FAZ+Rhetorik rechter Parteiführer :
Spott über den Elfenbeinturm als Zunder rechter Polemik

Gastbeitrag
Von Armin Nassehi
Lesezeit: 6 Min.
„Und ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben Re – Mi – Gra – Tion.“ Auf dem Bundesparteitag in Riesa wurde Alice Weidel bejubelt, als die Kanzlerkandidatin demonstrierte, dass die AfD und ihre Gegner nicht dieselbe Sprache sprechen.
Rechte Parteiführer und ihre popkulturellen Idole versprechen den Wählern gleichzeitig Normalität und Disruption. Dass das nicht zusammenpasst, ist der Witz ihrer Sache: Sie machen Politik ohne Begründungen.
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Man kann schwer daran vorbeisehen: In Wahlen verschieben sich die Gewichte von Mitte-links- und Mitte-rechts-Parteien hin zu rechten und sogar rechtsradikalen Angeboten. Österreich, Frankreich, Italien, die Niederlande, die Vereinigten Staaten – so unterschiedlich diese Länder sind, so sehr ähneln sich die Entwicklungen. Attraktiv scheinen Angebote zu sein, die Übersichtlichkeit und Kalkulierbarkeit versprechen. Im Angesicht von multiplen Krisen, Unsicherheit, Transformationsdruck, aufgeregten Medien und polarisierten Diskursen scheinen viele Menschen jenen folgen zu wollen, die wenigstens versprechen, dass die Dinge sich wieder einer Ordnung fügen, die sie kennen.

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