Noack Visita Cuenca

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Karoline Noack

Gregorio Gonzlez de Cuenca: Visitador y legislador en la Costa Norte, Per, siglo XVI (1566/67)

Resumen: En este artculo se toma la visita de la provincia de Trujillo por Gregorio Gonzlez de Cuenca (1566/67) como documento de la historia colonial y como expresin de la bsqueda de un nuevo orden en un momento en que el virreinato peruano atraves una fuerte crisis econmica y poltica. En este contexto la supervivencia de las instituciones indgenas prehispnicas (es decir, la adopcin deliberada de determinados elementos de las relaciones legales anteriores a la conquista) era considerada como parte de ese nuevo orden colonial que facilitara un dominio ms eficaz de la poblacin indiana. Dado que el objetivo del visitador Cuenca era crear la base legal de una administracin colonial reformada para la regin Norte del Per, en este artculo se expone cmo Cuenca manejaba la reorganizacin de la jerarqua social de los cacicazgos, los privilegios de los caciques y la regulacin de la ayuda mutua tradicional (mita y ayni) y de qu manera se efectuaba la introduccin del tributo en dinero como forma de la renta colonial. Summary: The subject of this article is the report of the visita of the province of Trujillo carried out by Gregorio Gonzlez de Cuenca (1566/67) as a document of colonial history and as an expression for the search of a new colonial order at a moment of deep economical and political crisis in the Peruvian viceroyalty. In that context the continuation of prehispanic indigenous institutions as a deliberate reception of certain elements of prehispanic legal relations had been considered as part of the new colonial order to facilitate a more effective control over the Indian population. The objective of the visitador Cuenca was to create the legal basis of a reformed colonial administration in the Northern region of Peru. It will be shown how Cuenca modified the reorganization of social hierarchy of the cacicazgos, the privileges of the caciques and the regulation of mutual aid {mita and ayni) and in which way the adoption of money as a form of colonial rent was established.

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1.

Einleitung Die Berichte ber Besichtigungsreisen oder administrative Inspektionen von

Beamten der spanischen Krone, die visitas, gehren vor allem seit den 60er Jahren dieses Jahrhunderts zu den wichtigsten Quellen der Ethnohistorie, sowohl fr die Rekonstruktion der vorspanischen Geschichte als auch fr die Kolonialgeschichte. Die visita von Gregorio Gonzlez de Cuenca, die er in den Jahren 1566 und 1567 durchgefhrt hatte,' ist zwar nicht publiziert worden, doch wurde sie durch eine Reihe von Studien bekannt, die sich mit der Rekonstruktion der vorspanischen soziokonomischen und politischen Verhltnisse der Nordkste Perus beschftigen.^ Als Quelle fr die Kolonialgeschichte ist sie dagegen bisher, abgesehen von den sehr wichtigen Studien von Ramrez (1985, 1986), nur wenig betrachtet worden. In den 60er Jahren des 16. Jh., in denen die visita von Cuenca und auch die beiden anderen, vergleichbaren visitas von Garci Diez de San Miguel in der Provinz der Lupaqa am Titicacacsee und Ortiz de Ziga in der Provinz Hunuco durchgefhrt worden waren, befand sich das Vizeknigreich Peru in einer tiefen konomischen und politischen Krise. Die Verminderung der Produktion war eine direkte Folgeerscheinung der demographischen Katastrophe, lag doch der grte Reichtum des Landes im Zugriff auf die indianischen Arbeitskrfte durch den Besitz von encomiendas. Der Wert einer encomienda fiel mit der zurckgehenden Zahl der indios encomendados. Hatten die frhen visitas einschlielich der ersten visita general von La Gasea (1549) vor allem Bedeutung fr eine erste Ubersicht ber die Reichtmer der neu eroberten Territorien und in der Auseinandersetzung der Krone mit den spanischen Eroberern und encomenderos, so wurden sie nun auch angewendet, wenn sich die Verwaltung einer bestimmten Region als schlecht erwies, oder aber in eine spezielle Krisensituation geriet. Der drastische Bevlkerungsrckgang in den ersten Jahrzehnten nach der Eroberung Perus hatte die Kste besonders hart getroffen. Es wird geschtzt, da die Zahl der Bevlkerung an der mittleren Kste zwischen 1525 und 1575 auf ca. 4 % der Gre fiel, die sie vor der spanischen Eroberung hatte (Spalding 1984: 137). In der "Relacin de los naturales que ay en los rrepartimientos del Peru [...]", die 1561 auf Anordnung des Vizeknigs Marqus de Caete durchgefhrt worden war, ist fr Trujillo die Zahl der tributarios mit 42.000 benannt (Relacin 1979: 81). Ende des Jahres 1567, nachdem Cuenca die visita der Provinz Trujillo abgeschlossen hatte, gab er in einem Brief an Philipp II. die Zahl der dort lebenden tributpflichtigen Indianer mit 27.700 an.

' ^

D i e visita befindet sich im D o k u m e n t der residencia, Cuenca angefertigt w o r d e n war. AGI-J 456 - 461.

die 1573 v o m oidor Snchez Paredes ber

Espinoza Soriano (1982); Netherly (1977); Ramrez (1981, 1982); R o s t w o r o w s k i (1975a).

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Auf politischem Gebiet wirkten die Konflikte, die whrend der "Brgerkriege" offen zum Ausbruch gekommen waren, unterschwelUg weiter, jetzt aber verlagert auf die Ebene der vizekniglichen Verwaltung selbst, was sich in Kontroversen zwischen der Spitze der Kolonialadministration und den kniglichen Schatzmeistern uerte (Spalding 1984: 142 - 145). Die Schwche der Kolonialverwaltung kam auch darin zum Ausdruck, da sie zum Zeitpimkt der visita von Cuenca ohne einen Vizeknig auszukommen hatte. A n der Spitze der Audiencia de Lima stand bis zur Ankunft Toledos im Jahre 1569 der Prsident Lope Garcia de Castro. Historiographisch gesehen wurde diese Epoche in der Betrachtung der andinen Vergangenheit und der Gestaltung der neuen kolonialen Institutionen als ein Zeitraum des "Zweifels und der Debatte" eingeschtzt (Lohmann Villena, zit. in: Murra 1975b: 278). Die Ansichten von Polo de Ondegardo imd Domingo de Santo Toms hinsichthch der Indianerpolitik hatten einen groen Einflu in jener Zeit. Sie sahen eine strkere Bercksichtigung traditioneller andiner Strukturen und Spezifika als die Grundlage fr ein stabileres Kolonialsystem an (Murra 1975a: 197). Polo de Ondegardo formulierte das 1571 folgendermaen: "saver la costumbre destos naturales y horden que tuvieron para sustentarse y poblarse e para su conservacin, como los hallamos e arrimndonos a aquello, ordenar lo que sobrello paresfiere, quitando lo ynjusto e aadiendo lo jusitificado, siempre se hallara probechosa, porque qualquiera que tomare otra comida creyendo ponerles nueva horden, aprisa, quitndoles la suya, saldr con dexarles sin nynguna, y que ellos ny l no se entiendan; y no consiguyr otro efeto; lo qual por ser cosa natural, no son menester rra^ones, aunque bastara una que no tiene rrespuesta, que avnque para haferlos christianos est savido el camyno y tenemos por maestro a la mysma sabidura, es nefesaro sauer sus opiniones y costtmibres para quitrselas [...]" (Polo de Ondegardo 1916: 81 - 82). Die Einsicht in die Notwendigkeit, die andinen Institutionen zu verstehen und der Kolonialverwaltung nutzbar zu machen, wurde geteilt von so unterschiedlichen Persnlichkeiten wie Hernando de Santilln, Francisco de Falcon, Damin de la Bandera sowie von Garci Diez de San Miguel (Murra 1975a: 202). Cuenca ist als visitador in diese Reihe von Autoren ebenfalls mit einzuordnen, betrachtet man seine Ordenanzas von Jayanca (1566) und ihre Anwendung auf die spezifischen Bedingungen der Nordkste Perus im Rahmen der visita. Netherly hat darauf hingewiesen, da Cuenca in der Behandlung der einzelnen Gesuche um Lizenzen von caciques, principales oder auch der "indios naturales" die Vorstellungen von Polo de Ondegardo teilte (Netherly 1977: 227). Da diese vergleichbaren Ausgangspositionen auch zu kontrren Auffassungen vmter den genannten PersnUchkeiten in bestimmten Einzelfragen fhren konnten, wird in einem Brief an Philipp II. deutlich, den Cuenca nach dem Abschlu der visita verfat hatte (AGI-Lima 92, R. 19, N o . 151). Darin setzte er sich mit dem Bischof von Charcas auseinander, der

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in jener Zeit der Dominikanermnch Santo Toms war. Bei den Fragen, zu denen gegenstzliche Auffassungen bestanden, ging es um die Kopfsteuer, den Tribut fr eine Dorfkasse, den Status der yanacona, die in den Haushalten der caciques lebten, die Tributleistungen, zu denen die Nichtverheirateten verpflichtet werden sollten, und um die Arbeit, die die alleinstehenden Frauen und die Witwen in den cacicazgos zu leisten hatten. Hier soll nun die Ttigkeit Cuencas als visitador imd seine Rolle als Mitbegrnder einer kolonialen Rechtsordnung im Mittelpunkt stehen. Es wird am visitaMaterial beispielhaft dargestellt werden, wie Cuenca die Weiterexistenz bestimmter vorspanischer indigener Institutionen innerhalb der Kolonialordnung regelte. Betont werden mu, da es dabei nicht um ein "Weiterbestehen" vorspanischer rechtlicher Verhltnisse im Sinne eines "survival" ging, sondern um ein bewutes Aufgreifen bestimmter Elemente dieser Verhltnisse, die in das sich herausbildende koloniale Recht, den derecho indiano, eingepat wurden, um eine effektivere Herrschaft ber die indianische Bevlkerung der Kolonien zu ermglichen. Innerhalb der kolonialen Rechtsordnung wurden die leyes y costumbres indgenas als Gewohnheitsrecht bezeichnet. Anstatt diese als "weiterbestehende" vorspanische Rechtselemente zu untersuchen, ist danach zu fragen, welche Bestandteile des indianischen Rechts bercksichtigt und ausgewhlt und wie sie den kolonialen Interessen nutzbar gemacht wurden. Die visita von Cuenca unterscheidet sich in ihrem Aufbau von den anderen vergleichbaren und bereits publizierten visitas, wie der von Hunuco (1562) oder der visita der Lupaqa (1567). Die Umstnde, die die visita von Cuenca veranlat hatten, waren die zu hohen Tributforderungen der Spanier, die noch dazu an der Kste doppelt so hoch waren wie im Gebirge, bermige ^na-Leistungen sowie Landstreitigkeiten mit den Spaniern, aber auch Konflikte zwischen den cacicazgos. Auerdem ging es nach wie vor um die Abschaffung der "persnlichen Dienstleistimgen" {serviciospersonales), worunter unfreiwillige und nichtbezahlte Arbeiten verstanden wurden. Ihre Beseitigung war zwar schon in die Leyes Nuevas (1542) aufgenommen worden, sie konnte aber wegen der gespannten innenpolitischen Lage bis dahin nicht durchgesetzt werden. Cuenca fhrte die Schwierigkeiten auf eine fehlende oder nur lckenhaft vorhandene rechtliche Grundlage der kolonialen Ordnung zurck. Deswegen machte er es vorrangig zu seinem Anliegen, eine rechtlich verbindliche Basis dieser Ordnung, speziell auch eine Grundlage fr die Schaffung von reducciones, mit der Cuenca bereits vor Toledo begonnen hatte, zu erarbeiten. Das wirkte sich auf die Spezifik dieser visita aus, derm hier ging es nicht so sehr um die Untersuchung bestimmter wirtschaftUcher, sozialer und politischer Charakteristika der jeweiligen ethnischen Gruppen, sondern in erster Linie um die Behandlung von Petitionen, die Vergabe bestimmter Lizenzen, um die Besttigung

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oder Modifizierung von Rechten und Privilegien sowie um die Lsung von strittigen Fllen. Z u der Schaffung einer rechtlichen Grundlage der kolonialen Ordnung allgemein imd speziell der reducciones gehrten die Reorganisation der sozialen Hierarchie der cacicazgos in dem von Glte (1973: 42 ff.) so bezeichneten "kuraq-Systtm", die Neubestimmung der Funktionen imd Privilegien der caciques, die Bildung einer zweiten administrativen Ebene nach dem Vorbild des spanischen municipio imd die Regulierung der wirtschaftlichen und rechtlichen Beziehungen zwischen der Repblica de los indios und der Repblica de los espaoles, wozu auch die Tribut- und miia-Leistungen fr die encomenderos und die spanischen Stdte gehrten. Die visita von Cuenca unterscheidet sich von der ersten visita general in Peru, die La Gasea durchgefhrt hatte, durch die Festsetzung nicht nur der H h e des Tributes fr den encomendero, sondern auch des Umfanges der Arbeitsleistungen, die der cacique fr sich in Anspruch nehmen konnte. Die Notwendigkeit einer tasa auch fr die caciques, die er mit deren groer Tyrannei gegenber den indios begrndete, verdeutlichte auch schon La Gasea im memorial an seinen Nachfolger (Prez de Tudela 1964, II: 265; Assadourian 1987: 326). Es sollen im folgenden die Regelimgen von Bereichen der Kolonialverwaltimg, die Cuenca in den Ordenanzas von Jayanca formuliert hat, anhand des visita-Mzterials dargestellt werden. Es geht um die Privilegien der caciques, die Regulierung der gegenseitigen Hilfe und um die Anfnge des Geldes als Tributform bzw. als eine Form der kolonialen Rente.

2. Privilegien der caciques und die gegenseitige H i l f e


Z u den Privilegien, die Cuenca den caciques gewhrte, gehrte an erster Stelle die Befreiung von den Tribut- und Arbeitsleistimgen. Das war zu diesem Zeitpimkt noch keine Selbstverstndlichkeit. Francisco Falcon beklagte in seiner Schrift "Representacin de los daos y molestias que se hacen a los indios", die er 1567 dem Zweiten Limenser Konzil prsentiert hatte, da die caciques und principales nicht von der Tributpflicht ausgenommen waren (Zavala 1978,1: 47). So ist besonders hervorzuheben, da Cuenca dies bereits ein Jahr zuvor fr die Nordregion rechtUch fixiert hatte. In den Ordenanzas von Jayanca hatte Cuenca zunchst allgemein festgelegt, da diejenigen, die in vorspanischer Zeit v o m Tribut befreit waren, dies auch in der Kolonialzeit sein sollten; es folgte jedoch eine Einschrnkung, wonach das nur die caciques mayores (= principales) vmd ihre legitimen Shne sowie den cacique der guaranga und dessen Shne zu Lebzeiten der Anfhrer der guarangas betraf, denn nach deren Tod waren nur noch die im A m t nachfolgenden Shne v o m Tribut befreit (Cuenca 1975: f. 21v). Im Verlaufe der visita wurde

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dieses Privileg jedoch erweitert und generell auf principales und deren Shne und Enkel angewandt. Die Befreiung von der Tributpflicht war mit einem rechtlich begrndeten Anspruch auf Arbeitsleistungen von der entsprechenden Gruppe dieser Anfhrer verbunden Arbeiten, die dem cacique bis dahin im Rahmen von Gegenseitigkeit und Wiederverteilung geleistet worden waren. Dieses System, aus dem die wirtschaftliche und politische Macht des cacique erwachsen war, mute durch eine Reglementierung in seiner Funktionsweise weitgehend auer Kraft gesetzt werden. Die Beziehungen zwischen dem cacique und den Mitgliedern seines cacicazgos sollten sich nicht mehr auf der Basis der Gegenseitigkeit gestalten, sondern nach den von Cuenca formulierten Regeln, die von diesem Zeitpimkt an die rechtliche Grundlage fr die sozialen Beziehungen innerhalb des cacicazgo darstellten. Der Ausgangspunkt fr die Neugestaltung dieser Beziehungen war erstens die Anordnung, da der cacique die Mittel fr seinen Unterhalt aus der Dorfkasse erhielt. Damit reduzierten sich seine Funktionen auf die Verteilung der Arbeitskrfte; er hatte aber nicht mehr die unmittelbare Verfgung ber diese und ihre Kontrolle. Die zweite Voraussetzung bestand darin, da die dem cacique erbrachten Arbeiten "bezahlt" werden muten. Diese "Bezahlung", die von Cuenca festgesetzt worden war, konnte verschiedene Formen annehmen, wie an den Beispielen zu sehen sein wird. Die Grundlage fr die Austauschbeziehung zwischen cacique und Arbeitenden war von nun an die tasa und nicht mehr unmittelbar die aus der vorspanischen Zeit tradierten Normen. Der Zugriff auf Arbeitskrfte und der Umfang der Arbeitsleistungen, auf die der cacique im Rahmen der Gegenseitigkeit Anspruch hatte, waren somit den Reglementierungen der spanischen Kolonialverwaltung unterworfen, die diese Arbeitsleistungen als Arbeit fr den cacique betrachtet hatte (Glte 1973: 47). In diesem Sinne rechtfertigte Cuenca vor dem corregidor von Jequetepeque den A n spruch des cacique auf Baumwollkleidung, indem er sagte: "que los prin9pales / e yndios del dho repartimiento / han estado siempre en costum/bre de le dar como a su cacique y / seor natural lana de la tierra [...]" Dafr gebe der cacique ihnen "alguna cossa a manera / de paga" (AGI-J 458, f. 2046). Sptestens seit dem Aufsatz von Murra (1958) ber die Funktion von Textilien in den verschiedenen sozialen und politischen Zusammenhngen ist bekannt, da Textilien aus Baumwolle und Wolle im Tawantinsuyu zu den wichtigsten Produkten gehrten, die im System der Wiederverteilung eine Rolle spielten, und die auf der lokalen sowie der staatlichen Ebene bei einer Vielzahl von politischen, sozialen, militrischen und religisen Anlssen verschenkt, geopfert oder ausgetauscht wurden (Murra 1975c). Die Bestimmung in den Ordenanzas von Jayanca, da die Arbeit der als Weberinnen arbeitenden Frauen im Haushalt des cacique von diesem zu befahlen sei, und zwar mit sechs tomines pro Stck, richtete sich darauf, den Gegensatz zu beseitigen zwischen einer Produktion, die auf dem Gegenseitigkeitsprinzip auf der Ebe-

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ne des cacicazgo basierte, und den gewinnbringenden Transaktionen der caciques mit spanischen Hndlern nach kolonialen Marktprinzipien, in denen die Textilien zur Ware wurden (Spalding 1973). In dem o. a. Beispiel geht es um die Legitimierung fr den cacique, Kleidung als "Tribut" generell annehmen zu knnen. Die Art dieser Kleidung, wie er sie schon immer entsprechend dem "Brauch" {costumbre) erhalten hatte, ist in der Quelle genau beschrieben: "teyda de diferentes colores para / hazer las franjas con que guar/nefe las mantas y camysetas" (AGI-J 458, f. 2046). Der cacique betonte auerdem, da "seine indios" ihm diese Produkte freiwillig geben ein Aspekt, der in den Chroniken in bezug auf den "Tribut" in vorspanischer Zeit oft genannt wird, und der in allen kniglichen Dokumenten und in den Quellen der Kolonialverwaltung, natrlich nur auf dem Papier, als Voraussetzung dafr galt, die Indianer berhaupt zu Abgaben und Dienstleistimgen verpflichten zu knnen. Die "Freiwilligkeit" und die Bezahlung der Arbeit (vmd zwar der Wert der Arbeit, wie er in der tasa festgelegt worden war), die vor dem corregidor bzw. dem Priester vorgenommen werden mute, waren schlielich auch fr Cuenca die Bedingungen, auf das Anliegen des cacique von Jequetepeque einzugehen. A n dem folgenden Fall, der in der visita dokumentiert ist, kann demonstriert werden, in welcher Weise die dem cacique zu leistenden landwirtschaftlichen Arbeiten festgelegt wurden. D o n Cristbal Payco war der principal einer parcialidad, die ebenfalls dem repartimiento Jequetepeque zugehrte und gleichzeitig tercera persona. Die Bevlkerungszahl dieser parcialidad kann nur geschtzt werden, denn D o n Cristbal gibt an, da er der principal ber mehrere mandones sei, die Oberhupter von Gruppen von 10 - 50 Haushalten waren. Der encomendero war Pedro Gonzlez de Ayala, vecino von Trujillo. Cuenca wies D o n Cristbal Payco jhrlich vier Indianer zu, die seine Felder bearbeiteten diese Felder werden in der visita "haciendas, granjerias, sementeras" genannt. Das sind Bezeichnungen, die fr die Klassifizienmg der landwirtschaftlichen Arbeit auerordentlich wichtig sind. Auerdem wurde ihm ein Junge zugewiesen, der sich noch nicht im tributpflichtigen Alter befand und ihm als "Page" diente, sowie zwei alte Frauen, die in seinem Haushalt zu arbeiten hatten. Der principal war fr den Unterhalt dieser Arbeitskrfte verantwortlich und hatte jedem drei Stck an Baumwollkleidung im Jahr zu geben. Diese Kleidungsstcke muten so beschaffen sein wie die, die als Tribut an den encomendero zu geben waren. Die Arbeitskrfte wechselten jhrlich "por sus mytas". Sie dienten ihm neben den anderen Arbeiten auerdem als chicheros eine fr den cacique unverzichtbare Dienstleistung fr die Aufrechterhaltung der Gegenseitigkeitsbeziehungen. W e n n diese auch stark eingeschrnkt waren, erforderten sie es dennoch, die Arbeitenden mit chicha zu bewirten. Dafr, so legte Cuenca fest, hatte er principal ihnen Mais, mantas, die groen chicha-Ceii&t und die anderen Gertschaften fr

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die cci-HerstelIung zur Verfgung zu stellen, "sin que los dhos yndios / pongan otra cossa alguna mas que su trabajo" (AGI-J 458, f. 1977). Auerdem bestimmte Cuenca, da die Arbeitskrfte der parcialidad des D o n Cristbal ihm jhrlich ein Feld (chacara) bestellten, das 80 fanegas Mais an Ertrag erbringen sollte. Dieses Land, heit es, ist den indios fr die Bearbeitung zur Verfgimg zu stellen; fr die Zeit, in der sie arbeiteten, seien sie mit Essen und Trinken zu versorgen. Es werden hier zum zweiten Mal landwirtschaftliche Arbeitsleistungen angefhrt, die als unabhngig von den erstgenannten zu betrachten sind. Ist oben betont worden, da es sich um haciendas und granjerias handelte, die von einer bestimmten Zahl von Arbeitskrften bearbeitet wurden, so fllt hier der Begriff chacara, und die Begrenzung der Arbeitsleistung wird durch die H h e des Ernteertrages festgesetzt. Anzunehmen ist, da jeweils unterschiedliche Beziehungen des Eigentums und des Besitzes zu diesen Lndereien bestanden. Whrend es sich im ersten Fall um Privatbesitz des principal zu handeln scheint, die entsprechenden Arbeitskrfte hier zahlenmig begrenzt waren und in Naturalien entlohnt wurden, wird das als chacara bezeichnete Feld zum Gemeineigentum, dem von der comunidad als Gesamtheit bearbeiteten Feld und damit zur Dorfkasse gehrt haben, um fr den Unterhalt des Anfhrers in Anerkennung seiner Funktion als principal und tercera persona bestellt zu werden. Die Organisation der Arbeit auf diesem Feld blieb weitgehend in der Hand tr parcialidad und ein Teil der reziproken Beziehungen blieb erhalten, wenn ein zumindest symbolischer Ausgleich in Form einer "Bewirtung" erfolgte. Es ging hierbei um das Produkt, auf das der principal einen Anspruch hatte, und nicht um das Land. Die Grenordnung von 80 fanegas Getreide fr den Unterhalt eines cacique ist in einem weiteren Beispiel wiederzufinden. Fr den cacique principal von M o r o (AGI-J 458, f. 1915v - 1916), D o n Garcia Pilco Guarnan, ist in der tasa ebenfalls festgelegt worden, da er jhrlich 80 fanegas Getreide, davon 30 fanegas Weizen und 50 fanegas Mais erhlt. Seinen weit hheren Anspruch begrndete er damit, da er cacique principal von mehr als 500 indios tributarios war. Cuenca bercksichtigte offensichtlich diesen Unterschied in der sozialen Hierarchie und ordnete an, da D o n Garcia vom Feld der comunidad, hier sementera de la comunidad genannt, zustzliche 10 fanegas Weizen und 20 fanegas Mais erhlt. Neben dieser durch die spanische Kolonialverwaltung legitimierten Verfgung ber Arbeitskrfte dokumentiert die visita eine Vielzahl von Beispielen, in denen dem cacique die Anerkennung seiner Herrschaft und damit auch Arbeitsleistungen verweigert wurden. Leider knnen die Grnde dafr im einzelnen kaum nachvollzogen werden. In einem Falle wurde dem cacique von Tcume, D o n Francisco

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Nyncha,' der Quelle nach cacique principal, von einem untergeordneten principal die Zuweisung von 16 Arbeitskrften "por fuerza y contra m y / volimtad" verweigert (AGI-J 458, f. 2015). Mglicherweise war D o n Francisco Nyncha ber die durch vorspanische Normen legitimierten Ansprche in bezug auf die Verteilung der Arbeitskrfte hinausgegangen, denn dieser Konflikt hatte eine Vorgeschichte. Im Jahre 1564 hatte einer tr principales von Tcume, D o n Fernando Efquic, den cacique (Vorgnger von dem o. g. D o n Francisco) vor dem corregidor von Trujillo angeklagt, gewaltsam sein Land usurpiert imd sich der Dienste von 70 Angehrigen seiner parcialidad bemchtigt zu haben. Auerdem soll er den Vater dieses principal, dem die Indianer Tribut "por costumbre inmemorial" geleistet hatten, gezwungen haben, diesen repartimiento zu verlassen (Zevallos Quiones 1989: 133 134). Es ist nicht bekannt, welches Ergebnis diese Petition gebracht hatte und inwieweit Cuenca den Fall kannte. 1566 erschien in den Quellen der besagte D o n Francisco Nyncha als Anfhrer eines cacicazgo, den nun die Bewohner der beiden sozialen Einheiten Tcume und Mochumi als Resultat der Reduktionsbildung durch Cuenca vereinigte. Wichtig ist, da Cuenca offensichtlich aus politischen Erwgungen heraus den Fall im Interesse dieses neuen cacique entschied, und zwar, indem er eine Verbindung zur Inka-Zeit herstellte: "hiziessen como lo so/lian hazer y obedecer en tiempo de / los yngas" (AGI-J 458, f. 2015v). Dies kann gleichermaen als ein Versuch gewertet werden, die Legitimitt des neuen cacique, dessen A m t ein Ergebnis der kolonialgeschichtlichen Entwicklung ist, auf eben die vorspanische Zeit zurckzufhren. In einem anderen Fall hatte Cuenca sich ber die mit bestimmten Privilegien verbimdene soziale Hierarchie hinweggesetzt, indem er einen mandn, der auf der untersten Stufe der Hierarchie stand und dessen parcialidad 30 Haushalte angehrten, von der Tributpflicht befreite und ihm den Anspruch auf Arbeitskrfte gewhrte, der ihm von seiner parcialidad und von den anderen principales von Jequetepeque zunchst verweigert worden war. Ein Oberhaupt niedrigeren Ranges, mit bis zu 50 indios, wurde von den Spaniern als mandn bezeichnet (Netherly 1977: 255). A n diesen beiden Beispielen ist zu sehen, da zunchst die Position des cacique in der entsprechenden sozialen Gruppe verankert sein mute, um die Verfgung ber Arbeitskrfte in dieser Gruppe geltend machen zu knnen. Eine zweite Voraussetzung war die zumindest formale Aufrechterhaltung der Beziehungen der Gegenseitigkeit, d. h. die Bewirtung der Arbeitenden durch den cacique. Oben ist schon erwhnt worden, da Cuenca ihre Versorgung mit Essen und Trinken whrend der Zeit der landwirtschaftlichen Arbeit aufgenommen hat, und da zwei der dem principal von Jequetepeque zugewiesenen Personen als chicheros arbeiteten.

Bei Zevallos Q u i o n e s (1989: 135) erscheint dieser als D o n Francisco Mincha Malea.

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D a dies jedoch nicht ausreichte, geht aus den zahlreichen Petitionen fr das Betreiben von sog. "tavernas" hervor/ Wichtig ist, darauf hinzuweisen, da die Dringlichkeit der Einrichtung dieser tavemas durch die caciques mit dem Bezug auf die "costumbre" noch verstrkt wird. D o n Gabriel, principal und segunda persona, uerte sich gegenber Cuenca im Namen von D o n Martin, cacique principal von Lambayeque, folgendermaen: "[...] algunos alguaziles / y otras justicias [...] / [...] nos ympiden que no tengamos / taberna ny demos a beuer a nuestros yndios / como lo soliamos hazer segn nuestra costum/bre [...] porque no auiendo las dhas taver/nas no podemos juntar los yndios a / hazer nuestras sementeras y de la comu/nidad de los dhos yndios [...]" (AGI-J 458, f. 1779 - 1779v). Cuenca stimmte der Einrichtung dieser tavemas zu, die aber nur fr die Zeit der gemeinschaftlichen Bearbeitung der Felder der comunidad betrieben werden durften.

3.

Tribut in G e l d f o r m Diese Beispiele zeigen auerdem, da die "Bezahlung" der landwirtschaftlichen

Arbeit fr den cacique in Form von Naturalien erfolgte, die der Weberinnen jedoch in Geld. Daneben wurden Tributleistungen an die encomenderos in Form von Geld festgelegt, wenn die geforderten Produkte nicht den natrlichen Bedingungen entsprachen, unter denen die Tributpflichtigen lebten. So waren die indios, die im Gebirge von Chachapoyas lebten, dazu verpflichtet, Baumwollkleidung als Tribut zu liefern, obwohl sie keine Baumwolle kultivierten (AGI-J 458, f. 1849).^ Ein weiteres Beispiel ist eine parcialidad von Fischern aus Tcume, die Textilien als Tribut zu leisten hatten. Ihr principal betonte, da sie Fisch tauschen und verkaufen wrden, um Wolle, Baumwolle, chaquira u. a. dafr zu erhalten imd so dem encomendero den Tribut in Form von Textilien geben zu knnen (AGI-J 458, f. 1931 - 193Iv). Eine wx-ere parcialidad von. Fischern in Tcume hatte Mais als Tribut zu liefern; da sie jedoch kein Land besen, mten sie alles mit plata bezahlen, selbst die Nahrungsmittel fr den eigenen Bedarf (AGI-J 458, f. 2016). In diesen Fllen betonte Cuenca, da der Vorschlag, den Tribut in Geld zu bezahlen, von den principales selbst kam. V o n Cuenca wurde er besttigt. U m vergleichbare Formen des Austausches von Arbeit geht es, wenn an Stelle von Weizen, der dem encomendero als Tribut zu leisten war, mitayos gesandt wurden, um dessen Felder zu bearbeiten. Aus hier nicht nher zu rekonstruierenden Grnden konnten die Felder des repartimiento von Jequetepeque, die sementeras de comunidad, nicht bearbeitet werden, um dem encomendero Weizen zu liefern. "[...]

* '

Z u diesen Petitionen vgl. R o s t w o r o w s k i (1975b: 330 - 331). In der visita heit es: " n o tiene algodon c o m o es n o t o r i o " . Ebenda.

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en lugar del dho trigo / demos mitayos al dho nuestro enco/mendero [...] tasando y moderando / el trigo que auemos de dar a un prescio / onesto" (AGI-J 458, f. 1866 - 1866v). Cuenca stimmte dem zu, aber wiederum unter der Bedingung, da die Arbeit der mitayos bezahlt werden mute. Die Tatsache, da anstelle von Getreide im Austausch Arbeit angeboten wurde, befindet sich in Ubereinstimmung mit den vorspanischen sozialen Verhltnissen. Die indianische Arbeit ist jedoch in koloniale Bedingungen eingebunden. Das wird an der Festlegung von Cuenca deutlich, wonach diese Arbeit zu bezahlen sei, und zwar nicht in Form von Naturalien wie in dem Falle, in dem die Arbeit dem cacique galt, sondern in Geldform, "conforme a la tasa / de jornales" (AGI-J 458, f. 1866v) fr die Arbeit in der Landwirtschaft, die die Spanier den mitayos auszuzahlen hatten, und die Cuenca in demselben Jahr in Trujillo bekannt gegeben hatte.

4.

Zusammenfassende Betrachtungen Eine visita allein, die noch dazu von regionalem Charakter war, konnte nicht

die wirtschaftlichen und politischen Probleme des Vizeknigreiches Peru lsen, auch nicht mit einer entsprechenden rechtlichen Grundlage. O b w o h l bereits in den 50er und dann auch in den 60er Jahren Anstrengungen unternommen worden waren, nach der visita von La Gasea eine zweite visita general durchzufhren, konnte diese erst durch Francisco de Toledo realisiert werden, verbunden mit grundlegenden und allgemeinen wirtschaftlichen, poUtischen und rechtlichen Reformen. Die Ideen von Cuenca, der von Toledo hoch geschtzt wurde, flssen in diese Reformen ein. Stellenweise unverndert sind Cuencas Formulierungen der Ordenanzas von Jayanca in den Ordenanzas generales von Toledo aus dem Jahre 1575 wiederzufinden (Toledo [1575] 1989: 217 ff.). Das, was bei Cuenca einen Anfang gefunden hatte hauptschlich die Bildung von reducciones und die beginnende Institutionalisierung der mita ist durch Toledo aufgegriffen, erweitert und mittels der ganzen Machtflle, die ihm als Vizeknig zur Verfgimg stand, realisiert worden. In diesem Sinne kann von der visita, die Cuenca in der Provinz Trujillo durchgefhrt hatte, ein Bogen zur visita general von Toledo geschlagen werden, die, um das Bild von Murra (1975b: 286) aufzugreifen, eine Brcke zwischen zwei Epochen der Kolonialgeschichte gebildet hatte einer zu Ende gehenden, die eine Bilanz der ethnischen Gruppen darstellte, die 40 Jahre Kolonialherrschaft berlebt hatten, und der folgenden, fr die Toledo's visita der Ausgangspunkt von drastischen Vernderungen wurde, die eine bis dahin ungekannte Qualitt erreichten.

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Quellen Archivo General de Indias, Sevilla: AGI-Justicia 458: Tercer legajo de la residencia tomada al doctor Gregorio Gonzlez de Cuenca, oidor de la Real Audiencia de los Reyes y a sus oficiales, de la visita hecha a la provincia de Trujillo, por el licenciado Pedro Snchez de Paredes, oidor de dicha Audiencia [1573], AGI-Lima 92, Ramo 19, No. 151: Carta del Dr. Cuenca al Rey, 12. 11. 1567.

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