn sich Omikron, wie es aussieht, weiter ausbreitet, wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten“, sagte Sahin dem „Spiegel“.
  • 13. Dezember 2021: Pfizer will für 6,7 Milliarden Dollar das Biotechunternehmen Arena Pharmaceuticals kaufen. Für den Konzern ist es die zweite Milliardenübernahme innerhalb kurzer Zeit: Erst im November hatte Pfizer sich den Krebsspezialisten Trillium Therapeutics für 2,26 Milliarden Dollar gekauft. Arena hat eine Reihe von Produkten in der klinischen Entwicklung in den Bereichen Gastroenterologie, Dermatologie sowie Herz-Kreislauferkrankungen.
  • 22. Dezember 2021: Das Corona-Medikament Paxlovid des US-Pharmariesen Pfizer ist in den USA zugelassen worden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte eine Notfallzulassung für das antivirale Medikament in Pillenform. Die Behörde sprach von einem "großen Schritt im Kampf gegen diese weltweite Pandemie". Die Pille wurde für Risiko-Patienten ab zwölf Jahren zugelassen.
  • "Die heutige Zulassung führt die erste Behandlung für Covid-19 in Form einer Pille ein, die oral eingenommen wird", erklärte FDA-Vertreterin Patrizia Cavazzoni. Patienten mit einem hohen Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes hätten fortan besseren Zugang zu einer Behandlung mit einem antiviralen Medikament.
  • Paxlovid senkt laut Angaben von Pfizer bei Risikopatienten die Gefahr einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes um knapp 90 Prozent. Das Medikament verringert angeblich die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung der durch das Virus ausgelösten Krankheit Covid-19. Kombiniert wird der Wirkstoff mit dem Medikament Ritonavir, das bereits zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt wird.
  • 11. Januar 2022: Biontech & Pfizer wollen bis März 2022 - unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung - einen an Omikron angepassten Impfstoff bereitstellen.
  • 25. Januar 2022: Biontech und Pfizer haben ihre erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs begonnen.
  • 24. Februar 2022: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben für die Booster-Impfung von Kindern ab 12 Jahren mit dem Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech.
  • 30. März 2022: Biontech hat 2021 einen Nettogewinn von rund 10,3 Milliarden Euro erwirtschaftet.
  • 25. April 2022: Laut einer Studie verpufft der Schutz bei Omikron nach Biontech-Booster bereits nach drei Monaten
  • 12. Mai 2022: Biontech mutiert zur Milliarden-Maschine: Was der Konzern mit dem Geld jetzt vorhat
  • 25. Juni 2022: Zwei Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech, die auf eine Omikron-Sublinie zugeschnitten sind, haben laut den Herstellern in einer klinischen Studie offenbar gute Ergebnisse erzielt. Dabei ging es um die Verwendung der Vakzine als Booster, wie die Unternehmen mitteilten. Eine Biontech-Sprecherin sagte, noch seien keine Daten veröffentlicht, wie die angepassten Impfstoffe gegen die aktuell vorkommenden Sublinien wie BA.4 und BA.5 im Vergleich zum bestehenden Vakzin abschneiden.
  • 28. Juni 2022: Biontech-Chef Ugur Sahin schlägt eine Beschleunigung bei der Zulassung seiner Impfstoffe vor, will klinische Studien einfach weglassen. Top-Virologe Kekulé hingegen findet: Sicherheit geht vor Schnelligkeit.
  • 27. Juli 2022: Biontech / Pfizer haben eine Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit eines neuen Impfstoffkandidaten gestartet. Das mögliche Vakzin basiert auf derselben mRNA-Technologie wie der bisherige Impfstoff und wird nun in einer klinischen Phase-2-Studie an rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den USA untersucht, wie die Unternehmen mitteilten.
  • 24. August 2022: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft einen auf die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Dies erfolge im Rahmen eines Rolling-Review-Verfahrens, Ergebnisse werden also bereits bewertet, wenn noch keine vollständigen Studiendaten vorliegen und noch keine Zulassung des Vakzins beantragt wurde.
  • 25. August 2022: Biontech will seinen an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff innerhalb weniger Tage nach der in Kürze erwarteten Zulassung durch die EMA ausliefern. "Wir können sehr zeitnah ausliefern, hoffentlich ab Anfang September", sagte Unternehmenschef Ugur Sahin dem "Spiegel". Die EMA will am 1. September über die Anträge von Biontech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna auf Zulassung ihrer auf den Subtyp BA.1 angepassten Impfstoff entscheiden.
  • 02. September 2022: Die Europäische Kommission hat zwei an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe zugelassen. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Experten der Behörde hatten grünes Licht für Anträge von Biontech/Pfizer und dem US-Unternehmen Moderna gegeben. Bei den Impfstoffen geht es um bivalente mRNA-Präparate, die vor dem ursprünglichen Sars-CoV-2 und vor der Omikron-Sublinie BA.1 schützen. BA.1 spielt hierzulande zwar keine Rolle.
  • 06. September 2022: Die auf die rechtliche Aufarbeitung von Impfschäden und deren Folgen spezialisierte Kanzlei Rogert & Ulbrich aus Düsseldorf teilt mit, dass die BioNTech Manufacturing GmbH (weiter BioNTech) außergerichtlich in den streitgegenständlichen Fällen keine Einigungsbereitschaft gezeigt hat und daher nunmehr Klagen in sechsstelliger Höhe in mehreren Angelegenheiten eingereicht worden seien.
  • 08. September 2022: Biontech baut seinen Personalstand am Firmensitz in Mainz in den nächsten Jahren auf rund 5000 aus. Aktuell arbeiten nahezu 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort des Corona-Impfstoffherstellers in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt, 2019 waren es erst 600 Beschäftigte.
  • 07. Oktober 2022: Nach dem Erfolg mit seinem Corona-Impfstoff baut Biontech seine internationale Präsenz mit der Errichtung eines Forschungszentrums und einer Produktionsstätte in Australien weiter aus. Einer der Schwerpunkte soll die Suche nach Krebstherapien sein.
  • 04. November 2022: Eine Auffrischungsimpfung mit dem an die aktuell vorherrschenden Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist nach Unternehmensangaben gegen diese deutlich wirksamer als das ursprüngliche Vakzin.
  • 11. November 2022: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Zulassung des an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer auch für Kinder ab fünf Jahren empfohlen. Der für die Subvarianten BA.4 und BA.5 angepasste Impfstoff war bereits als Auffrischung für Menschen ab 12 Jahren zugelassen worden.
  • 14. November 2022: Biontech hat eine Produktionsstätte in Singapur gekauft und will damit die Herstellung von Vakzinen und Medikamenten auf Basis seiner mRNA-Technologie im asiatisch-pazifischen Raum ausbauen. Die Anlage werde voraussichtlich Ende 2023 voll betriebsbereit sein, teilte das Unternehmen mit. Über die Höhe des Kaufpreises für das von Novartis Singapore Pharmaceutical Manufacturing erworbene Werk wurde keine Angabe gemacht.
  • 23. Dezember 2022: Biontech hat eine Studie für einen Malaria-Impfstoff begonnen. Dabei sollen Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten mit der Bezeichnung BNT165b1 untersucht werden, wie das Unternehmen mitteilte.
  • 03. Januar 2023: Deutschland hat sich verpflichtet, etwa 375 Millionen Dosen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer abzunehmen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Demnach war die Bundesrepublik mit Stand 30. November 2022 vertraglich dazu verpflichtet, rund 283 Millionen Dosen abzunehmen. Zudem besteht der Antwort zufolge für weitere 92,4 Millionen Dosen eine Abnahmeverpflichtung. Über den Preis pro Dosis machte die Regierung keine Angaben. Dieser unterliege der vertraglichen Vertraulichkeit und dürfe nicht öffentlich bekannt gegeben werden.
  • 10. Januar 2023: Biontech will ein auf künstliche Intelligenz spezialisiertes britisches Start-up übernehmen. Mit einer geplanten Vorabzahlung von rund 362 Millionen Pfund (410 Millionen Euro) in bar und Biontech-Aktien wäre die Übernahme von InstaDeep die größte in der bisherigen Firmengeschichte, wie das Unternehmen mitteilte.
  • 11. Januar 2023: Der Patentstreit zwischen Curevac und Biontech geht in die nächste Runde. Auf Patentverletzungsvorwürfe seines Tübinger Konkurrenten hat Biontech mit einer Klage vor dem Bundespatentgericht reagiert, wie das Gericht mitteilte. Dabei geht es um ein europäisches Patent aus dem Jahr 2010 zur mRNA-Technologie, die bei der Herstellung des Impfstoffs Comirnaty von Biontech/Pfizer verwendet wurde. Biontech fordert, das Patent für nichtig zu erklären, weil der zugrundeliegende Gedanke nicht neu sei. Laut Gericht weist Curevac dies zurück.
  • 08. Februar 2023: Das Saubermann-Image bröckelt. Gründer Ugur Sahin unter Druck: Wie sich die Patentklagen gegen den Impfstoffstar Biontech auswirken.
  • Aktienkurse: Geldregen für Pfizer und Biontech
  • Das Unternehmen hat übrigens die Adresse: an der Goldgrube 12, D-55131 Mainz
  • 18. September 2023: Der Biontech-Impfstoff, der an die aktuelle Omikron-Variante angepasst wurde, ist in den Arztpraxen erhältlich. Zur Gruppe der Personen, für die eine Auffrischimpfung empfohlen wird, gehören Personen über 60 Jahre sowie Personen mit Risikofaktoren oder Begleiterkrankungen.
Prof. Dr. med. Ugur Sahin ist Wissenschaftler und verfügt über mehr als 60 unabhängige Patente in zahlreichen Bereichen wie Life Science und Biotechnologie, Interview 02.05.2018 *** Prof Dr med Ugur Sahin is a scientist and has more than 60 independent patents in numerous fields such as Life Science and Biotechnology Interview 02 05 2018
Hat den Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus mitentwickelt: Ugur Sahin imago images / Sämmer


Der Corona-Impfstoff von Moderna: Spikevax

Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hatte am 16. November 2020 ein weiterer für Europa relevanter Hersteller maßgebliche Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt. Seit Anfang Januar 2021 ist das Mode RNA -Vakzin zugelassen.

  • Der RNA-Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, behauptete Moderna in einer Zwischenanalyse.
  • Vorteil des Moderna-Impfstoffs gegenüber Biontech: Er soll vergleichsweise lange bei normaler Kühlschranktemperatur lagerbar sein. Der Hersteller behauptet, dass das Mittel mRNA-1273 30 Tage lang bei Temperaturen von 2 bis 8 Grad stabil bleibt.
  • Moderna teilte weiterhin mit, dass ihr Präparat bei minus 20 Grad Celsius bis zu sechs Monate gelagert werden kann. Selbst bei Raumtemperatur bleibe der Impfstoff bis zu 12 Stunden stabil, hieß es.
  • Die EU-Kommission verhandelte mit dem US-Konzern über die Lieferung von bis zu 160 Millionen Impfdosen. Der Pharmakonzern will für eine Dosis seines Impfstoffes von Regierungen zwischen 25 und 37 Dollar verlangen.
  • Moderna hatte wie Biontech am 30. November 2020 die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA beantragt.
  • 06. Januar 2021: Als zweiter Corona-Impfstoff ist auch das Mittel des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union zugelassen. Dies entschied die EU-Kommission auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA. Der Impfstoff von Moderna war zuvor bereits in den USA und Kanada zugelassen.
  • Biontech- und Moderna-Impfstoff: Die kompletten Zutatenlisten - und die Nebenwirkungen
  • Januar 2021: Wegen allergischen Reaktionen bei der Impfung mit Moderna: Kalifornien zieht 330.000 Corona-Impfdosen aus dem Verkehr
  • 29. April 2021: Moderna erhöht seine Impfstoff-Produktion deutlich und will allein 2021 bis zu einer Milliarde Dosen ausliefern. 2022 sollen es bis zu drei Milliarden Impfdosen sein, wie das Unternehmen mitteilte. Moderna verwies zudem auf Studienergebnisse, wonach der Impfstoff länger im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad haltbar sei als bisher angenommen, nämlich drei Monate statt einem. Das würde die Handhabe des ansonsten bei minus 20 Grad gelagerten Vakzins erleichtern.
  • Moderna geht davon aus, dass sowohl für Auffrischungen von bereits Geimpften als auch für die Impfung von Kindern und Jugendlichen in den nächsten Jahren große Mengen Corona-Impfstoff benötigt werden. Der mRNA-Impfstoff könne auch an Varianten schnell angepasst werden, hieß es.
  • 07. Juni 2021: Moderna hat bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren beantragt. Bisher darf in der EU nur das Vakzin von Biontech so jungen Menschen verabreicht werden. Moderna hat eine EU-Zulassung ab 18 Jahren.
  • Grundlage des Antrags ist laut Hersteller eine Phase-2/3-Studie mit dem mRNA-1273 genannten Impfstoff bei 2500 Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren in den USA. Die Wirksamkeit habe dabei bei 100 Prozent gelegen. Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil seien wie bei der Phase-3 Studie von Erwachsenen, hieß es weiter. Das Präparat werde "im Allgemeinen gut vertragen".
  • 26. Juni 2021: Für die Corona-Impfungen sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums im dritten Quartal deutlich mehr Dosen des Herstellers Moderna zu erwarten als ursprünglich angekündigt. Im Juli sollen pro Woche statt der vorgesehenen 733.000 nun jeweils 1,33 Millionen Dosen kommen. Im August werden dann 2,57 Millionen Dosen pro Woche erwartet, im September 2,95 Millionen pro Woche.
  • 26. Oktober 2021: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat eine Corona-Auffrischungsimpfung mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna ermöglicht. Eine Booster-Impfung mit Spikevax könnte Menschen über 18 Jahren sechs bis acht Monate nach der zweiten Dosis gegeben werden, teilte die Behörde mit. Bei Erwachsenen, bei denen der Schutz abgenommen hatte, waren die Werte der Antikörper den Experten zufolge durch den Booster gestiegen.
  • Die Experten der EMA hatten Daten aus Studien des Herstellers geprüft. Eine Auffrischungsimpfung oder ein Booster enthält nach Empfehlung der EMA nur die Hälfte einer gewöhnlichen Impfdosis. Das Risiko möglicher Nebenwirkungen entspreche dem bei der zweiten Dosis des Moderna-Präparates.
  • 09. November 2021: Moderna hat eigenen Angaben zufolge bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA die Zulassung seines Corona-Impfstoffs auch für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren beantragt.
  • 10. November 2021: Kinder ab 12 sowie Jugendliche und Erwachsene unter 30 sollen laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) künftig nur noch mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer und nicht mit dem von Moderna geimpft werden. Aktuelle Meldeanalysen zeigten, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen in dieser Altersgruppe nach der Moderna-Impfung (Spikevax) häufiger beobachtet würden als nach der Biontech-Impfung (Comirnaty).
  • 28. November 2021: Moderna plant einen Omikron-Impfstoff. Es werde noch einige Wochen dauern, bis man gesicherte Erkenntnisse darüber habe, wie sehr sich die neue Corona-Variante der Wirkung der aktuellen Impfstoffe entziehe und ob ein neues Vakzin produziert werden müsse, sagte Pharma-Boss Paul Burton. Sollte dies der Fall sein, rechne er damit, dass dieser Anfang 2022 in großem Maßstab hergestellt werden könnte.
  • 10. Januar 2022: Moderna arbeitet an einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff und erwartet, diesen schon bald in die klinische Entwicklung bringen zu können. Den spezifischen Omikron-Impfstoff kündigte Moderna-Chef Stéphane Bancel in einem Interview mit dem US-Sender CNBC an.
  • 24. Februar 2022: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben für die Grund-Impfung von Kindern von sechs bis elf Jahren mit dem Corona-Impfstoff Moderna.
  • Deutscher Moderna-Chef sagt am 06. März 2022: „Unsere Vision ist die Kombi-Impfung gegen Covid, Grippe und RSV“
  • 04. Mai 2022: Bei Moderna floriert dank ihres Corona-Impfstoffs weiter das Geschäft. Im ersten Quartal 2022 stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um rund 220 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar (5,8 Mrd Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Unterm Strich verdiente Moderna 3,7 Milliarden Dollar - mehr als dreimal so viel wie vor einem Jahr.
  • Die Absatzprognose für seinen Corona-Impfstoff hielt der Pharmahersteller unverändert. Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet Moderna bei seinem Impfstoff auf Basis bereits getroffener Verkaufsvereinbarungen mit Erlösen von rund 21 Milliarden Dollar. Der Quartalsbericht übertraf die Erwartungen der Experten deutlich. Moderna-Aktien stiegen vorbörslich zunächst um über sieben Prozent.
  • 17. Juni 2022: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für den auf die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna eingeleitet. Der Impfstoff soll angeblich besser vor einer Infektion mit dem Virus und seiner Omikron-Variante schützen, wie die EMA mitteilte.
  • 17. Juli 2022: Seit Anfang Dezember 2021 sind mehrere Millionen Corona-Impfdosen verfallen. Es handele sich um Impfdosen des Herstellers Moderna, wie das Gesundheitsministerium auf die Anfrage eines Bundestagsabgeordneten mitteilte.
  • Wie sich der Aktienkurs von Moderna entwickelt
Kurz nach dem Mainzer Unternehmen Biontech und seinem Partner Pfizer verkündet auch US-Konkurrent Moderna einen Erfolg mit einem Corona-Impfstoff: Der Impfstoff mRNA-1273 soll eine 95-prozentige Wirksamkeit haben. (Themenbild, Symbolbild) 17.11.2020 *** Shortly after the Mainz-based company Biontech and its partner Pfizer, US competitor Moderna also announces a success with a corona vaccine The vaccine mRNA 1273 is said to have a 95 percent effectiveness Theme picture, symbol picture 17 11 2020 Foto:xC.xHardtx xFuturexImage
Der US-Konzern Moderna bekam als zweiter Hersteller eine EU-Zulassung imago images / Future Image

Corona-Impfstoff von Novavax: Nuvaxovid (NVX-CoV2373)

Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax ist seit 20. Dezember 2021 offiziell zugelassen. Es ist der fünfte Impfstoff für über 18-Jährige mit EU-Zulassung, der erste Proteinimpfstoff. Er basiert also auf einer anderen Technologie und einem länger erprobten Verfahren als die bisher verfügbaren Präparate.

  • Der Novavax-Impfstoff (Nuvaxovid) wird in zwei Dosen gespritzt, im Abstand von etwa drei Wochen. Er ist den Studien des Herstellers zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent wirksam. Wie stark er allerdings bei der sehr ansteckenden Omikron-Variante wirkt, ist unklar. Es habe bisher nur Fälle von milden Nebenwirkungen gegeben.
  • Das Präparat könnte für Impfskeptiker eine Alternative sein, da es auf einer anderen Technologie beruht. Nicht geimpfte Menschen, die Zweifel an den übrigen Impfstoffen haben, könnten dadurch möglicherweise umgestimmt werden.
  • Die EU-Arzneimittelbehörde EMA und die EU-Kommission hatten den Weg frei gemacht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Herstellers Novavax. Die zuständige EMA-Expertenkommission hatte nach einer außerordentlichen Sitzung die Empfehlung ausgesprochen. Die Experten hatten bereits im länger laufenden Prüfverfahren Studien zu Wirkung und Risiken bewertet.
  • Nach eingehender Bewertung sei der zuständige Ausschuss zu dem Ergebnis gekommen, dass "die EU-Kriterien zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität erfüllt werden", teilte die EMA mit.
  • Brüssel hatte bereits zuvor Verträge mit dem US-Hersteller geschlossen, um Impfdosen zu bekommen.
  • Das Novavax-Produkt namens Nuvaxovid (NVX-CoV2373) ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff noch ein Vektor-Impfstoff. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.
  • Das körpereigene Abwehrsystem reagiert auf die Eiweiß-"Schnipsel" und baut so einen Immunschutz gegen Covid-19-Erkrankungen auf.
  • Wie alle Totimpfstoffe soll Nuvaxovid das Immunsystem auf eine mögliche Infektion vorbereiten.
  • 19. November 2021: Novavax gibt bekannt, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) mit der Prüfung eines Antrags auf bedingte Marktzulassung (CMA) für den Covid-19-Impfstoff begonnen hat. "Die heutige Ankündigung der EMA bringt Novavax einen weiteren Schritt näher an unser Ziel, einen breiten globalen Zugang zu unserem proteinbasierten Covid-19-Impfstoff in Europa zu gewährleisten", sagte Novavax-Präsident Stanley C. Erck.
  • 14. Dezember 2021: Novavax und Valneva: Neue Covid-Totimpfstoffe beeindrucken Börse noch vor Zulassung
  • 20. Dezember 2021: Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax ist in der EU zugelassen.
  • 14. Januar 2022: Impfungen mit Novavax sollen voraussichtlich Ende Februar in Deutschland starten können. Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen soll ab dem 21. Februar zur Verfügung stehen, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit Verweis auf Firmenangaben sagte.
  • Bei der Frage, wer den Impfstoff zuerst bekommt, widersprach die niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens am 01. Februar 2022 dem Virologen Timo Ulrichs: "Novavax kann man nicht zum Auffrischen nutzen". Deswegen könnten nur Ungeimpfte mit Novavax geimpft werden, sagte sie mit Verweis auf fehlende Studien. Da scheint es noch Klärungsbedarf zwischen Politik und Wissenschaft zu geben.
  • 03. Februar 2022: Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich für die Impfung mit dem Vakzin des Herstellers Novavax für Menschen ab 18 ausgesprochen. Zudem befürwortet sie eine zweite Auffrischimpfung für gesundheitlich besonders gefährdete und exponierte Gruppen. Für Schwangere und Stillende werde der Impfstoff jedoch nicht empfohlen.
  • Schützt Novavax vor Omikron? Virologe sagt, was wir zur Wirksamkeit wissen (Video vom 09. Februar 2022)
  • Omikron-Schutz und Nebenwirkungen: Der neue Novavax-Impfstoff im Check
  • Seit Ende Februar 2022 wird in Deutschland der Novavax-Impfstoff verimpft.
  • 06. März 2022: Die Novavax-Ernüchterung: Impfstoff galt als Hoffnungsträger, jetzt will ihn keiner
  • 14. April 2022: Zehntausende Impfdosen gegen das Corona-Virus mit dem Impfstoff Novavax, die in bayerischen Impfzentren gelagert werden, sind nur noch bis Ende Juli haltbar. Wie viele von insgesamt mehr als 180.000 Dosen letztendlich verworfen werden müssen, hänge "stark von der Nachfrage ab", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München. Der Impfstoff von Novavax ist seit seiner Einführung im März ein Ladenhüter.
  • Hier geht's zum Aktienkurs von Novavax
Spritze mit Novavax Vakzin, Impfstoff gegen Corona, NVX-CoV2373 *** Syringe with Novavax vaccine against Corona, NVX CoV2373 Copyright: imageBROKER SiegraxAsmoel iblasm07128901.jpg
Novavax setzt auf Totimpfstoff gegen Corona imago images / imagebroker

Impfstoff von Astrazeneca gestoppt: Vaxzevria - Todesfälle nach Impfung

Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca hatte ein weiteres Unternehmen Daten zu einem Corona-Impfstoff vorgelegt. Das Vakzin vermeide mit im Mittel 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, teilte das Unternehmen auf Basis von Daten aus der wichtigen Testphase III mit. Seit Mitte Februar 2021 wurde damit in Deutschland geimpft - bis Mitte März 2021.

  • Der gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelte Astrazeneca-Wirkstoff gehörte zu den vielversprechenden Kandidaten: So hatte die EU bereits vorab bis zu 300 Millionen Dosen davon bestellt. Insgesamt hatten verschiedene Länder bereits Milliarden Dosen bei Astrazeneca in Auftrag gegeben.
  • Pro Dosis soll der britisch-schwedische Impfstoff drei bis vier Pfund kosten und durch den einfacheren Lagerungsprozess auch deutlich kostengünstiger über längere Strecken transportiert werden können.
  • Der Astrazeneca-Impfstoff kann den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahrt werden.
  • Der Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt.
  • Das Mittel wirkt angeblich zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig. Anders als die Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie Moderna gehört das Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen.
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  • 3. Januar 2021: Gesundheitsminister Jens Spahn setzt auf eine schnelle Zulassung des Impfstoffs des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca. "Ideal wäre eine zügige europäische Zulassung", sagte er. Der Impfstoff, der in Großbritannien bereits zugelassen ist, wird von den europäischen Zulassungsbehörden geprüft.
  • 12. Januar 2021: Astrazeneca hat die Zulassung seines Impfstoffs bei der Europäischen Arzneimittelbehörde beantragt. Die Bewertung des Vakzins werde "in einem beschleunigten Zeitrahmen" erfolgen, teilte die EMA mit. Der Impfstoff könnte nach Einschätzung der EU-Kommission Ende Januar zugelassen werden.
  • 23. Januar 2021: Trotz verringerter Lieferzusage von Astrazeneca an die EU rechnet Gesundheitsminister Spahn für Deutschland "im Februar mit mindestens drei Millionen Impfdosen". Das sei "leider weniger, als erwartet war", sagte er.
  • 26. Januar 2021: Das Bundesgesundheitsministerium hat Medienberichte über eine angeblich schlechtere Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs bei über 65-Jährigen zurückgewiesen. Das "Handelsblatt" zum Beispiel hatte unter Berufung auf Koalitionskreise berichtet, dass der Impfstoff nur eine Wirksamkeit von acht Prozent und weniger bei älteren Menschen erreicht.
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  • 29. Januar 2021: Der Astrazeneca-Impfstoff darf nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU-Kommission erteilte eine Zulassung, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitteilte.
  • 11. Februar 2021: Der Pharmakonzern Astrazeneca macht deutlich mehr Gewinn. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf rund 26,6 Milliarden Dollar (21,9 Mrd Euro). Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von rund 3,2 Milliarden Dollar, ein Jahr zuvor waren es noch 1,3 Milliarden Dollar. Für 2021 stellte Konzernchef Pascal Soriot ein etwas höheres Umsatzwachstum als 2020 in Aussicht.
  • 13. Februar 2021: Mit einer neuen klinischen Studie wollen Forscher der Universität Oxford prüfen, ob der Corona-Astrazeneca-Impfstoff auch bei Kindern und Jugendlichen wirkt. Dafür soll das Mittel, das Konzern und Universität gemeinsam entwickelt haben, an 300 Freiwilligen zwischen 6 und 17 Jahren getestet werden.
  • 15. Februar 2021: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt den Impfstoff von Astrazeneca, die WHO erteilte eine Notfallzulassung. Die WHO-Notfallzulassung (EUL - Emergency Use Listing) ist die Voraussetzung, damit UN-Organisationen den Impfstoff einkaufen und verteilen können. Für Länder wie Großbritannien, die USA oder die Mitglieder der EU und viele weitere spielt die WHO-Notfallzulassung keine Rolle. Sie machen selbst Risikoanalysen und entscheiden über eine Zulassung.
  • 15. Februar 2021: Fieber und Übelkeit - Zahlreiche Klinik-Mitarbeiter fallen nach Astrazeneca-Impfung aus
  • 16. Februar 2021: Medizinisches Personal und Pflegekräfte sollten nach Ansicht des Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, nicht mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca geimpft werden. Der Impfstoff sei zwar genauso sicher wie die anderen. "Doch die geringere Wirksamkeit lässt sich nicht wegdiskutieren", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". "Daher halte ich es für geboten, Menschen mit hohem Infektionsrisiko, zu denen medizinisches Personal oder Pflegekräfte gehören, mit besser wirksamen Vakzinen zu impfen."
  • 16. Februar 2021: Nach Impfung in Hamburg - Viele Retter klagen über Nebenwirkungen und fallen aus
  • 17. Februar 2021: Länder melden bittere Zahlen: Wieso kaum jemand den Astrazeneca-Impfstoff will
  • 27. Februar 2021: Die Ständige Impfkommission in Deutschland (Stiko) will ihre Empfehlung zum Astrazeneca-Impfstoff überdenken. Es werde "sehr bald zu einer neuen, aktualisierten Empfehlung kommen", sagte der Chef der Kommission, Thomas Mertens. Das Vakzin trifft bei vielen Menschen auf Vorbehalte. "Das Ganze ist irgendwie schlecht gelaufen", räumte Mertens ein. Er rechtfertigte aber die Stiko-Entscheidung mit einer dünnen Datenlage.
  • 04. März 2021: Der Astrazeneca-Impfstoff wird in Deutschland nun auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) teilte mit, die Impfung mit dem Mittel "für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen".
  • 05. März 2021: Das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hält den Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca für ebenso gut wie die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna. Allerdings würden für den Vektorimpfstoff mehr Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet als für die beiden mRNA-Impfstoffe, berichtete das Institut in seinem Sicherheitsbericht.
  • 07. März 2021: Als Vorsichtsmaßnahme wird in Niederösterreich eine Charge des Astrazeneca-Impfstoffes nicht weiter verwendet. Um lebensgefährliche Nebenwirkungen des Wirkstoffes „vollständig ausschließen zu können“, führten Experten derzeit Untersuchungen durch, teilte das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) mit. Hintergrund ist der Tod einer 49-jährigen Krankenschwester, die zehn Tage nach der Verabreichung des Wirkstoffes an schweren Gerinnungsstörungen verstorben sein soll.
  • 11. März 2021: In Dänemark wird vorübergehend niemand mehr mit Astrazeneca geimpft. Grund dafür seien Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln nach Impfungen, teilte die dänische Gesundheitsverwaltung mit. Die europäischen Arzneimittelbehörden hätten eine Untersuchung eingeleitet. Ein Bericht beziehe sich auf einen Todesfall in Dänemark. Man könne jedoch noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe.
  • 15. März 2021: Auch Deutschland setzt nach einigen anderen Ländern die Impfungen mit Astrazeneca vorerst aus. Vorausgegangen waren Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Es handele sich um einen vorsorglichen Schritt, dem eine Empfehlung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorangegangen sei, sagte ein Sprecher.
  • Laut SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach lassen sich die nach Corona-Impfungen gemeldeten Thrombosen (Blutgerinnseln) der Hirnvenen "mit großer Wahrscheinlichkeit" auf das Präparat von Astrazeneca zurückführen. "Das sieht man sonst in der Bevölkerung 50 mal im ganzen Jahr in Deutschland", sagte Lauterbach im ARD-"Morgenmagazin".
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  • 18. März 2021: Die vorsorglich gestoppten Astrazeneca-Impfungen sollen in Deutschland wieder starten - mit einem neuen Warnhinweis zu möglichen Nebenwirkungen. Die EMA erklärte, sie sehe keine erhöhten Gesundheitsgefahren und empfahl die Fortsetzung der Impfungen. "Der Impfstoff ist sicher und effektiv gegen Covid-19, und die Vorteile sind wesentlich größer als die Risiken", sagte EMA-Chefin Emer Cooke. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Impfungen die Todesfälle verursacht hätten.
  • 23. März 2021: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen steigt in Deutschland auf 15 an. Es sind überwiegend Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren betroffen.
  • 25. März 2021: Der Pharmakonzern sieht die hohe Wirksamkeit seines Impfstoffs durch nun aktualisierte Daten bestätigt. Das Vakzin schütze mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor Covid-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent, teilte das Unternehmen mit.
  • 30. März 2021: Die Berliner Universitätsklinik Charité stoppt bis auf Weiteres alle Impfungen ihrer Mitarbeiterinnen unter 55 Jahren mit Astrazeneca. "Dieser Schritt ist aus Sicht der Charité notwendig, da in der Zwischenzeit weitere Hirnvenenthrombosen bei Frauen in Deutschland bekannt geworden sind", sagte eine Klinik-Sprecherin. Nach Berlin schlossen sich weitere Bundesländer dem Impf-Stopp an.
  • Die Folge: Bund und Länder drücken bei den Impfungen mit Astrazeneca vorsorglich auf die Bremse: Ab 31. März 2021 sollen in Deutschland nur noch Menschen über 60 Jahren uneingeschränkt das Präparat gespritzt bekommen - außer Jüngere wollen es nach Klärung mit dem Arzt auf eigenes Risiko.
  • Grundlage für die Entscheidung der Gesundheitsminister war eine Empfehlung der Stiko, die auf derzeit verfügbare Daten zum Auftreten "seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen" basiere. Diese seien 4 bis 16 Tage nach der Impfung überwiegend bei Personen im Alter unter 60 Jahren aufgetreten.
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  • 31. März 2021: Neuer Name, neues Image? Astrazeneca heißt jetzt Vaxzevria.
  • 02. April 2021: Mit einer ersten Astrazeneca-Dosis geimpfte Menschen unter 60 Jahren sollen nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die zweite Impfung auf ein anderes Präparat umsteigen.
  • 06. April 2021: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat eine Verbindung zwischen der Corona-Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff und dem Auftreten von Blutgerinnseln bei einzelnen Geimpften gezogen. "Wir können mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt", sagte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri der italienischen Zeitung "Il Messaggero".
  • 07. April 2021: Trotz Fällen von Hirnthrombosen empfiehlt die EU-Arzneimittelbehörde EMA uneingeschränkt die Anwendung des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu bewerten als die Risiken, erklärte die EMA.
  • 29. April 2021: Mutter klagt, weil 32-Jährige nach Astrazeneca-Impfung gestorben ist: "Viele wollten davon nichts wissen."
  • 04. August 2021: Laut Spahn spendet Deutschland ab sofort alle noch ausstehenden Impfstofflieferungen des britischen Herstellers Astrazeneca direkt an die internationale Impf-Initiative Covax, die Entwicklungsländer mit Vakzinen versorgt. "Es ist in unserem ureigenen nationalen Interesse, die Welt zu impfen. Denn diese Pandemie ist erst wirklich vorbei, wenn das Virus weltweit unter Kontrolle ist”, sagte Spahn dem RND.
  • 12. November 2021: Astrazeneca will seinen Corona-Impfstoff nicht länger zum Selbstkostenpreis abgeben. Das Unternehmen teilte mit, dass es mehrere gewinnorientierte Vereinbarungen für 2022 unterzeichnet habe und moderate Erträge erwarte. Es werde gestaffelte Preise geben, um sicherzustellen, dass der Impfstoff erschwinglich bleibe, sagte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot. Die Wettbewerber Pfizer/Biontech und Moderna machen mit ihren Vakzinen seit Beginn massiv Profit.
  • Die globalisierungskritische Organisation Oxfam kritisierte den Schritt scharf. Astrazeneca breche seine "wiederholten und gefeierten öffentlichen Versprechen eines gemeinnützigen Impfstoffs für alle Länder für die Dauer dieser Pandemie", sagte Oxfam-Expertin Anna Marriott. Die britische Organisation Global Justice Now kritisierte, die Entscheidung "zeigt die völlige Torheit, öffentlich finanzierte Wissenschaft an große Pharmaunternehmen zu verschenken". Die britische Regierung hatte die Entwicklung des Impfstoffs durch Astrazeneca und die Universität Oxford maßgeblich finanziert. Das Unternehmen legte Quartalszahlen vor. Demnach rutschte das Pharmaunternehmen trotz eines kräftigen Umsatzsprungs in die roten Zahlen.
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November 21, 2020, Ukraine: In this photo illustration a medical syringe and a vial with COVID-19 coronavirus vaccine seen in front of the AstraZeneca biopharmaceutical company logo. Ukraine - ZUMAs197 20201121_zaa_s197_260 Copyright: xPavloxGoncharx
Astrazenecas Impfstoff-Version ist im Gegensatz zu Biontech und Moderna kein mRNA-Impstoff imago images / ZUMA Wire

Corona-Impfstoff CVnCoV von Curevac - Wo bleibt er?

Das Biotechunternehmen Curevac hat seinen ersten Impfstoffkandidaten am 12. Oktober 2021 aus dem Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zurückgezogen. Wie das Unternehmen in Tübingen mitteilte, war man davon ausgegangen, dass eine Zulassung bei der EMA frühestens im zweiten Quartal 2022 erfolgt wäre. Einen förmlichen Zulassungsantrag für den Impfstoffkandidaten CVnCoV gab es nicht, CVnCoV befand sich noch im rollierenden Verfahren für eine Zulassung.

  • Ende Juni 2021 hatte Curevac bekannt gegeben, dass die Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten der ersten Generation niedriger sei als die einiger anderer Impfstoffe. Das Tübinger Biotechunternehmen war Anfang Juli davon ausgegangen, dass die EMA den Impfstoff trotz geringer Wirksamkeit zulassen werde.
  • Das Curevac-Präparat hatte einer finalen Analyse zufolge eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg gezeigt. Damit ist es insgesamt deutlich weniger wirksam als andere Impfstoffe. Das Unternehmen will sich mit seinem britischen Partner GlaxoSmithKline (GSK) auf die Entwicklung eines weiteren Covid-19-Impfstoffs konzentrieren.
  • Curevac wurde im Jahr 2000 aus der Universität Tübingen heraus gegründet und beschäftigt 500 Mitarbeiter. Das Unternehmen hatte nach der Mainzer Firma Biontec als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie bekommen.
  • Der Impfstoff basiert auf dem Botenmolekül mRNA und regt im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes an. Dies löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus schützen soll. Die erste Impfstoff-Studie war Mitte Juni 2020 angelaufen.
  • 26. März 2021: 550 Millionen Euro Steuergeld und nicht geliefert - Was macht eigentlich Curevac?
  • 06. Mai 2021: Die Sorge vor einem teilweisen Wegfall von Erlösen mit Corona-Impfstoffen hat die Aktien der Hersteller schwer belastet. So unterstützt die US-Regierung für den Kampf zur weltweiten Eindämmung der Pandemie die Aussetzung von Patenten für Corona-Impfstoffe - sehr zum Missfallen von Curevac. Die Kurse der Impfstoffentwickler Curevac und Biontech brachen daraufhin um mehr als zehn Prozent sowie um fast ein Fünftel ein.
  • 15. Mai 2021: Das Unternehmen hat für das Geschäftsjahr 2020 erneut hohe Verluste verzeichnet. Vor Steuern lag das Minus bei 129,8 Millionen Euro nach 100,1 Millionen Euro 2019, wie Curevac mitteilte. Zum Ergebnis nach Steuern gab es keine Angaben. Die Verluste seien vor allem durch die hohen Kosten für Forschung und Entwicklung des Corona-Impfstoffs begründet. Zum Teil seien diese durch Fördergelder etwa des Bundes ausgeglichen worden. Dieser ist durch die Förderbank KfW seit Sommer 2020 zu knapp einem Drittel indirekt auch Eigentümer der Firma.
  • 26. Mai 2021: Curevac schreibt aufgrund hoher Forschungskosten weiter rote Zahlen. Der Verlust vor Steuern lag im ersten Quartal bei 112,2 Millionen Euro, wie ein Sprecher mitteilte. Die Verluste gehen demnach vor allem auf Forschungs- und Entwicklungskosten für den Corona-Impfstoff CVnCov zurück. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte der Verlust noch bei 23,9 Millionen Euro gelegen. Angaben zum Ergebnis nach Steuern machte Curevac nicht.
  • Der Corona-Impfstoff der ersten Generation soll ab Anfang Juni 2021 in einer Studie auf seine Sicherheit und Wirksamkeit als Booster-Impfung überprüft werden. Rund 3000 Teilnehmer sollen unter anderem den Curevac-Impfstoff erhalten, nachdem sie auch mit anderen Impfstoffen vollständig geimpft wurden. Mit Booster-Impfungen soll ein Schutz einige Zeit nach einer abgeschlossenen Impfung aufgefrischt werden.
  • 12. Oktober 2021: Die Curevac-Aktie bricht nach Rückschlag ein. Das Unternehmen zieht seinen ersten Impfstoffkandidaten aus dem Zulassungsverfahren bei der EMA zurück - das hat auch Auswirkungen auf den Börsenkurs.
  • 18. November 2021: Curevac hat im dritten Quartal bei kräftig gestiegenen Umsätzen den Verlust deutlich ausgeweitet. Der Erlös sei zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 463 Prozent auf 29,3 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Das Umsatzplus der ersten neun Monate liegt immerhin noch bei 44 Prozent. Der Anstieg sei jeweils hauptsächlich auf höhere Umsätze aus den Kooperationen mit GlaxoSmithKline zurückzuführen, hieß es. Allerdings wuchs auch das Ergebnisminus deutlich. Der Betriebsverlust legte von 36,7 Millionen Euro auf 143,1 Millionen Euro zu. Der Hauptgrund seien höhere Forschungs- und Entwicklungskosten für CVnCoV, den Covid-19-Impfstoffkandidaten der ersten Generation, gewesen.
  • 04. Januar 2022: Curevac forscht an einem Impfstoff-Update speziell gegen die neue Omikron-Variante. Der neue Impfstoff soll unter anderem einen langanhaltenden Schutz gegen neue Varianten in einer einzigen Impfung bieten.
  • 28. April 2022: Curevac schreibt wegen des Rückzugs seines ersten Impfstoffkandidaten weiter rote Zahlen. Der operative Verlust lag im vergangenen Jahr bei 412,3 Millionen Euro (2020: 109,8 Millionen Euro), wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.
  • 13. Mai 2022: Curevac-Gründer Ingmar Hoerr hat kritisiert, dass Scheitern in Deutschland viel zu sehr verpönt sei: "Ja, das Scheitern bei uns ist nicht zulässig. Wer einmal gescheitert ist im Leben, ist immer gescheitert. Das ist ein Dogma, das man hat, und das darf nicht sein", sagte Hoerr im "Cäshflow"-Podcast des baden-württembergischen Finanzministers Danyal Bayaz (Grüne).
  • 26. Mai 2022: Curevac kämpft weiterhin mit den Kosten seines fehlgeschlagenen Corona-Impfstoffs. Das erste Quartal 2022 sei immer noch von Effekten in Zusammenhang mit früheren Verpflichtungen für den Impfstoffkandidaten der ersten Generation (CVnCoV), beeinflusst worden, sagte Finanzvorstand Pierre Kemula. Der Verlust vor Steuern belief sich demnach im ersten Quartal 2022 auf 15,2 Millionen Euro (2021: 112,2 Millionen Euro).
  • 05. Juli 2022: Curevac reicht in Deutschland Klage gegen Biontech ein. Es geht um den Impfstoff des Mainzer Unternehmens - und somit womöglich auch um Milliarden. In einer Mitteilung heißt es, man habe auf dem Gebiet der mRNA-Technologie „Pionerarbeit“ geleistet.
  • So entwickelt sich der Aktienkurs von Curevac
Symbolbild Corona-Impfstoff der Firma CUREVAC, Mann mit Spritze, Corona-Krise, Baden-Württemberg, Deutschland Coronavirus *** Symbol image Corona vaccine of the company CUREVAC, man with syringe, corona crisis, Baden Württemberg, Germany Coronavirus
Impfstoff-Hersteller Curevac sitzt in Tübingen imago images / Michael Weber

Johnson & Johnson: COVID-19 Vaccine Janssen laut Stiko Note 6

Am 16. Februar 2021 hatte auch der US-Hersteller Johnson & Johnson die europäische Zulassung für seinen Corona-Impfstoff beantragt. Seit 11. März 2021 ist er zugelassen. Im Oktober 2021 beurteilte die Stiko den Impfstoff als ungenügend.

  • Johnson & Johnson war nach Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca der vierte Corona-Impfstoff mit einer bedingten Marktzulassung für die Europäische Union.
  • Von Johnson & Johnson hat die EU-Kommission Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Die Besonderheit: Es wurde behauptet, es reiche voraussichtlich eine Dosis zur Immunisierung.
  • 16. Februar 2021: Johnson & Johnson beantragt die europäische Zulassung für seinen Impfstoff.
  • 27. Februar 2021: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson eine Notfallzulassung erteilt.
  • 02. März 2021: Der US-Pharmakonzern Merck wird den von seinem Mitbewerber Johnson & Johnson entwickelten Corona-Impfstoff produzieren. Die US-Regierung werde die Kooperation mit Blick auf die nötige Ausstattung von Mercks Produktionsstätten und logistischer Hilfe unterstützen, sagte eine Sprecherin von Präsident Joe Biden. Impfstoffhersteller Merck hat bislang keinen eigenen Impfstoff gegen das Coronavirus im Programm.
  • 11. März 2021: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Herstellers Johnson & Johnson in der EU empfohlen. Die EU-Kommission genehmigte den Impfstoff noch am selben Tag.
  • 17. März 2021: Ein Expertenrat für Impfstoffe empfiehlt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firmen Janssen und Johnson & Johnson. Das Mittel habe eine Effizienz von 93,1 Prozent gegen Krankenhauseinweisungen, hieß es. Die Effizienz gegen einen schweren Verlauf von Covid-19 liege nach 28 Tagen bei 85,4 Prozent. Die Notfallzulassung durch die WHO gilt mit dieser Empfehlung als Formsache.
  • 01. April 2021: Bei der Produktion des Impfstoffs von Johnson & Johnson ist bei einer Charge ein Problem aufgetreten. In einer Produktionsstätte eines Partnerunternehmens habe ein Inhaltsstoff die Qualitätskontrolle nicht bestanden und sei daher nicht verwendet worden, teilte der Hersteller mit. Das Unternehmen machte keine Angaben dazu, wie viele Impfdosen von dem Problem bei dem Auftragsproduzenten Emergent Biosolutions betroffen waren. Nach einem Bericht der "New York Times" soll es um 15 Millionen Dosen des Impfstoffs gehen.
  • 02. April 2021: Johnson & Johnson testet seinen Impfstoff an Jugendlichen. Zunächst soll der Impfstoff im Rahmen einer seit September 2020 laufenden klinischen Studie an einer geringen Zahl 16- und 17-Jähriger erprobt werden, hieß es. Nach der Überprüfung der ersten Daten soll die Studie dann auf eine größere Gruppe von jüngeren Jugendlichen - ab einem Alter von 12 Jahren - ausgeweitet werden. Johnson & Johnson arbeite daran, den Impfstoff in naher Zukunft auch an Schwangeren und Kindern testen zu können.
  • 13. April 2021: Die US-Behörden haben eine Aussetzung der Impfungen mit dem Vakzin von Johnson & Johnson empfohlen. Die Arzneimittelbehörde FDA und die Gesundheitsbehörde CDC verwiesen auf eine laufende Untersuchung zu sechs Fällen von Blutgerinnseln, die nach Impfungen gemeldet wurden. Bis zum Abschluss der Untersuchung werde "vorsichtshalber" eine "Pause" bei den Impfungen empfohlen. Bei den Betroffenen handle es sich um Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren.
  • 20. April 2021: Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat nach einer erneuten Überprüfung grünes Licht für Johnson & Johnson gegeben. Er könne zwar tatsächlich in seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, teilte die EMA mit. Die Behörde hält aber daran fest, dass die Vorzüge, Covid-19 zu verhindern, höher zu bewerten seien als Risiken von Nebenwirkungen. Johnson & Johnson teilte daraufhin mit, dass die Markteinführung seines Impfstoffes in Europa fortgesetzt werde.
  • 30. April 2021: Ab jetzt wird in Deutschland mit Johnson & Johnson geimpft. Spahn sagte, 450.000 Dosen seien geliefert, die bisher vorrangig damit arbeitenden mobilen Impfteams in Flüchtlings- und Obdachloseneinrichtungen meldeten die Impfungen aber oft etwas später. Zehn Millionen Impfdosen davon sollen laut Spahn bis Ende Juli 2021 geliefert sein.
  • 10. Mai 2021: Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson soll in Deutschland in der Regel bei Menschen ab 60 eingesetzt werden. Nach ärztlicher Aufklärung können sich auch Jüngere dafür entscheiden, beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern weiter. Die Priorisierung für diesen Impfstoff wird in Arztpraxen und bei Betriebsärzten aufgehoben.
  • 04. Juni 2021: Keiner will Johnson & Johnson? Das Problem ist nicht die Impfstoff-Qualität
  • 25. Juni 2021: Die Impfstoffe von Johnson & Johnson und Astrazeneca werden in Dänemark auch weiterhin aus der nationalen Impfkampagne herausgehalten. Man könne die beiden Präparate auch nach erneuter Überprüfung nicht für einen Einsatz in Dänemark empfehlen, teilte die Gesundheitsverwaltung des Landes mit.
  • 19. August 2021: Impf-Durchbrüche bei Johnson & Johnson: Drei Dinge, die Geimpfte jetzt wissen müssen
  • 07. Oktober 2021: Weil der Impfschutz nach einer Dosis des Impfstoffs von Johnson & Johnson laut eines Expertengremiums der Ständigen Impfkommission (Stiko) ungenügend ist, empfiehlt diese eine weitere Impfung für Personen, die das Vakzin erhalten haben. Diese zweite Impfung könne frühestens vier Wochen nach der ersten stattfinden.
  • Die Information gab die Stiko heraus, da es unter Geimpften die meisten Durchbrüche gegeben hat, wenn diese den Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten haben. Speziell gegen die mittlerweile in Deutschland vorherrschende Delta-Variante sei der Schutz im Vergleich zu dem, den Vakzine anderer Hersteller bieten, geringer.
  • 12. Oktober 2021: Betrifft mehr als drei Millionen Deutsche: Johnson & Johnson laut Stiko "ungenügend"
  • 15. Oktober 2021: Nach Empfehlungen für die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna hat sich ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA auch für Corona-Auffrischungsimpfungen von Johnson & Johnson ausgesprochen. Mit Johnson & Johnson geimpfte Menschen sollten mindestens zwei Monate nach ihrer bisherigen Impfdosis eine Auffrischungsimpfung bekommen können, entschied das Gremium. Die Empfehlungen des Gremiums sind nicht bindend, typischerweise folgt die FDA ihnen aber.
  • In diesem Fall soll auch noch geprüft werden, ob mit Johnson & Johnson geimpfte Menschen möglicherweise eine Auffrischungsimpfung mit Biontech/Pfizer oder Moderna bekommen könnten.
  • So entwickelt sich der Aktienkurs von Johnson & Johnson
Der Impfstoff von Johnson&Johnson heißt Janssen
Der Impfstoff von Johnson&Johnson trägt den Namen der Tochterfirma Janssen dpa

Impfstoffe im Überblick - Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Impfstoffe im Überblick (Grafik lässt sich groß klicken)
Impfstoffe im Überblick (Grafik lässt sich groß klicken) dpa

Impfungen: So soll(te) es in Deutschland laufen - vierte Impfung im Herbst?

Gesundheitsminister Jens Spahn konnte es gar nicht schnell genug gehen, mit dem Impfen zu starten. Er plante, spätestens im Herbst 2021 ausreichend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung zu haben. Viele seiner Pläne wurden aber bislang schlecht umgesetzt oder erst verspätet Realität. Eine Chronologie zu Impfungen in Deutschland:

  • 10. November 2020: Die Verhandlungen der EU mit den Pharmafirmen Biontech und Pfizer sind abgeschlossen. Deutschland möchte erstmal bis zu 100 Millionen Dosen erhalten. Hier sehen Sie den Stand der vereinbarten Impfstoff-Mengen für Deutschland im Überblick.
  • Laut Spahn ist die Impfung von mindestens 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung notwendig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Für eine Immunisierung sollen je nach Impfstoff eine oder zwei Impfdosen pro Person nötig sein. Ob und wie wirksam die Impfungen gegen die Mutanten wirken ist weitgehend unklar.
  • Die Impfstoffe gegen das Coronavirus sind in Rekordzeit entwickelt worden - ein Erfolg aus Sicht von Politikern und Wissenschaftlern. Doch wenn es ums Thema Impfen selbst geht, hielt sich die Euphorie bei Teilen der Bevölkerung zunächst in Grenzen. Zurückhaltung gibt es offenbar auch ausgerechnet beim medizinischen Personal, das zu den ersten Geimpften gehören soll.
  • Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hat sich gegen eine freie Wahlmöglichkeit des Corona-Impfstoffs ausgesprochen. Sobald die Impfstoff-Knappheit überstanden sei, solle sich jeder seine Vakzin aussuchen dürfen, so Buyx weiter. Laut Spahn kann sich ab dem zweiten Quartal 2021 jeder Impfwillige seinen Impfstoff selbst aussuchen.
  • Selbst wenn die Wissenschaft einen zu 100 Prozent wirksamen Impfstoff finden sollte und Impfstoffe in ausreichender Zahl verfügbar wären, werden sich nicht alle Menschen impfen lassen. Das Virus wird sich deshalb weiter verbreiten – nur vermutlich erheblich langsamer als ohne Impfung.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erwog eine Impfpflicht bei bestimmten Berufsgruppen, weil sich zum Beispiel zu wenig Pflegekräfte impfen lassen wollten. Spahn widersprach und wiederholte sein Versprechen vom 18. November 2020 am 13. Januar 2021: „Ich habe im Bundestag mein Wort gegeben: In dieser Pandemie wird es keine Impfpflicht geben.“
  • Was Spahns Wort wert ist, wird sich zeigen. Zumindest hat auch seine Chefin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, bereits laut darüber nachgedacht, Geimpften Privilegien zu gönnen. Kritiker wie Alice Weidel nennen das "Impfpflicht über die Hintertür". (Update dazu: siehe unten bei 4. April 2021)
  • Eine allgemeine Impfpflicht ist also (noch) nicht vorgesehen. Doch Nicht-Geimpfte müssen wohl künftig mit Einschränkungen rechnen - zum Beispiel bei Reisen ins Ausland, Altenheimbesuchen oder dem Besuch von Großveranstaltungen.
  • Ein erster Arbeitgeber will nicht geimpften Mitarbeitern kein Gehalt zahlen. Wie das rechtlich aussieht, bespricht hier ein Experte im Video.
  • 04. März 2021: Eine wachsende Zahl großer deutscher Unternehmen will wegen der lahmenden Impfkampagne den Schutz der Mitarbeiter vor dem Coronavirus in die eigenen Hände nehmen. Dax-Konzerne wie die Allianz und die Deutsche Telekom sind ebenso bereit, die eigenen Belegschaften durch Betriebsärzte impfen zu lassen.
  • 12. März 2021: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Corona-Impfungen in den Arztpraxen erst ab Mitte April 2021 langsam beginnen. "Es wird aber bis Mai dauern, bevor das in vollem Umfang in allen Ländern laufen kann", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Erst dann werden wir genug Impfstoff haben."
  • 04. April 2021: Spahn ändert seine Meinung: Er hat vollständig gegen Corona Geimpften Hoffnung auf mehr Freiheiten beim Einkaufen und Reisen im Rahmen von künftigen Lockerungsschritten gemacht. "Wer geimpft ist, kann ohne weiteren Test ins Geschäft oder zum Friseur. Zudem müssen nach Einschätzung des RKI vollständig Geimpfte auch nicht mehr in Quarantäne", sagte der Gesundheitsminister der "Bild am Sonntag".
  • Spahn verspricht Freiheiten für Geimpfte: Sind sie tatsächlich nicht mehr ansteckend?
  • 06. April 2021: Nach dem schleppenden Start der Corona-Impfungen beginnt nun die zweite Stufe der Impfkampagne in Deutschland: In dieser Woche wollen bundesweit 35.000 Hausärzte mit Impfungen gegen das Coronavirus loslegen. Einige Praxen starteten bereits, andere warten noch auf Impfstoff und wollen in den nächsten Tagen folgen.
  • 14. April 2021: Die EU-Kommission will bei den nächsten Bestellungen für Corona-Impfstoffe vor allem auf die neuartige mRNA-Technologie setzen, die zum Beispiel Biontech/Pfizer und Moderna nutzen. Dies bedeute aber nicht, dass Hersteller wie Astrazeneca und Johnson & Johnson bei künftigen Verträgen bereits aus dem Rennen seien oder deren Verträge nicht verlängert würden. Entsprechende Berichte seien falsch, sagte ein EU-Beamter.
  • 23. April 2021: Mit den zügigeren Fortschritten bei den Corona-Impfungen in Deutschland rücken mehr Freiheiten für Geimpfte näher. Spahn erklärte in Berlin auch, dass im Lauf des Juni 2021 mit einem Ende der bisherigen festen Impfreihenfolge in Deutschland zu rechnen sei - einige Bundesländer sind dem bereits zuvor gekommen.
  • mRNA versus Vektor: Zwei wichtige Unterschiede der Impfstoffe sollten Sie kennen
  • 29. April 2021: Der große Check: So ansteckend sind Geimpfte, Getestete und Genesene
  • 06. Mai 2021: Impfwillige in Deutschland sollen sich nach einem Vorschlag der Bundesregierung künftig ohne die gültige Priorisierung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen können. Außerdem soll als Ziel festgeschrieben werden, dass allen 12- bis 18-Jährigen bis zum Ende der Sommerferien ein Impfangebot mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer gemacht werden soll.
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  • 14. Juni 2021: Kein wirksamer Corona-Schutz? 4 Gruppen schützt die Impfung schlechter als gedacht
  • 12. Juli 2021: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat in ihre Warnhinweise zu Johnson & Johnson das Guillain-Barré-Syndrom aufgenommen. Die Wahrscheinlichkeit, die seltene entzündliche Nervenerkrankung zu bekommen, sei jedoch gering, hieß es.
  • 25. Juli 2021: Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat mögliche Einschränkungen im Herbst für Ungeimpfte angekündigt. Es gebe zwei Argumente für die Impfung, sagte Braun der "Bild am Sonntag". Die Impfung schütze zu 90 Prozent vor einer schweren Corona-Erkrankung. "Und: Geimpfte werden definitiv mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte."
  • 23. August 2021: Geimpft und trotzdem krank: Das wissen wir über Impfdurchbrüche
  • 14. September 2021: Neue Studie zeigt, dass die meisten Menschen wohl keine Booster-Impfung brauchen.
  • 07. Oktober 2021: Die Stiko hat für Über-70-Jährige und andere Gruppen eine Booster-Impfung empfohlen. Die Auffrischimpfung soll frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung verabreicht werden.
  • 09. November 2021: Astrazeneca, Moderna, Biontech im Vergleich - so lange hält der Impfschutz laut der Prepring-Studie ohne Booster
  • 11. November 2021: Kann ich mich früher impfen lassen? Fünf Dinge, die Sie vor dem Booster wissen sollten. Virologe beantwortet die wichtigsten Fragen
  • Nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA im Dezember 2021 können Booster-Impfungen durchaus nach drei Monaten erfolgen. Ungeachtet der geltenden Empfehlungen, die Auffrischung nach sechs Monaten zu verabreichen, „sprechen die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung“, behauptete der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri.
  • Großer Omikron-Check, Stand 15. Dezember 2021: 4 zentrale Erkenntnisse für Ungeimpfte, Genesene und Geimpfte
  • 21. Dezember 2021: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Auffrischimpfungen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus bereits nach mindestens drei statt nach sechs Monaten. Das gelte ab sofort, teilte das Gremium mit.
  • 29. Dezember 2021: Laut einer Mini-Studie aus Österreich erzeugen diese zwei Faktoren eine "Super-Immunität" gegen Omikron
  • Vierte Impfung in Sicht? "Wir rechnen damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein wird", sagte Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt der "Bild"-Zeitung. Er hoffe darauf, dass die vierte Corona-Impfung dann "schon in Verbindung mit der Grippe-Impfung" verabreicht werden könne, "um den Schutz vor Corona in eine Routine zu überführen".
  • Wer hätte das gedacht? Deutschland hat laut der Universität Oxford die strengsten Corona-Maßnahmen der Welt.
  • 17. Januar 2022: Der Genesenennachweis, den ehemals Infizierte nach ihrer Covid-Erkrankung erhalten, ist ab sofort nur noch drei Monate gültig. Das hat das RKI kurzerhand überraschend auf seiner Homepage verkündet. Weiterhin gilt, dass der Genesenennachweis ab 28 Tagen nach dem positiven PCR-Test-Ergebnis greift und nach 90 schon wieder abläuft. Nach den 90 Tagen ist Auffrischungsimpfung nötig.
  • 25. Januar 2022: 5 Dinge wissen wir jetzt über Omikron-Verläufe - 3 Fragen sind immer noch offen
  • 03. Februar 2022: Obwohl selbst Impfweltmeister Israel skeptisch ist: Diesen vier Gruppen empfiehlt die Stiko jetzt die vierte Impfung
  • 08. Februar 2022: So viele Schwerkranke wie nie - obwohl seit Dezember 2021 Impfung Nummer 4 gespritzt wird. Zwei Gründe könnten Israels Corona-Paradoxon erklären.
  • 09. Februar 2022: 5 Corona-Maßnahmen könnten wir laut Experten trotz Omikron sofort streichen.
  • Am 11. Februar 2022 packt die südafrikanische Entdeckerin der Omikron-Variante aus: Nach eigenen Angaben sei sie zu Beginn der neuen Pandemie-Welle von europäischen Regierungen aufgefordert worden, nicht öffentlich über den milderen Verlauf bei Omikron-Infektionen zu sprechen. Die WHO stufte Omikron dann als "besorgniserregend" ein. In deutschen Medien wurde spekuliert: Ist Omikron noch ansteckender und noch tödlicher?
  • 14. Februar 2022: Zwei Grafiken zeigen, wie die Corona-Sterberate seit Pandemie-Beginn geschrumpft ist.
  • 21. Februar 2022: Neue Daten aus Israel zur Omikron-Welle - Lauterbach: „Spricht eher gegen 4. Impfung für alle“
  • 02. April 2022: Freedom Day auch in Deutschland!
  • 11. April 2022: Bis Ende Juni 2022 droht laut Gesundheitsministerium die Vernichtung von etwa drei Millionen Dosen Corona-Impfstoff in Deutschland. Man habe momentan mehr Impfstoff zur Verfügung als genutzt werde und gespendet werden könne. Die internationale Impfstoffinitiative Covax nehme zum Beispiel zurzeit keine Spenden mehr an. Die Nachfrage sei deutlich geringer, als es gut wäre.
  • Er nannte es eine gute Nachricht, dass der Impfstoff von Biontech nun länger gelagert werden könne. Deswegen gehe man bis Ende Juni nicht von 10, sondern 3 Millionen Dosen aus, die vernichtet werden müssten. Zu den Kosten für vernichtete Dosen äußerte man sich nicht. Das ließe Rückschlüsse auf Preise zu, die man nicht bekannt gebe.
  • 22. April 2022: Wegen fehlender Transparenz bei den milliardenschweren Verträgen über den Kauf von Corona-Impfstoffen haben mehrere Europaabgeordnete der Grünen die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. "Die Klage folgt auf die wiederholte Weigerung der EU-Kommission, ungeschwärzte Fassungen der Verträge vorzulegen", teilte die Grünen-Fraktion mit. Die fünf Klägerinnen, unter ihnen auch die Deutsche Jutta Paulus, forderten Zugang zu den vollständigen Verträgen.
  • "Geheimhaltung ist ein Nährboden für Misstrauen und Skepsis und hat in öffentlichen Vereinbarungen mit Pharmaunternehmen nichts zu suchen", sagte Paulus. "Käufe, die mit öffentlichen Geldern getätigt werden, sollten mit öffentlichen Informationen einhergehen, insbesondere in Gesundheitsfragen." Konkret fordern die Abgeordneten etwa die Offenlegung der Preise für die Impfdosen, der Vorauszahlungen sowie der Bedingungen für Impfstoffspenden.
  • 10. Mai 2022: Mehr Herztote durch Corona als angenommen? 3 Zahlen sprechen dafür
  • 22. Juni 2022: 4. Impfung für alle? Warum die Stiko sie nicht empfiehlt
  • 11. Juli 2022: Die EU empfiehlt Menschen über 60 Jahren eine zweite Corona-Auffrischungsimpfung.
  • 25. Juli 2022: Ein Expertenteam von der Technischen Universität Berlin geht von einer hohen Immunisierung gegen das Coronavirus in Deutschland aus. „Laut unserem Modell hat mittlerweile ein Großteil der Bevölkerung Immunität aufgebaut durch Impfungen, Infektionen und eine Kombination aus beidem“, sagten die Modellierer Sebastian Alexander Müller und Kai Nagel der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Trotz der hohen Infektionszahlen sei deshalb aktuell nicht mit einer Überlastung des Gesundheitssystems zu rechnen und eine weniger restriktive Politik scheine vertretbar.
  • 29. September 2022: 12 Millionen Impfzertifikate laufen morgen aus - wer betroffen ist
  • 24. Oktober 2022: Die zweite Corona-Boosterimpfung soll nach Angaben der Ständigen Impfkommission auch weiterhin nur über 60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen empfohlen werden. Es sei derzeit keine Ausweitung der bestehenden Corona-Impfempfehlungen geplant, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens. Dazu gebe es keinen Anlass.