Literatur Des Mittelalters Heinz Sieburg Full Chapter Download PDF
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Beiträge zur Byzantinischen und osteuropäischen Kunst
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Literatur des Mittelalters
Akademie Studienbücher
Literaturwissenschaft
Herausgegeben von
Iwan-Michelangelo D’Aprile
Heinz Sieburg
Literatur des
Mittelalters
2., aktualisierte Auflage
Akademie Verlag
Der Autor:
Prof. Dr. Heinz Sieburg, Jg. 1961, Professor für germanistische Linguistik und Mediävistik
an der Université du Luxembourg
www.akademie-verlag.de
Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver-
wertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des
Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über-
setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektroni-
schen Systemen.
ISBN 978-3-05-005913-6
eISBN 978-3-05-005914-3
Literatur des Mittelalters
8 Artusepik 119
8.1 König Artus 121
8.2 Hartmann von Aue 124
5
IN HA LT
9 Heldenepik 133
9.1 Geschichtlichkeit, Medialität und historische Funktionen 135
9.2 Das Nibelungenlied 139
11 Minnesang 161
11.1 Kriterien und Ursprünge 163
11.2 Hohe Minne 165
11.3 Phasen des Minnesangs 167
15 Serviceteil 219
15.1 Allgemeine Hilfsmittel 219
15.2 Arbeitsbücher und Einführungen 223
15.3 Zentrale Autoren, Texte und Textsammlungen 227
15.4 Historisch-kulturwissenschaftliche und theoretisch orientierte
Darstellungen 231
15.5 Fachzeitschriften und Internet-Ressourcen 232
16 Anhang 235
16.1 Zitierte Literatur 235
16.2 Abbildungsverzeichnis 242
16.3 Personenverzeichnis 244
16.4 Glossar 247
6
1 Ann^herungen und Grundlagen
Abbildung 1: Der Heilige Anno II., Erzbischof von Köln. Miniatur aus der Vita Annonis
(um 1180)
7
AN N bH ERU NGE N U ND GRUN DL AG E N
Bischof Anno II. von Köln hat fünf Stifte und Klöster gegründet, mit
deren Modellen er hier dargestellt ist. Ihm ist das Ende des 11. Jahr-
hunderts entstandene „Annolied“ gewidmet, das als erste Geschichts-
dichtung in deutscher Sprache gilt. Typisch für das Mittelalter ist die
Ausdeutung von Geschichte als christliche Heilsgeschichte. Auf-
schlussreich ist das „Annolied“ aber auch im Hinblick auf die Ent-
wicklung des Volksnamens „deutsch“.
Sprache und Literatur des Mittelalters sind uns Heutigen meist fremd
und daher kaum unmittelbar zugänglich. Sich darauf einzulassen
heißt, ein Fenster in die Vergangenheit und damit in eine oftmals irri-
tierend fremdartige, aber auch faszinierende Welt zu öffnen. Der Ge-
winn liegt nicht zuletzt in der deutlichen Erweiterung des Sichtfeldes.
Bezogen auf einen Zeitraum von den Anfängen der deutschen Litera-
tur in der Mitte des 8. Jahrhunderts bis in die Frühe Neuzeit werden
im vorliegenden Band die Grundlagen der Literatur- und Sprachperi-
oden, ihre spezifischen Ausprägungen, Hintergründe und inneren Ent-
wicklungen an ausgewählten Themen dargestellt. Gezielte Vertiefun-
gen und interpretierende Erläuterungen zentraler Gattungen und
Werke runden die Darstellung ab. Der Schwerpunkt liegt auf der hö-
fischen Literatur der mittelhochdeutschen Blütezeit. Eine erste Annä-
herung bietet die Klärung zentraler Begriffe und grundlegender Vo-
raussetzungen der mittelalterlichen Literatur und ihrer Erforschung.
8
MIT TE LA LTE R UN D M E DI bV IST IK
de. Grundlage der Negativbewertung war dabei vor allem eine ästhe-
tisch-kulturhistorische Perspektive, die insbesondere den Verfall der
lateinischen Schriftkultur kritisierte.
Als historiografische Kategorie ist der Begriff des Mittelalters aber
erst ein Produkt des 17. Jahrhunderts, vornehmlich verknüpft mit
dem Namen des Philologen, Historikers und Geografen Christoph
Cellarius (1638–1707). Cellarius, der die Dreiteilung der Universal-
geschichte in Antike, Mittelalter und Neuzeit gegen erhebliche Wi-
derstände der Kirche durchsetzte, übernahm die pejorative Bewer-
tung des Mittelalters. Und auch in der Aufklärung überwog deutlich
das Negativbild im Sinne eines ,finsteren‘ Zeitalters.
Erst im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, im Zuge der Roman-
tik verkehrte und verklärte sich das Bild infolge einer generellen
Idealisierung des Volkstümlichen und insbesondere der volkstümli-
chen Dichtung der Vergangenheit. Gegenwärtig changiert die Bewer-
tung des Mittelalters zwischen Rückständigkeit und einem positiv
konnotierten Gegenentwurf zur modernen durchtechnisierten Welt.
Letzteres schlägt sich deutlich als Mittelalter-Boom in der Populär-
kultur nieder (> KAPITEL 14.1).
Dem Begriff des Mittelalters liegt – schon dem Wortsinn nach – die
Vorstellung einer Interimsphase, einer Zwischenzeit zwischen der vor-
gängigen Antike und der folgenden Neuzeit zugrunde. Der Mittelalter-
begriff ist somit Resultat einer Rückschau einer Epoche, die sich – als
Neuzeit – selber an das Ende der historischen Entwicklung setzt, so,
als wäre nach ihr keine weitere Epoche mehr denkbar. Die eigene Per- Problematische
spektive als allgemeingültig zu betrachten, ist durchaus kritisch zu be- Perspektive
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AN N bH ERU NGE N U ND GRUN DL AG E N
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G ER MA NI STI SCH E M E DI bV IST IK
Althochdeutsch 750–1050
Frühmittelhochdeutsch 1050–1170
Spätmittelhochdeutsch 1250–1350
Fr_hneuhochdeutsch 1350–1650
Neuhochdeutsch 1650–heute
11
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G ER MA NI STI SCH E M E DI bV IST IK
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G ER MA NI STI SCH E M E DI bV IST IK
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namen. Etymologisch, das heißt im Hinblick auf die Herkunft des Wor-
tes, war „deutsch“ zunächst ein Abgrenzungsbegriff gegenüber dem
Lateinischen und bedeutete schlicht „volkssprachlich“. Dabei lassen
sich unterschiedliche Wurzeln des Wortes nachweisen. Eine Grundlage
war das rekonstruierte germanische Wort *theudiskas (der Stern, Aste-
risk genannt, steht immer für nicht real belegte, also erschlossene Wort-
formen), das ursprünglich soviel bedeutete wie ,zum Volk gehörig‘ und
auf den Gegensatz zur höher gewerteten lateinischen Kultur abzielte.
Erste Belege Ein erster Beleg findet sich in einem Brief des päpstlichen Nuntius
Georg von Ostia an Papst Hadrian I. über zwei Synoden, die 786 in
England stattfanden. Hier heißt es, dass die Beschlüsse tam latine
quam theodisce (lateinisch; „auf Latein wie auch in der Volksspra-
che“) mitgeteilt wurden, quo omnes intellegere potuissent („damit alle
es verstehen könnten“). Im Jahre 788 kommt es zu einer Anklage
des Bayernherzogs Tassilo auf dem Reichstag zu Ingelheim. Vor-
geworfen wird ihm Fahnenflucht, quod theodisca lingua harisliz dici-
tur („was in der Volkssprache harisliz genannt wird“). Das latinisier-
te Wort theodiscus blieb zunächst ein Gelehrtenwort und bezog sich
auf Dialekte germanischer Herkunft im Frankenreich, wobei sowohl
die Sprache des Volkes – als Gegensatz zur Bildungssprache Latein –
betont sein konnte wie auch der Gegensatz zum romanisch gepräg-
ten, als walhisk bezeichneten Teil des Frankenreiches.
Das deutsche Wort diutsch / tiutsch wurde zunächst ebenfalls allein
auf die Sprache bezogen. Erster Beleg ist in diutiscum (lateinisch;
„auf deutsch“) bei dem Benediktinermönch Notker III. von St. Gallen
(um 950–1033). Eine Ausweitung auch auf ,Land und Leute‘ findet
sich zuerst im bereits erwähnten Annolied (um 1180), das zugleich
als erste Geschichtsdichtung in deutscher Sprache gilt. Dort heißt es
etwa:
o
Belege mit zorne her du widir wante / ci diutischimo lante (V. 24.7f.)
aus dem Annolied („Zornig kehrte er da zurück zu den deutschen Ländern“
Nellmann 2005).
sidir wârin diutschi man / ci Rôme lı̂f unti wertsam. (V. 28.17f.)
(„Seitdem waren die deutschen Mannen in Rom lieb und wert.“
Nellmann 2005)
1.3 Literaturbegriff
Der Literaturbegriff der historischen Literaturwissenschaft unter-
scheidet sich grundlegend von dem der Neueren deutschen Literatur-
16
LI TER ATUR BEGRI FF
17
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FO RS CHUN GST RA DITI ON EN UND ERK E NN TN ISP E RSP E KTI VEN
19
AN N bH ERU NGE N U ND GRUN DL AG E N
20
FRAG EN UND LE KTaREEMPFEHLUNGEN
Für den Wert und die Wertschätzung des Faches ist gleichfalls
wichtig, dass es verstärkt auch in anderen Disziplinen und For- Interdisziplinarit^t
schungsfeldern (Geschichtswissenschaft, Theologie, Medizin, Soziolo-
gie, Mentalitätsforschung, Gender Studies usw.) als Erkenntnisquelle
erkannt und aufgegriffen wird.
Mag sein, dass dem Studienanfänger derlei oberlegungen noch als
zu abstrakt erscheinen. Doch auf Ebene des Studiums kann bereits Erkenntnis-
als Bereicherung angesehen werden, dass die Germanistische Mediä- m`glichkeiten
Lekt_reempfehlungen
• Das Annolied, mittelhochdeutsch / neuhochdeutsch, herausgege- Quellen
ben, übersetzt und kommentiert von Eberhard Nellmann, Stutt-
gart 1975, 6. Auflage 2005.
21
AN N bH ERU NGE N U ND GRUN DL AG E N
22
2 Weltliche und geistliche
Voraussetzungen
Abbildung 4: Kaiser Heinrich VI. Miniatur aus der Großen Heidelberger Liederhandschrift
(Codex Manesse) (frühes 14. Jahrhundert)
23
WELT LIC HE UN D GEIS TLI CH E VOR AUS SETZUN GEN
Der Einfluss des Adels auf die mittelhochdeutsche Dichtung der Blü-
tezeit ist nur ein Aspekt eines komplexen Bedingungsgefüges, ohne
das die spezifische Ausprägung der mittelalterlichen Literatur kaum
verstanden werden kann. Das vorliegende Kapitel beleuchtet diese
vielfältigen weltlich-sozialen und christlich-theologischen Vorausset-
zungen der mittelhochdeutschen Literatur.
24
SOZI OKULTURELLE GRUN DLAGEN
25
WELT LIC HE UN D GEIS TLI CH E VOR AUS SETZUN GEN
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SOZI OKULTURELLE GRUN DLAGEN
tung der Staufer lag zugleich in ihrer führenden Rolle bei der Rezep-
tion der französischen Gesellschaftskultur.
Wichtige Impulse für die Entwicklung der höfischen Literatur der
Blütezeit um 1200 verbinden sich mit einem konkreten historischen
Ereignis. Gemeint ist das berühmte Mainzer Hoffest des Stauferkai- Mainzer Hoffest
sers Friedrich Barbarossa an Pfingsten 1184, das aus Anlass der
Schwertleite (Ritual der Schwertsegnung und Ritterweihe) der Kaiser-
söhne Heinrich und Friedrich veranstaltet wurde. Der Hoftag, an
dem sich dutzende Fürsten und Repräsentanten aus anderen Län-
dern, darunter auch aus Frankreich, sowie eine riesige Anzahl Ritter
versammelt haben sollen, wurde rasch zum Inbegriff hochadliger
Prachtentfaltung, Freigiebigkeit und Machtdemonstration. So berich-
tet die mittelniederdeutsche Sächsische Weltchronik im 13. Jahrhun-
dert:
Dat was de groteste hochtit en, de ie an Dudischeme lande ward. S_chsische
Dar worden geachtet de riddere uppe viertich dusent ân ander Weltchronik
27
WELT LIC HE UN D GEIS TLI CH E VOR AUS SETZUN GEN
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SOZI OKULTURELLE GRUN DLAGEN
29
WELT LIC HE UN D GEIS TLI CH E VOR AUS SETZUN GEN
Umfang und Dauer Unklar sind dabei Umfang und Dauer der Darbietung. Wenn, wie
man ausgerechnet hat, ein Vorleser pro Stunde etwa 1 000 Verse vor-
trägt, beliefe sich die Zeit für die vollständige Lektüre des Parzival
Wolframs von Eschenbach auf 24 Stunden, für Gottfried von Straß-
burgs Tristan auf über 19 Stunden und für Hartmann von Aues Iwein
und Erec auf 8 bzw. 10 Stunden. Bei epischen Werken muss demnach
angenommen werden, dass sie in mehreren Folgen und an unter-
schiedlichen Tagen oder eben nur auszugsweise präsentiert wurden.
Zweifelhaft ist auch, inwieweit Literatur im 12. und 13. Jahrhun-
Private Lekt`re dert neben der öffentlichen Präsentation bereits durch eher nichtöffent-
liche Lektüre rezipiert wurde und werden konnte. Hinweise darauf gibt
es bei epischen Texten durchaus, etwa wenn Wirnt von Grafenberg
seinen Artusroman Wigalois am Beginn ,als Buch‘ sprechen lässt:
Wer hât mich guoter ûf getân?
sı̂ ez iemen der mich kan
beidiu lesen und verstên,
der sol genâde an mir begên. (V. 1–4)
(„Welch vortrefflicher Mensch hat mich aufgeschlagen? Wenn es
jemand ist, der mich lesen und verstehen kann, dann möge er
mich – auch wenn es etwas an mir zu tadeln gibt – freundlich
behandeln.“ Seelbach / Seelbach 2005)
In verschiedenen Fällen haben die Dichter verhüllende Autorenhin-
weise in Form von Akrosticha gegeben (s. u.). Diese waren sicherlich
nur für ein Lesepublikum erkennbar und damit für dieses bestimmt.
Autor und Die Autorschaft vieler Texte der mittelalterlichen Literatur bleibt
Autornachweis im Dunkeln. Das gilt insbesondere für die geistlichen Stoffe der alt-
hochdeutschen Zeit, deren Autoren sich wohl eher als Vermittler denn
als Urheber betrachteten. nhnlich ist es auch in Hinsicht auf die Hel-
denepik, für die Anonymität als geradezu gattungskonstitutiv angese-
hen werden kann (> KAPITEL 9). Offenbar verstanden sich die Verfasser
hier nur als Vermittlungsglied einer langen mberlieferungskette – für
einen Stoff, der nicht einem Einzelnen zuzurechnen war, sondern als
kultureller Kollektivbesitz betrachtet wurde. Generell anzunehmen ist
auch, dass die insgesamt stark auf mündlichen Vortrag ausgerichtete
Vermittlungspraxis, häufig wohl im unmittelbaren Kontakt von Publi-
kum und Autor, dessen Namensnennung erübrigte.
Autornennungen Vermehrt finden sich Autorennennungen etwa ab der Mitte des
12. Jahrhunderts. So einmal bei Weltgeistlichen wie Priester Adel-
brecht, Autor eines Johanneslebens (um 1150 oder später), oder
Priester Wernher, der 1172 die Driu liet von der maget, ein Marien-
leben dichtete. Bei diesen ist zwar von einer Ausbildung zum clericus
30
SOZI OKULTURELLE GRUN DLAGEN
bitte bei Gott verbunden sein konnte. Ein Beispiel hierfür findet sich
bei Hartmann von Aue (um 1200) (> KAPITEL 8.2), der sich im Prolog
des Armen Heinrich (oder auch im Iwein) als Ministeriale (mittelhoch-
deutsch dienstman), also als weltlicher ,Hofbeamter‘ zu erkennen gibt.
dar umbe hât er sich genant,
daz er sı̂ner arbeit,
die er dar an hât geleit,
iht âne lôn belı̂be,
und swer nâh sı̂nem lı̂be
sı̂ hœre sagen oder lese,
daz er im bittende wese
der sêle heiles hin ze gote. (Der arme Heinrich, Z. 18–25)
(„Er hat sich deshalb genannt, damit er für seine Mühe, die er
dabei aufgewandt hat, nicht ohne Belohnung bleibe, und damit
jeder, der sie nach seinem Tode vorgetragen hört oder selbst liest,
für sein Seelenheil bei Gott bitte.“ Grosse / Rautenberg 2006)
Neben der zumeist direkten Namensnennung findet sich als eine ge-
lehrte Spielart der Selbstnennung auch die Chiffrierung des eigenen
Namens (oder des Auftraggebers) in einem Akrostichon. Dabei wird Akrosticha
der Name in den Anfangsbuchstaben aufeinander folgender Verse ,ver-
steckt‘. Beispiele sind etwa Rudolf von Ems im Prolog seiner Weltchro-
nik (um 1250) oder die Crône Heinrichs von Türlin (um 1220 / 30).
Die Anfangsbuchstaben der Verse 182–216 hintereinander gelesen er-
geben: HEINRICH VON DEM TVRLIN HAT MIKH GETIHTET.
Ein weiteres wichtiges Moment für unser Wissen über mittelalterli-
che Autoren beruht auf externen Nennungen in den Werken anderer Externe Nennungen
Dichter oder durch Zuschreibungen in den Liederhandschriften. Ein
besonderes Beispiel ist der berühmte Literaturexkurs im Tristan
(Z. 4589–4820) Gottfrieds von Straßburg (1200–10) (> KAPITEL 10.2).
Dieser nennt und preist die Namen einer Vielzahl bekannter mittel-
hochdeutscher Dichter, darunter Heinrich von Veldeke, Reinmar (von
Hagenau), Hartmann von Aue oder Walther von der Vogelweide.
Wie man sich die Arbeit des Autors konkret vorzustellen hat, ist Literarischer
ungewiss. Anzunehmen sind unterschiedliche Verfahrensformen. Bei Entstehungsprozess
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WELT LIC HE UN D GEIS TLI CH E VOR AUS SETZUN GEN
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C HRISTLIC HE WELTSICHT UND WELTDEUTUNG
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with a very full and choice cargo of heavenly wares, with your top-
gallant sails flying, and shouting from every quarter, Grace! grace!
earnestly prays, my very dear friends,
G. W.
LETTER MCCCCXXX.
To Mr. R―― K――n.
G. W.
LETTER MCCCCXXXI.
To Mr. G――d.
Adieu. God bless you and yours. Hearty love to all that are so kind
as to enquire after and pray for me. Pray go to Dr. G――ns, and tell
him I hope he got home well. I had a pleasant season at Deal with
him and some other servants of our common Lord. What will
heaven be? I am lost in contemplation of it. And therefore must
hasten to subscribe ♦myself, dear Mr. G――d,
G. W.
LETTER MCCCCXXXII.
To Mr. R―― K――n.
G. W.
LETTER MCCCCXXXIII.
To Mr. S―― S――.
I MUST not leave sight of the Downs, without sending you a few
grateful, sympathizing, parting lines. I know in what a situation
they will find you, filling up the measure of Christ’s sufferings which
are behind. Amazing! even bodily sufferings, when brought on by
working for Him, he accounts his own.
He knows what this temptation means,
What a mercy this, when wearisome nights and days are appointed
for us! O that patience may have its perfect work in our souls! It will,
it shall. Faithful is he that hath promised, who also will do it. Fine
sayings these for an old weather-beaten almost worn-out pilgrim, just
on his entrance upon a new voyage. But Ebenezer! Ebenezer! He
that hath helped and delivered twelve times, will not fail the
thirteenth.
O help my unbelief!
G. W.
LETTER MCCCCXXXIV.
To Mr. R―― H――n.
I have no doubt, but this will be the happy lot of your dear yoke-
fellow. At present she walks in darkness, and sees no light. But God
will lighten her darkness, and the days of her mourning shall be
ended. Beg her to accept my most sincere and sympathetic
salutations; and assure yourselves, that neither of you are forgotten
in the poor prayers of, my dear friends,
G. W.
LETTER MCCCCXXXV.
To Mr. R―― K――n.
Hallelujah!
I wish this may be the last letter, any may receive dated at the
Downs, from, my very dear Sir,
G. W.
LETTER MCCCCXXXVI.
To Mr. John W――r.
My dear Friend,
I MUST not forget you and your dear yoke-fellow, whom I cannot but
number amongst my old first friends and children. I hope this will
find bodily pain subsided, or grace given to make it more than
tolerable. Little do we know what trials await the declines of life. But
these are like the finishing strokes of a limner’s hand before the
picture is sent for home. Yet a little while, and it shall be hung up in
God’s house above, as a trophy of the Redeemer’s blood and Spirit,
to be admired for ever and ever.
O heights of grace!
O depths of love!
Adieu! God bless you and yours and all your connections. The post-
boat is come. Though detained in the Downs, yet I hope we are
sailing to heaven. Hallelujah! Cease not to pray for, my dear friends,
G. W.
LETTER MCCCCXXXVII.
To Mr. G――, and to all in conference.
G. W.
LETTER MCCCCXXXVIII.
To Mr. J――s.
G. W.
LETTER MCCCCXXXIX.
To Mr. B――s.
T HOUGH my hands and heart were too full, to come and give you
personal thanks on shore, be pleased to accept my most
grateful acknowledgments for your kind present, and yet kinder
letter, now I am on board. I know your heart is formed for friendship,
and therefore some kind of trials of the affectionate kind, must make
such impressions, as persons of leaden souls and iron bodies, are
utter strangers to. What a mercy, that we have a compassionate
High-Priest to apply to, who is most sensibly touched with a feeling
of our infirmities!
I write this out of the fulness of my heart. Old friendship more than
revives. God bless you, and all your near and dear connections!
Through infinite mercy, this leaves me comforted on every side. I
want a thousand tongues to praise Him whose mercy endureth for
ever, and in whom I am, my very dear Sir,
G. W.
LETTER MCCCCXL.
To Mr. R―― K――n.
G. W.
G. W.
¹ The very same censures are too justly applicable to the
volume of sermons, now published by Mr. Gurney, as Mr.
Whitefield’s.――Relying on the accuracy of the shorthand-
writer, and on the fidelity of the reverend gentleman who
was to revise the sermons, and on their joint regard for the
memory of Mr. Whitefield, his executors did agree to
recommend the intended publication, and promote its sale;
for which, a consideration was to be paid by Mr. Gurney,
to be applied by them, according to the tenor of Mr.
Whitefield’s Will. But on their receiving nine of the
sermons, (worked off) to their great surprise, they found
themselves, after perusal, unable to authenticate them,
either as to language or sentiments; therefore judged them
utterly unfit for publication, and told Mr. Gurney, that on no
consideration whatever, could they recommend them to
the public. The executors are extremely concerned on Mr.
Gurney’s account, as well as for the character of their late
worthy friend; and now wish that they had not rested with
the hearing only one half-sheet read to them, but had
insisted on seeing the whole Manuscript, and every sheet
from the press. However, though Mr. Gurney ought to
have stopped the press when first applied to, and although
the agreement was never signed by either of the parties,
the executors have repeatedly offered, that, besides
chearfully renouncing all advantages, they will pay
whatever expences Mr. Gurney hath been at in the affair,
and so take and burn the whole impression; as otherwise
the purchasers must be deceived, and the name of the
deceased sorely wounded.
LETTER MCCCCXLI.
To Mr. R―― K――n.
My dear Friend,
G. W.
Charles-Town, December 1.
LETTER MCCCCXLII.
To Miss H――y.
Charles-Town, South-Carolina,
December 6, 1769.
Dear Madam,
S HALL I promise, and not perform? God forbid! You have one of
my first letters since our arrival. The long passage made shore
more agreeable. Miss H――y knows how to apply such an account.
All we meet with here, will be sweetly overruled to render heaven,
and a sight of Jesus in the heaven of heavens, more delightful. I am
in hopes, by this last week’s preaching, that some South-Carolina
souls are beginning to look heavenwards. Grace! grace! In a day or
two, God willing, we shall move to Bethesda. Mr. W――t is come to
meet me, and tells me all is in great forwardness there. Ere long the
top-stone of a building not made with hands will be brought forth.
How many of your beloved family will join the shout, crying, Grace,
grace unto it! Most cordial and due respects attend them all. God be
praised, heaven is in sight. Jesus is our pilot: he will steer us safe
over every bar; even over the last bar, Death. Then will we sing,
G. W.
LETTER MCCCCXLIII.
To Mr. R―― K――n.
I hope you and yours are helped to possess your souls in patience.
God bless and reward you! Grace, mercy, and peace be multiplied
upon you and yours! All join in sending due and cordial respects. O
give thanks unto the Lord, for his mercy endureth for ever. Brethren,
pray for us. Tender love to all. Your letter to me by Anderson, I have
not yet received. Blessed be God, I am in health. Grace! grace! The
packet is about to be closed. Other ships are almost ready to sail. By
one or all expect to hear again from, my very dear friend,
G. W.
LETTER MCCCCXLIV.
To Mr. R―― K――n.
G. W.
LETTER MCCCCXLV.
To Mr. S―― S――.
Dear Sir,
This prospect gives songs in the night; this makes Georgia and
Bethesda to more than smile: and indeed you and yours would smile
too, were you to see what a lasting foundation is laying for the
support and education of many yet unborn. All admire the work
already done. In a few months the top-stone, I trust, will be brought
forth, with shouting, Grace! grace! In the mean while I must range
northward. I know who will follow me with their prayers; even you
and yours, whom I dearly love, and whom I salute much in the Lord.
God bless you all, for all kindnesses conferred upon, my very dear
friends,
G. W.
If I thought you did not, or would not use your globes, I would beg
them for our infant library. The increase of this colony is almost
incredible. Real good, I trust, is doing; and a blessed door is opening
for Mr. W――’s usefulness. Blessed be God! Blessed be God!